witzig – actionreich – fantasievoll

In dem Nintendo-Game „Splatoon“ schlüpft man in die Rolle von Inklings. Das sind Fantasiewesen, die sowohl eine menschliche als auch tintenfischähnliche Gestalt annehmen können. Das Ziel des Spiels ist es, in einer wilden Farbschlacht ein möglichst großes Gebiet von Inkopolis mit der eigenen Farbe zu bedecken. Dabei treten zwei Teams mit krassen Farbpistolen, überdimensionalen Pinseln oder auch mal als klecksende Tintenfische gegeneinander an. Auf diesem actionreichen Spiel-Spektakel basiert eine ganze Manga-Reihe, die sich sowohl an die Fans des Games richtet wie an alle, die Comedy und Action in Manga mögen.

In diesem ersten Band startet Inkling Goggle mit seinem verpeilten Team Blau (das „für seine Blödheit bekannt ist“) beim CoroCoro-Turnier gegen einen extrem überlegenen Gegner: Rider. Der ist jedoch ein echter Einzelkämpfer und muss sich dem eingespielten Teamwork von Team von Blau am Ende geschlagen geben. Was für ein unerwarteter Ausgang! Und das ist nur die der erste von fünf kurzen Inkling-Episoden voller Lesespaß und -action.

Mit dem Manga von Sankichi Hinodeya tauchst du vom ersten Bild an in eine eigene fantastische Welt. Uns haben dabei vor allem die kreativen Wortschöpfungen und absurden Ideen Spaß gemacht. Der „Miezrichter“ überwacht das Spiel, ein „Tintferno“ beschreibt ein gewaltiges Farb-Spektakel, die „Tintzooka“ feuert einen heftigen Farbstrahl ab. Die Farbwaffen von Goggles Team sind ein „Tentatek-Kleckser“, ein „Kalligraf“, ein „Sepiator“ und ein „Schwapper“. Auch die Dialoge, Figuren und Handlungen punkten durch witzige Übersteigerungen und unerwartete Wendungen. Dazu strotzt der Manga nur so vor Lautmalerei. „DODOMM“, „TSCHACK“, „ZAPPEL“, „ZUCK“ oder „KLATSCH“ – solche Begriffe regen das sinnliche Vorstellungsvermögen an und bringen als bildhafte Elemente nochmal ein Plus an Lebendigkeit auf die Seiten. Inhaltlich werden bei den Farbschlachten zudem lauter positive Botschaften vermittelt: Teamwork schlägt den Alleingang, Spaß ist wichtiger als Sieg, Einsatz und Leidenschaft stehen vor Rang und Titel.

Typisch Manga sind die Bilder nicht coloriert, sondern schwarz-weiß. Für die splatoonigen Farbexplosionen sorgen daher vor allem die Beschreibungen und das Vorstellungsvermögen beim Lesen. Das Lesen funktioniert übrigens – ebenfalls typisch Manga – von hinten nach vorne und von rechts nach links. Das dritte Mal „typisch Manga“ sind die Zeichnungen in diesem Taschenbuch. Die Augen sind groß, die Köpfe passend zum kindlichen Charakter der Figuren überdimensional. Die Gesichtsausdrücke betonen die Emotionen in witziger Übertreibung und der Aufbau der Seiten und Einzelbilder variiert extrem. Jede Seite bietet den Augen damit wieder ein visuelles Event, das bestens unterhält und kräftig die grauen Zellen stimuliert. Und das zeigt auch leseunwilligen Kindern wie viel Spaß Bücher machen können.

Ist dein Kind ein Manga-Fan? Welche Manga-Reihen liest es am liebsten? Wie lange braucht es, um einen Manga durchzulesen? Schreib uns einen Kommentar!