Neue alte Märchen von Disney: Die Eiskönigin & Co.

Sprache ändert sich ständig: Worte veralten, neue Worte werden erfunden. Auch die Themen, die Menschen bewegen, sind immer im Fluss. All diese Veränderungen sieht man in der Kunst, in Filmen und natürlich auch in Büchern und Geschichten. Und obwohl sich die Zeiten ändern, bleiben alte Geschichten unglaublich wertvoll. Gerade Märchen liefern einen so reichen und zeitlosen Schatz an Fantasie und Weisheit, spenden so viel Mut und Orientierungshilfe, dass sie unbedingt erhalten werden müssen. Mit dem Vorlesen dieser alten Originale entführst du Kinder in frühere Zeiten und förderst mit der altmodischen Sprache Wortschatz und Sprachgefühl ganz großartig. Ebenso schön ist es aber auch, wenn die alten Märchenstoffe mit in die neue Zeit genommen werden, so wie es Disney macht und damit Millionen von Kindern erreicht. Denn das ist wie eine prickelnde Verjüngungskur für die Märchen oder eine Zauberformel für ihre Unsterblichkeit. 

Der allererste Disney-Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge erschien 1937 und setzte was um? Ja, genau, ein Märchen der Brüder Grimm: „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Und du findest noch mehr deutsche Märchen bei Disney. „Küss den Frosch“ geht zum Beispiel auf den „Froschkönig“ zurück und basiert wie „Rapunzel – neu verföhnt“ auf einem von Grimms Märchen. Mit ihren fantasievollen Handlungen und Figuren und ihren starken Bildern sind Märchen einfach wie gemacht für eine fesselnde Unterhaltung. Kein Wunder also, dass Disney sich für seine Zeichentrick-Blockbuster immer wieder von Märchen, Sagen und märchenhaften Geschichten inspirieren ließ und lässt: 

• „Arielle, die Meerjungfrau“ und „Die Eiskönigin – völlig unverfroren“ gehen auf „Die kleine Meerjungfrau“ und „Die Schneekönigin“ vom dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen zurück. 

• „Cinderella“ und „Dornröschen“ basieren auf der französischen Märchensammlung von Charles Perrault, „Die Schöne und das Biest“ auf einem französischen Volksmärchen. 

• „Robin Hood“ widmet sich einem englischen Balladen- und Sagenstoff. 

• „Aladdin“ setzt das Märchen „Aladin und die Wunderlampe“ aus „1001 Nacht“ um.  

• „Hercules” bedient sich aus der griechischen Mythologie. 

• Filme wie „Pinocchio“, „Alice im Wunderland“ und „Peter Pan“ haben märchenhafte Romane zur Grundlage.  

Leseliebe-Tipp: Wenn dein Kind bisher nur die Disney-Variante kennt, lies ihm auch das Original vor und erweitere damit seinen Leseliebe-Horizont!  

Zeitgemäße Märchen-Adaptionen wie die von Disney nehmen den alten Märchenstoff und verwandeln ihn in etwas frisches, freches Neues. Dafür passen sie Aussage und Werte, Sprache und Rollenbilder der Moderne an. Prinzessinnen und Könige, sprechende Tiere und Magie – all das ist nach wie vor so märchenhaft wie im Original, jedoch neu interpretiert. Dazu kommen die charakteristischen Disney-Extras: musikalische Elemente, eine gehörige Portion Witz und neue Figuren. Olaf, der Schneemann, Pascal, das Chamäleon oder Sebastian, die Krabbe zum Beispiel sorgen als treue und lustige Helfer für ein wohltuendes Plus an Herzenswärme und Humor. Und mutige, fröhliche und liebenswerte Charaktere ermutigen dazu, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Dazu zählen auch starke Prinzessinnen wie Elsa und Anna, Rapunzel oder Arielle, wie wunderbar inspirierende Vorbilder sind. Die traditionellen Grausamkeiten in Märchen fallen bei Disney weg und machen die Geschichten dadurch harmloser und niedlicher als die Originale. Der märchenhafte Kampf Gut gegen Böse bleibt dagegen bestehen, ebenso wie das Happy End verbindlich ist. So sorgen die Disney Märchen für Spannung, Lachen, ein rundum gutes Gefühl und reichlich Stoff für die Fantasie. Du möchtest noch mehr über die Märchen-Originale wissen? Dann lies auch unseren Gastbeitrag von Märchenpädagoge Dr. Oliver Geister.  

Welches Disney Märchen mag dein Kind am liebsten? Wer ist dein Lieblingsheld aus den Disney-Märchen? Seht ihr die Filme dazu, lest ihr die Bücher oder macht ihr beides? Wenn ja, in welcher Reihenfolge? Schreib uns einen Kommentar!