Leseliebe: Frau Meurer, Sie sind Grundschullehrerin und erleben den Schulalltag der Kinder aus erster Hand. Welchen Stellenwert hat das Lesen in der Grundschule?
Henrike Meurer: Lesen ist eine der Schlüsselqualifikationen, die in der Schule gelernt werden. Der Erwerb dieser Kompetenz ist die Grundvoraussetzung für den weiteren Lebensweg, denn Lesen wird nicht nur in der Schule benötigt, sondern vor allem, um sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.
In Rheinland-Pfalz wurde daher nun verpflichtend das Leseband eingeführt. Dies ist eine tägliche Lesezeit, die mindestens zehn Minuten beträgt und in der die Kinder systematisch Lesen üben. Neben Lesetechniken, Lautleseverfahren und Lesestrategien soll auch immer Platz zum „freien“ Lesen sein, so dass die Kinder lesen können, was sie selbst anspricht. Sei es ein Comic, eine Kinderzeitschrift, ein Erstlesebuch oder der erste Kinderroman. Ich berichte hier hauptsächlich von den Schulen in Rheinland-Pfalz. In anderen Bundesländern wurde die Wichtigkeit des Lesens ebenfalls durch verpflichtende Lesebänder-, -zeiten in den Leitfäden verankert, jedes Bundesland hat hier aber andere Richtlinien.
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