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Wenn Baby und Kleinkind Angst haben

Ängste überwinden müssen auch schon die Kleinsten. Wir verraten dir, welche Ängste das sind und wie du deinem Kind Mut machst!

Jedes Kind ist anders. Das gilt auch beim Thema Angst und Mut. Vom sensiblen Angsthasen bis zum Ritter Furchtlos ist alles dabei. Das eine Kind fürchtet sich vor allem Neuen, versteckt sich und weint schnell. Das andere Kind ist dagegen so neugierig und voller arglosem Selbstvertrauen, dass es ab dem Krabbelalter für eine elterliche Herzattacke nach der anderen sorgt. Dabei setzen vor allem die Extreme den Eltern zu: der mutige Leichtsinn und die stark einschränkende Angst. Bestimmte Ängste sind jedoch ganz normal und gehören zur Entwicklung einfach dazu. Deswegen heißen sie auch entwicklungsbedingte Ängste. Sie erfüllen evolutionsbiologisch wertvolle Funktionen, sind wichtig, um mit Gefahren umgehen zu lernen und stärken bei Überwindung das Selbstwertgefühl und den Mut. Andere Ängste können durch eine überfürsorgliche oder umgekehrt sehr tadelnde Erziehung entstehen oder auf schlechten Erfahrungen fußen. Die gute Nachricht: In beiden Fällen kannst du einiges tun, um dein Kind beim Überwinden der Angst zu unterstützen.  

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Mein Kind hat Angst! Trennungsangst und andere entwicklungsbeingte Ängste

Vielen Eltern fällt es schwer, ihr Kind in einem Angstzustand zu erleben. Dennoch lässt sich die Entstehung verschiedener Ängste nicht verhindern. Sie sind sozusagen unausweichlich. Von der Geburt bis zum Kleinkindalter gibt es entwicklungspsychologisch vor allem drei typische Arten von Angst: 

  • die Angst, den Köperkontakt zu verlieren 

  • die Achtmonatsangst, auch bekannt als Fremdeln 

  • die Trennungsangst (Verlustangst) 

All diese Ängste haben mit der Nähe zur Bezugsperson zu tun und sind von der Natur so eingerichtet, um dein Kind vor Gefahren zu schützen. Sie sind also angeboren und vollkommen normal. Typische Angst-Reaktionen sind dabei zum Beispiel: 

  • schreien und weinen 

  • das Gesicht von einer Gefahr abwenden (lauter Lärm, grelles Licht, Fremde) 

  • sich an die Bezugsperson klammern

Bei Babys helfen noch keine Gespräche gegen die Angst. Stattdessen schenken zugewandte, ruhige Reaktionen auf das Angst-Verhalten und körperliche Nähe deinem Kind Urvertrauen. Das ist eine wichtige Basis für Selbstvertrauen und Mut in späteren Lebensjahren. In denen kann vor allem die Trennungsangst noch länger für schwierige Situationen sorgen. Du begegnest ihr bei allen Trennungssituationen wie zum Beispiel dem Einschlafen (Angst im Dunkeln, Schlafstörungen) oder dem Abschied in der Kinderkrippe. Je nach kindlichem Temperament ist diese Angst mehr oder weniger stark ausgeprägt und spiegelt das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit, für das meist die Eltern stehen. Diesem Bedürfnis darfst du in diesem Alter gerne noch intensiv nachkommen. Bereite dein Kind jedoch schon auf Loslösung und Selbständigkeit vor. „Du kannst das!“ Dabei können thematisch passende Kinderbücher extrem hilfreich sein.   

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Mein Kind hat Angst! Anerzogene Ängste

Erziehung fängt in dem Moment an, in dem dein Baby auf der Welt ist. Das hat in den ersten Lebensmonaten wenig mit dem Vermitteln von Regeln und Werten zu tun. Aber all deine Reaktionen haben bereits Einfluss auf die Entwicklung der kleinen Persönlichkeit. Bist du selber ein sehr ängstlicher Mensch, besteht zum Beispiel die Gefahr, dass du das auf dein Kind überträgst. Oder du umsorgst es übermäßig, nimmst ihm jede Kleinigkeit ab und vermittelst ihm dadurch möglicherweise, dass es schwach und hilflos ist. Tadelst du es in einem fort und redest ihm Ängste aus („Du brauchst keine Angst zu haben“, „Stell dich nicht so an“) fühlt es sich unter Umständen alleine und entwickelt ein nur geringes Selbstwertgefühl. Die ideale Gegenmaßnahme hierfür ist: Mach dein Kind mutig. Das gelingt dir, indem du ihm dabei hilfst, Ängste zu überwinden („Du schaffst das!“). Lobe es, wenn ihm etwas glückt. Erkläre ihm persönliche Grenzen und die Grenzen in seinem Umfeld. Das gibt ihm Halt und Orientierung. Großartige Unterstützung bieten dir hierbei Kinderbücher, die den Kleinsten die Welt erklären und sie stärken und auch für die Eltern häufig wertvolle Tipps enthalten.  

Kinderbücher, die Mut machen und stärken

Selbst Babys können bereits durch Bücher gestärkt werden. Die Situation des Vorlesens schafft nämlich gleichzeitig Nähe und Geborgenheit. Die Stimmen der Eltern kennen Babys schon aus ihrer Zeit in Mamas Bauch. Deswegen sorgen sie ähnlich wie eine Berührung für das Gefühl von Sicherheit und schenken (Ur-)Vertrauen. Ab etwa einem Jahr entwickelt sich dann der Wortschatz sprunghaft, erst recht wenn du deinem Kind regelmäßig vorliest. Und bald schon kann es Handlungen im Buch mit Parallelen zur eigenen Alltagsrealität wiedererkennen. Das inspiriert es, erklärt ihm Zusammenhänge und bestärkt es. Sinnvoll für den Zusammenhang Angst und Mut sind kurze Bilderbuchgeschichten, die sich je nach eurem individuellen Themen zum Beispiel befassen mit:

  • Ich kann das schon alleine 

  • Alleine schlafen 

  • Eingewöhnung in der Krippe 

  • Ein neues Geschwisterchen wird geboren 

  • Töpfchentraining 

  • Ich bin mutig und stark 

Besonders positiv für die Entwicklung deines Kindes ist es, wenn du es beim Vorlesen aktiv einbindest. Dazu bieten sich Mitmachbücher an. Oder du stellst ihm Fragen zwischendurch. Damit zeigst du ihm gleichzeitig, dass du es ernst und wichtig nimmst und das es selbst bei der Auseinandersetzung mit dem Thema gefordert ist.  

Hast du ein ängstliches oder mutiges Kind? Wie gehst du damit um? Hast du einen Tipp für ein Mutmach-Buch für uns? Schreib uns einen Kommentar! 

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