Freundschaft & Bücher in der Grundschulzeit

Durch Freunde lernen Kinder soziale Kompetenz. Teilen, Rücksicht nehmen, zuhören, Kompromisse schließen und Konflikte lösen – bei all dem helfen Kinderfreundschaften. Denn im Gegensatz zur Erwachsenen-Kind-Beziehung gibt es hier weder ein Autoritätsgefälle noch Welpenschutz. Zwischen Freunden im Kindesalter funktioniert Auseinandersetzung ungepuffert und das fördert die Entwicklung ungemein. Damit das gut gelingt, können Bücher über Freundschaften Beispiele geben. Sie können auch Lust darauf machen, Freundschaften zu schließen. Oder die Kinderbücher werden selbst zu Freunden, mit denen dein Kind die wildesten Abenteuer erlebt und dabei auch noch Halt und Stabilität findet. 

In der Grundschule startet eine neue Gruppenerfahrung. Die Kinder einer Klasse sind alle im gleichen Alter und bleiben in der Regel für mehrere Jahre im Klassenverband zusammen. In dieser Gruppe geht es für dein Kind darum, Verbündete und seine soziale Stellung zu definieren. Kinder mit vielen Freunden genießen generell ein höheres Ansehen. Dabei funktionieren Kinderfreundschaften jedoch nicht wie die von Erwachsenen. Beste Freunde können täglich wechseln. Auf einmal ist jemand anders viel cooler und die Freundschaft ist vorbei. Da kann die Enttäuschung tief sitzen. Oder dein Kind ist der oder die Neue in der Klasse und muss im Klassenverband erst mal einen Platz finden. Freunde finden und behalten, Ausgrenzung und Aufmerksamkeit sind wichtige Themen für Grundschulkinder. Das macht Buchreihen so beliebt, in denen einsame und unbeliebte Kinder plötzlich besondere Talente haben und Freunde finden. Harry Potter ist dafür ein gutes Beispiel. Andere Bücher vermitteln hervorragend sozial verträgliches Verhalten. Sie zeigen zum Beispiel wie man ein gutes Team-Mitglied ist, wie man mit doofen Sprüchen umgeht oder anderen unter die Arme greift. In diesem Sinne bedeutet Lesen, theoretische Erfahrungen zu machen, die später praktisch anwendbar sind. Gleichzeitig hilft das Lesen über ähnliche Konflikte gegen das Gefühl der Einsamkeit. Das stärkt und stabilisiert. 

Es gibt kaum ein Kinderbuch, in dem das Thema Freundschaft unbeachtet bleibt. Geteiltes Glück ist eben doppeltes Glück. Und mehrere Helden mit unterschiedlichen Persönlichkeiten erhöhen das Identifikationspotenzial der Geschichte. Von „Pippi Langstrumpf“ bis „Die Schule der magischen Tiere“, von den „drei ???“ bis „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ – die Freunde gehen gemeinsam durch dick und dünn. Sie ergänzen ihre Talente, helfen sich in der Not und erleben zusammen die tollsten Abenteuer. In Freunde-Geschichten erkennen sich Kinder wieder und werden inspiriert. Sie lernen, wie man Freundschaften schließt und pflegt und wie man selbst zu einem guten Freund wird. Darüber hinaus sind Bücher selbst so etwas wie Freunde. Sie sind immer da und vertrauen einem ihre Geheimnisse an. Mit ihnen geht man auf Reisen und fühlt sich den Hauptfiguren unglaublich nah. Das schenkt einem Geborgenheit und Zuflucht, stillt Sehnsucht und vertreibt Einsamkeit. Zieht sich dein Kind jedoch ausschließlich in die Buchwelten zurück, ermuntere es, auch in der realen Welt Zeit mit Freunden zu verbringen. Hilfreich können Freizeitaktivitäten in der Gruppe sein, vom Sport-Verein über den Schach-Club bis hin zum Chor. Kleine Lesewürmer finden Kinder mit ähnlichen Interessen in Buch- oder Fanclubs, Bücherhallen, bei Kinderbuchlesungen oder ähnlichen Veranstaltungen. 

Welche Freunde-Geschichten hast du als Kind gerne gelesen? Welche Kinderbuchfreundschaft findet dein Kind besonders toll? Schreib uns einen Kommentar!