zauberhaft – bildreich – humorvoll

Dieser Kindercomic erzählt von einem kleinen Mädchen, dessen sehnlichster Wunsch es ist, eine Hexe zu sein. Als kleines Mädchen wurde sie an einem nebligen Tag von ihrem Adoptivvater am Waldrand gefunden und heißt seitdem „Nebel“. Eines Tages schenkt er ihr ein Hexenkostüm und ein Zauberbuch, das damals neben ihr im Wald lag. Jetzt ist Nebel sich sicher: Sie muss die Nachfolgerin der Hexe Naia sein, die vor langer Zeit das Dorf beschützte. Doch Nebels Zaubersprüche gehen immer schief und eines Tages hüllt sie damit ihr Heimatdorf in dichte Nebelschwaden. Die ängstlichen Dorfbewohner geraten in Panik und befürchten, dass ein Drache wieder erwacht ist und das Dorf verwüsten wird. Nebel ist fest entschlossen, dass sie das Dorf retten kann. Mutig beschließt sie, zusammen mit ihren beiden Gefährten, dem Schweinchen Hubert und dem Jungen Hugo, den Drachen zu besiegen. Ein lustiges Leseabenteuer mit einer furchtlosen Heldin voller Herz, die nie aufgibt.

Der Auftakt der Trilogie „Die kleine Hexe Nebel“ macht definitiv Lust auf mehr. Der Comicstyle bringt ordentlich Schwung in die Geschichte und die witzigen Dialoge können selbst die größten Lesemuffel zum Selberlesen motivieren. Besonders lebendig wird die Geschichte durch die verschiedenen Charaktere: Hubert, der die Geschehnisse berichtet, hält sich trotz seiner Zauberbegabung nur für ein einfaches, kleines Schweinchen. Nebel strotzt hingegen nur so vor Selbstbewusstsein, obwohl kein Zauberspruch funktioniert. Und ihr eher ängstlicher, aber treu ergebener Freund Hugo muss sich häufig fiese Schimpfwörter wie „Bullaugen-Quappe“ von Nebel gefallen lassen. Diese Mischung sorgt für viele lustige Momente, die Nebels schonungslos ehrliche Art betonen. Doch einmal zeigt die kleine Hexe auch ihre warmherzige Seite. Als Hubert nämlich in große Gefahr gerät, setzt ihre Angst um das Schweinchen ungeheure Kräfte in ihr frei. In Nebel steckt nämlich trotz ihrer ungehobelten Art ein kleines liebenswertes Mädchen mit großem Herzen, das fest an sich glaubt.

Nicht nur der robuste Hardcovereinband und das große Format erinnern an die berühmten Asterix-Bände. Auch das Dorf, in dem das Illustratoren-Paar Jérôme Pélissier und Carine Hinder lebt, könnte aus einem gallischen Abenteuer stammen. Denn in diesem Örtchen streiten und feiern die Bewohner ebenfalls gerne und sind zudem extrem abergläubisch. Und so wurde an einem nebelumwobenen Tag die Idee für dieses bezaubernde Kinderbuch geboren. Inspiriert von der Architektur der alten Gebäude und Plätze, entstanden die Entwürfe zu Nebels kleiner Zauberhütte und den windschiefen Häusern. Genauso wichtig wie die bunt illustrierte Umgebung war es dem Künstlerpaar, Kindern beim Lesen ein Lachen ins Gesicht zu zaubern. Und das ist wunderbar gelungen, denn Nebel spricht einfach aus, was sie denkt und geht ihren Weg. Das kann vielleicht auch schüchterne Kinder dazu ermutigen, mehr Selbstbewusstsein zu entwickeln. Denn in jedem von uns steckt ein besonderes Talent, das entdeckt werden möchte und das uns einzigartig macht.

Liest dein Kind gerne Comics und was gefällt ihm besonders daran? Ist dein Kind eine kleine Leseratte oder eher ein Lesemuffel? Gefallen deinem Kind magische Geschichten? Schreib uns einen Kommentar!