Zuerst einmal: Was heißt Manga eigentlich? Ganz einfach: „Manga“ ist das japanische Wort für „Comic“ und wird weltweit als Bezeichnung für „Comics aus Japan“ verwendet. Zum anderen steht „Manga“ aber auch für die typischen Stilelemente des japanischen Comics. Daher gelten ebenso alle nicht-japanischen Bildergeschichten als Manga, die sich optisch und inhaltlich dem Japan-Comic annähern. Typisch für Manga sind zum Beispiel aufwendig gezeichnete Hintergründe und Figuren mit übergroßen Augen, vereinfachten Gesichtszügen und übertrieben dargestellten Emotionen. Gerade in lustigen Geschichten findet man etwa Spiralaugen bei Erschöpfung, Tränenfontänen bei Verzweiflung oder Schweißtropfen bei Peinlichkeiten. Manga sind in der Regel schwarz-weiß illustriert und lesen sich von hinten nach vorne und von rechts nach links. Es gibt aber auch Manga für Kinder in westlicher Leserichtung.
Manga für Kinder
Was ist ein Manga? Was macht Manga für Kinder aus? Und welche Manga-Genre gibt es? Hier findest du die Antworten!
Manga ist nicht gleich Manga
Jede*r Mangaka (= Person, die Manga zeichnet) hat einen eigenen Stil. Zudem gibt es keine Vorgabe, dass bestimmte Stilelemente verwendet werden müssen, damit ein Manga ein Manga ist. Daher ist die Vielfalt an Manga riiiesengroß. Obwohl schwarz-weiße Bilder für Manga typisch sind, gibt es zum Beispiel auch colorierte Manga wie „Dragon Ball SD“. „SD“ ist die Abkürzung für „Super Deformed“ und bezeichnet in Manga eine anatomisch nicht korrekte Darstellung von Figuren, um beispielsweise Emotionen extrem zu betonen oder Figuren niedlicher und lustiger aussehen zu lassen. Auch einzelne Körperteile, die für eine Szene wichtig sind, können überproportional groß gezeichnet sein. Manga-Figuren mit einem kindlich gedrungenen Körper und einem übergroßen Kopf stellen eine eigene SD-Kategorie dar und werden „Chibi“ genannt. Dieser Manga-Stil ist gerade in Manga für Kinder weit verbreitet. Andere Mangaka achten wiederum sehr auf realistische Proportionen.
Weitere optische Unterschiede zwischen verschiedenen Manga betreffen vor allem die Anordnung der einzelnen Bilder, die Ausgestaltung des Hintergrundes, die Linienführung und die Verwendung von Schatten.
Was macht Manga für Kinder aus?
Manga für Kinder zeichnen sich durch einfachere Handlungsstränge aus sowie durch kinderfreundliche Themen wie Freundschaft, Schule, Sport oder Abenteuer. Sie werden oft besonders humorvoll oder auch wertebildend erzählt. Sehr häufig findet man in Kinder-Manga auch Super-Deformed-Darstellungen und eine extra übertriebene Darstellung von Emotionen. Der Bildaufbau kann übersichtlicher und weniger detailliert sein als in den Manga für ein älteres Publikum, und manchmal sind Manga für Kinder sogar durchgängig coloriert.
Was Kindern an Manga so gefällt, ist neben den Geschichten selbst, die einzigartige Optik. Manga-Figuren können nämlich gleichzeitig cool, elegant, wunderschön und imponierend sein und dann in der nächsten Szene wieder albern und lustig wirken. Das macht sie einerseits bewundernswert und anderseits sehr nahbar. Zusätzlich kann die Manga-Begeisterung bei Kindern dadurch gepusht sein, dass ihnen der Zeichenstil und die Storys der Serien aus Lieblings-Computerspielen oder Anime-Serien bekannt sind.
Animes sind …
Zeichentrickfilme und -serien aus Japan oder nach japanischem Vorbild.
Manga-Romane – Comicpower für die Lesemotivation
Wie viel Text ein Manga enthält, ist von Manga zu Manga verschieden. Und dennoch kann jeder Manga zur Leseförderung beitragen, sogar ein sehr textarmer. Denn jedes Lesen, das Spaß bringt, auch wenn das vor allem ein Entschlüsseln von Bildern meint, trägt zu einer positiven Einstellung dem Medium Buch gegenüber bei. Einen großen Schritt weiter zum „richtigen“ Lesen bietet dann ein Manga-Roman. Diese Form von Manga dreht das Verhältnis von Bild und Text zugunsten des Textes. Es gibt also schon reichlich zu lesen, dazu aber auch noch einen hohen Bildanteil in der beliebten Manga-Optik. Das unterstützt dein Kind bei der Sinnerschließung und bietet gleichzeitig beste Unterhaltung fürs Auge. Für Manga-Fans senken Manga-Romane somit effektiv die Hürde für den Einstieg ins Lesen langer Texte und Geschichten.
Bonus-Wissen: Während Manga oft in fortlaufenden Serien veröffentlicht werden, erscheinen Manga-Romane oft in sich abgeschlossenen Bänden oder Teilen.
Typische Manga-Genre für Kinder
- Abenteuer: Geschichten über Reisen, Entdeckungen und abenteuerliche Erfahrungen mit einem oder mehreren Hauptcharakteren
- Fantasy: Geschichten, die in fantastischen Welten spielen und oft magische Elemente, mystische Kreaturen und epische Schlachten beinhalten.
- Slice-of-Life: Manga, die den Alltag und die alltäglichen Erfahrungen der Charaktere darstellen
- Comedy: Geschichten voller humorvoller Situationen, Slapstick oder skurriler Charaktere
- Action: Manga, die sich auf aufregende Action-Szenen, Kampfkünste und heroische Abenteuer konzentrieren
- Sport: Geschichten über verschiedene Sportarten wie Fußball, Basketball oder Volleyball, oft mit einem Fokus auf Teamwork, Wettbewerb und das Überwinden von Hindernissen
- Mystery und Detektivgeschichten: Storys, die sich rund um Geheimnisse, Rätsel und Detektivarbeit drehen
- Tiergeschichten: Manga, die Tiere als Hauptcharaktere verwenden und deren Abenteuer und Erlebnisse darstellen
Ist dein Kind bereits ein Manga-Fan? Oder fängt es gerade erst an, sich dafür zu interessieren? Welche Manga-Genre wären etwas für dein Kind? Schreib uns einen Kommentar!
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