Babys lieben beim Vorlesen vor allem deine Stimme. Doch schon im Mutterleib nehmen sie den Klang bestimmter Worte und Text-Melodien so genau wahr, dass sie sie nach der Geburt wiedererkennen. Liest du häufiger Märchen vor, wird die Formel „Es war einmal“ damit zu einem leicht erkennbaren Einstieg in die Vorlesezeit und einem Tor zu Welten voller Könige und Prinzessinnen, Zauberer und sprechender Tiere. Dadurch fördern Märchen diese besondere Magie der Kindheit, die Kinder träumen und glauben lässt. „Schneewittchen“, „Rotkäppchen“, „Frau Holle“ oder die „Bremer Stadtmusikanten“ – diese und andere märchenhafte Geschichten sind wie magische Erfahrungen, die alle Kinder teilen, denen Märchen vorgelesen wurden. Und das ist ein ganz wunderbares Geschenk, das du deinem Kind machen kannst.
Es war einmal... Märchen für die Kleinsten
Führe dein Kind mit „Es war einmal …“ in magische Märchen-Welten! Wir erklären warum und welche Märchen du vorlesen solltest!
Warum Märchen für Babys und Kleinkinder?
Mit ihrer zauberhaften Realität kommen Märchen dem kindlichen Denken so entgegen, dass sie auch für die Kleinsten gut verständlich sind. Denn für Kinder ist die Welt noch magisch. Kleine Geißlein, die verschlungen und doch noch gerettet werden, sprechende Zauberspiegel, oder Pfannkuchen, die davonlaufen, sind für den kindlichen Verstand vollkommen logisch. Dadurch erleichtern Märchen Kindern den ersten Kontakt zur Literatur. Sie machen es ihnen leicht, sich in die Geschichten hineinzuversetzen und sich mit den Helden zu identifizieren. Das gelingt auch deswegen gut, weil die Helden oft selbst noch Kinder sind, zum Beispiel in Hänsel und Gretel, Rotkäppchen oder Peter und der Wolf und weil der Aufbau der Geschichten simpel und gradlinig ist. In dem Märchen finden sie dann eine eindeutige Aufteilung von Gut und Böse. Das bietet ihnen eine Orientierung. Und der totale Sieg über das Böse hilft Kindern im echten Leben diffuse Ängste zu überwinden. Das Gute gewinnt. Diese zentrale Botschaft macht deinem Kind Mut und schenkt ihm Vertrauen. Kombiniert mit der kuscheligen Vorlese-Situation erschaffen Märchen so ganz besondere, zauberhafte Erfahrungen: Geborgenheit mit Glitzerstaub.
Welche Märchen für Babys und Kleinkinder?
Grimm, Hauff, Andersen, 1001 Nacht – Märchen-Klassiker gibt es in einer großen Auswahl. Dabei sind viele Original-Fassungen sehr lang und schwierig formuliert. Sie sind ideal für ausgiebige Vorlesezeiten mit deinem Säugling, wenn es in erster Linie noch um deine Stimme geht. Wenn Kinder dann selbst zu sprechen beginnen, lieben sie es, Dinge auf Bildern zu erkennen und zu benennen. Probiere das doch einmal in Märchen-Bilderbüchern mit dicken Pappenseiten. Zeige dazu auf entsprechende Bildelemente, zum Beispiel den Frosch, die Krone, die Prinzessin und nenne sie beim Namen. Später macht es dein Kind selbst und erliest sich die Geschichte so auf Kleinkind-Niveau selbst. Ab etwa zwei Jahren werden Kinder langsam reif für richtige Bilderbuchgeschichten. Achte hierfür noch immer auf Märchen-Ausgaben, die die Geschichte mit einem hohen Bildanteil visuell erklären. Gut sind stark gekürzte, zusammenfassende Versionen, die dem Original-Märchen inhaltlich treu bleiben. Ebenso sind alle Märchen-Bücher toll, die deinem Kind eine aktive Beteiligung erlauben: Wimmelbücher, Sound-Bücher, Klappen-, Zieh- oder Drehscheiben-Bücher. Noch mehr über Märchen und warum die Grausamkeit darin für Kinder erlaubt ist, liest du in dem Gastbeitrag vom Märchenpädagogen Dr. Oliver Geister.
Was war das erste Märchen, das du deinem Kind vorgelesen hast? Was sind die Lieblingsmärchen deiner eigenen Kindheit? Welches Märchenbuch mag dein Kind am liebsten? Schreib uns einen Kommentar!
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