magisch – schräg – rätselhaft

Der halb verwaiste Küchenjunge Seth lebt in dem abgelegenen "Hotel zur letzten Chance". Dort wird er von den beiden boshaften Besitzern Norrie und Horatio Bunn und ihrer hinterlistigen Tochter Tiffany schikaniert. Tagein, tagaus muss er Gemüse raspeln, Geschirr spülen und andere mühsame Arbeiten verrichten. Doch er träumt davon, eines Tages auszubrechen und ein Spitzenkoch zu werden – genau wie sein verschwundener Vater. Als eines Abends sieben ungewöhnliche Hotelgäste zu einer geheimen Zusammenkunft anreisen und das Hotel ein großes Festmahl vorbereitet, wittert Seth seine Chance. Für den freundlichen Ehrengast Dr. Thallomius kreiert er ein meisterhaftes Dessert. Vielleicht erkennt der ja sein Talent. Doch kurz nach dem Nachtisch fällt Thallomius urplötzlich tot um. Vergiftet! Obwohl unschuldig, fällt der Verdacht auf Seth. Auf seiner Suche nach dem wahren Mörder erfährt er Stück für Stück, dass Magie existiert. Und sie scheint tief mit der Geschichte des Hotels verwoben zu sein – und seiner eigenen Familie.

In ihrem originellen Serienauftakt "Das Hotel der Magier" verwebt Autorin Nicki Thornton Magie und Mystery gekonnt zu einem hinreißend-fesselnden Kinderkrimi ab 10 Jahren. Gemeinsam mit Seth erfährst du Stück für Stück mehr über das sonderbare Hotel, seine zauberhaften Geheimnisse und seine skurrilen Gäste. Mit Seth fühlt man sich dabei schnell verbunden, denn er ist sehr sympathisch und man fiebert förmlich mit ihm mit. Auch die anderen Figuren mit ihren abgedrehten Namen wie Professor Papperspuk oder Gloria Trottelbohne erweisen sich als herrlich schrullig. Ihre Macken und die witzig-ironischen Dialoge machen sie so einzigartig und liebevoll, dass das Miträtseln einen Heidenspaß macht. Aber auch mit magischen Elementen wie einer sprechenden Katze, Zauberspiegeln und Portalen weiß die Geschichte bestens zu unterhalten. Trotz des spannenden Falles versprüht die Geschichte nur einen leichten Grusel und garantiert daher Lesevergnügen für kleine Spürnasen mit einem Faible für Magisches. Da wächst sofort die Vorfreude auf die Fortsetzung!

Das stabile Hardcover-Buch begeistert auf Anhieb durch sein hübsches Titelbild, das im Dunkeln leuchtet: Vor mitternachtsblauem Hintergrund und angestrahlt von einem hellweißen Vollmond hebt sich das Hotel geheimnisvoll von seiner schemenhaft-düsteren Umgebung ab. Die Schatten knorriger Bäume, auf denen eine Katze lauert, umrahmen das Bild und verleihen ihm Tiefe. Dadurch wirkt alles unheimlich spannend und verführt sofort dazu, mit dem Lesen loszulegen. Das Motiv der Katze auf dem Baum findet sich auch als Schwarz-Weiß-Illustration am Anfang aller drei Teile, in die sich die Geschichte gliedert. Außerdem fügt sich das Bild eines leuchtenden Vollmonds stimmig in die pfiffigen Kapitelüberschriften ein. Obwohl weitere Bilder fehlen, beflügeln der locker-anschauliche Schreibstil und die detaillierten Beschreibungen die Fantasie deines Kindes und schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Dadurch kann es sich alles lebhaft vorstellen. Gleichzeitig ermöglichen es die fünfzig kurzen Kapitel, sich die Geschichte wunderbar einzuteilen und darin zu versinken – bis zum nächsten Band.

Mag dein Kind Krimis mit magischem Touch? Welchen ausgefallenen Namen würdest du dir und deinem Kind geben, wenn ihr Zauberer wärt? Und welche anderen Fantasy-Bücher für Kinder kannst du empfehlen? Schreib uns einen Kommentar!