Gastbeitrag: So klappt's, dass Kinder alleine einschlafen

Schlafen eure Kinder noch mit im Elternbett? Das ist völlig normal, richtig und wichtig. Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem jeder seinen eigenen Schlafbereich braucht und haben sollte. Aber wie schlafen die Kinder jetzt von sich aus gerne in ihrem eigenen Bett? Vorneweg: Das geht tatsächlich einfacher und schneller, als man denkt und dafür sind nur ein paar wenige Punkte wichtig.

Doch zuerst einmal: Hallo, ich bin Julia, Mama von Jannik (8) und Lia (5), zusammen gestalten wir den mamiblock. Wir lieben einfache, praktische und kostengünstige Mom Hacks, die Eltern und Kindern den Alltag erleichtern. Deshalb zeige ich euch hier meine liebsten Tipps und Mom Hacks rund um das Thema „Einschlafen“ und wie das Alleine-Schlafen oder auch Durchschlafen der Kinder im eigenen Bett besser klappt.

Egal ob Hochbett oder Einzelbett, ein Schlafbereich im Kinderzimmer mit eigenem Bett und einer gemütlichen Schlafumgebung ist für Kinder besonders wichtig, damit sie sich sicher und geborgen fühlen. Mit einfachen Mom Hacks kann man ganz schnell so ein eigenes Reich für die Kinder schaffen:

Solltet ihr für eure Kinder ein Hochbett haben, hat das Kind, das unten schläft, eine weniger schöne Ansicht. Ich finde, der Lattenrost erinnert immer ein bisschen an ein Gefängnis und trägt deshalb nicht zu einer gemütlichen Schlafatmosphäre bei. Tackert einfach eine LED-Lichterkette mit einem Elektrotacker von unten an den Lattenrost und hängt das Ganze mit einem leichten Vorhang ab. Es sieht gleich viel gemütlicher aus, wenn man von unten an die niedrige Decke schaut. So fühlt man sich sofort wohler.

Im Kinderzimmer gibt es ja oft viel Spielzeug und viele offene Gegenstände, die Anreiz für Ablenkungen schaffen und sich störend auf den Schlaf auswirken. Deshalb ist es wichtig den Schlafbereich vom Spielbereich mit z. B. Vorhängen abzutrennen. Vorhänge schaffen einen Rückzugsort, sorgen für mehr Gemütlichkeit und geben dem Kind unterbewusst ein Gefühl von Sicherheit.

Zu viele Kuscheltiere im Bett wirken sich ebenfalls störend auf den Schlaf aus und erdrücken das Kind. Die meisten Kinder wollen aber nicht auf sie verzichten. Damit sie trotzdem immer alle griffbereit sind und sich jede Nacht ein anders Kuscheltier zum Kuscheln ausgesucht werden kann, haben wir eine Kuscheltier-Hängematte unten am Hochbett angebracht, die die Kuscheltiere hochlagert. Bindet ein einfaches Tuch mit Kordel an beiden Enden zusammen und befestigt die Kordel wiederum am Lattenrost. Kuscheltiere reinlegen, alles ist gut sortiert und trotzdem ist die komplette Auswahl an Kuscheltieren noch in direkter Nähe.

Nachtlichter finde ich gerade in der Anfangsphase der Umgewöhnung wichtig, denn sie geben den Kindern Sicherheit, wenn sie wegen Durst, einem Angstraum oder Ähnlichem aufwachen. Sie sollten aber auch nicht zu hell sein, damit die Kinder nicht direkt völlig wach werden. Kleine Drücklichter gibt es schon günstig zu kaufen. Man kann aber auch ein Nachtlicht mit indirektem Licht ganz einfach selber machen. Ihr braucht dafür eine runde Holzscheibe, auf die ihr einen weißen Halbmond malt. In die übrige Fläche bohrt ihr verschieden große Löcher und malt die Fläche schwarz an. Abstandshalter auf der Rückseite anbringen, LED-Lichterkette mit Klebeband ankleben und Lampe an der Wand befestigen. Und schon habt ihr einen Nachthimmel mit Halbmond, der die Kinder sicher durch den Schlaf begleitet.

Es heißt ja bekanntlich: Vorsicht beim Belohnen. Aber bei besonderen Anlässen wie dem Alleine-Schlafen finde ich es in Maßen eine super Sache. Überlegt als Belohnung im Vorfeld gemeinsam eine schöne Familienaktivität, die ihr zusammen unternehmen wollt, wie zum Beispiel Kino, Indoor-Spielplatz, Essen gehen usw. Für jede Nacht, die die Kinder alleine schlafen, gibt es einen Stern. Und wenn die Kinder 14 Sterne gesammelt haben, macht ihr den gemeinsam ausgesuchten Ausflug als Familie. Dabei ist es auch sinnvoll, das Belohnungssystem immer vor Augen zu haben und zu visualisieren. Zum Beispiel mit einem kleinen Bildchen an der Wand und kleinen Sternen, die die Kinder aktiv verschieben können. Und was beim Thema Belohnen für mich auch dazugehört, ist das Loben am Morgen. Sagt euren Kindern jeden Morgen, wie stolz ihr seid, dass sie das geschafft haben und wie toll sie ganz alleine geschlafen haben.

Dass Routinen für Kinder wichtig sind, wissen wir ja alle und ein neuer Schlafplatz fordert natürlich auch eine neue Abendroutine. Neue Routinen müssen sich aber zu Beginn erst einspielen. Und da finde ich es immer super, wenn man die Abendroutine für die Kinder visualisiert. Egal ob man fertige Routinekarten kauft oder selber welche erstellt: Wenn Kinder abends wissen, was als nächstes gemacht wird und das auch noch vor Augen haben, bringt das sehr viel Ruhe und Entspannung rein und vermittelt den Kindern direkt Sicherheit und Geborgenheit. Unsere Rituale, die wir jeden Abend immer in der gleichen Reihe ablaufen lassen, sind:

Abendessen – Spielzeit – Aufräumen – Zähne putzen – Waschen – Umziehen – Lesen – Schlafen

Dabei helfen auch feste Uhrzeiten, denn so werden Rituale nicht von den Kindern in die Länge gezogen, wie zum Beispiel durch Wünsche wie: „Ich möchte noch ein Buch lesen oder noch länger kuscheln.“

Eine wichtige Sache nach der Abendroutine ist es, die Kinder etwas selbst entscheiden zu lassen – selbst wenn man eigentlich weiß, was sie wollen. Zum Beispiel „Soll die Tür einen Spalt aufbleiben oder sollen wir sie zu machen? Das darfst du entscheiden.“ Oder: „Möchtest du diese Nacht noch dein Nachtlicht beim Einschlafen anlassen oder sollen wir es ausmachen?“ So lernen Kinder ganz nebenbei eigene Entscheidungen zu treffen und beim Thema Einschlafen selbstständiger zu werden.

Und was den Kindern zusätzlich gerade am Anfang viel Sicherheit gibt, ist das Angebot des Zurückkommens. Also, dass ihr ihnen zum Beispiel sagt „Ich räume kurz die Küche auf und komme danach nochmal und sehe nach dir“. Das macht ihr so lange, bis die Kinder eingeschlafen sind. Ihr werdet merken: Die Abstände dazwischen werden sich verlängern und die Häufigkeit des „Wiederkommens“ wird sich ganz automatisch reduzieren.

Kinder durchlaufen in ihrer Entwicklung die magische Phase, entwickeln also neben ihren realen Gedanken auch magische Gedanken. Diese Phase ist für Kinder wirklich toll, weil sie den Unterschied zwischen Realität und Fantasie lernen. Sie wissen nicht, ob es Feen, Geister, Drachen, den Weihnachtsmann, Monster usw. wirklich gibt. Aber dadurch entwickeln sie auch Ängste, die Erwachsene oft nicht verstehen können und die sich vor allem nachts, wenn sie sich alleine fühlen, verstärken. Die Phase endet erst zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr und es ist deshalb besonders wichtig auf diese Ängste einzugehen, sie ernst zu nehmen und sie nicht runterzuspielen. Also redet mit euren Kindern über die Ängste und überlegt euch gemeinsam eine Strategie, um die Angst zu bekämpfen. Monster haben zum Beispiel Angst vor dem „Anti-Monster-Spray“. Ist im Grunde „nur" eine Sprühflasche gefüllt mit Wasser und etwas Lavendelöl. Das gemeinsame Sprühen und Bekämpfen der Monster gibt den Kindern aber die Sicherheit, die sie brauchen, um einzuschlafen. Und Lavendelöl sorgt ganz nebenbei noch für Ruhe und Entspannung.

Mithilfe dieser wenigen Punkte habt ihr einen guten Plan zur Hand, der euren Kindern mit Sicherheit den Weg zum Einschlafen im eigenen Bett erleichtert.  Oder kennt ihr noch weitere hilfreiche Mom Hacks, damit Kinder alleine einschlafen können? Dann schreib uns gerne einen Kommentar!