einfühlsam – turbulent – mangastark

Band 1 der siebenteiligen Manga-Reihe „Yuzu – die kleine Tierärztin“ führt dein Kind in das Leben der 11-jährigen Yuzu ein. Seitdem ihre Mutter im Krankenhaus liegt, lebt sie bei ihrem Onkel Akihito. Er ist Tierarzt und spannt Yuzu vom ersten Tag an voll in den stressigen Klinikalltag ein. So ist Yuzu, die eigentlich Angst vor Tieren hat, rund um die Uhr von Tieren umgeben. Dabei jagt ihr besonders der niedliche, aber extrem beißwütige Chihuahua Sora mächtig Angst ein. Doch trotz ihrer Tierangst scheint sie ein starkes Gespür für die Gefühle der Vierbeiner zu haben. Und mit diesen Empfindungen gelingt es ihr, den Tieren und auch ihren Menschen auf ihre Art zu helfen. Gleichzeitig lernt Yuzu aber auch, an welchen Krankheiten Tiere erkranken können und wie ihre Behandlung aussieht. Da sind der demenzkranke Hund Fuku oder die altersschwache Hündin Rion. Aber auch ein Social-Media-Sternchen muss lernen, mit der Krankheit ihres Popidol-Hundes umzugehen.

Dieses 160 Seiten starke Taschenbuch ist der allererste Manga von Mingo Ito und lässt den turbulenten Klinikalltag wie einen Blitz in Yuzus Leben einschlagen. Nach dem Tod ihres Vaters fühlt sich Yuzu nämlich sehr einsam. Zudem macht sie sich Vorwürfe, die Krankheit ihrer Mutter nicht rechtzeitig erkannt zu haben. Doch die vielen neuen Aufgaben lenken sie von diesen Gedanken ab und befreien sie von ihren Ängsten. Denn gerade die Lebewesen, die sie am meisten fürchtet, können ihr helfen, sich ihren Gefühlen zu stellen. Nach und nach entdeckt sie dann auch die engen Bindungen zwischen Tieren und deren Menschen und ist tief berührt. Etwa als der Junge Yuki endlich die Krankheit seiner Hündin annehmen kann, die ihn unendlich liebt und immer beschützt hat. Und daraus schöpft sie so viel Kraft, dass sie endlich den Mut aufbringen kann, ihrer Mutter ihr Herz auszuschütten. Pfotenhoch für diesen eindrucksvollen Auftakt der neuen Manga-Reihe.

Dieser Comic gehört zur Kategorie der „Shojo-Manga“, die sich an Mädchen zwischen 6 und 18 Jahren richten. Manga lesen sich dabei typischerweise von hinten nach vorne und von rechts nach links. In diesem Comic stehen die 11-jährige Yuzu und ihre besondere Lebenssituation im Mittelpunkt. In manga-typischer Schwarz-Weiß-Optik erscheinen die Figuren dabei mit übergroßen Augen, die ihre Gefühle ausdrucksstark widerspiegeln. Doch die Geschichten stellen auch den Alltag einer Tierklinik praxisnah dar, was tierliebenden Mädchen, aber auch Jungs, spannende Einblicke bietet. Aber auch die hilfreichen Anmerkungen bei schwierigen medizinischen Begriffen wecken die Neugier und erweitern ganz nebenbei das Expertenwissen. Zudem werden die einzelnen Episoden analog einem Patienten-Karteisystem dargestellt, wie in einer richtigen Tierarztpraxis. Besonders gefällt uns jedoch das Zusammenspiel von Bildern, den Texten in Sprech- und Gedankenblasen und kurzen Sequenzen am Seitenrand. Denn hierdurch wird die Aufmerksamkeit immer wieder aufs Neue herausgefordert und das hält selbst die größten Lesemuffel bei der Stange.

Kennt dein Kind bereits Manga-Comics oder Animes, und was gefällt ihm besonders daran? Wie sehr spricht dein Kind das Setting in einer Tierklinik an? Habt ihr auch ein Haustier? Schreib uns einen Kommentar!