lustig – abenteuerlich – inklusiv

Der dreibeinige Hund Nuschki macht mit seinem jungen Herrchen Antek eine Floßfahrt auf der Oder und hat dabei einen Riesenspaß. Doch dann kentert das Floß und als Nuschki sich ans Ufer gearbeitet hat, findet er sich zu seinem Schrecken am gegenüberliegenden Flussufer wieder. Ja, weil der Fluss gleichzeitig die Landesgrenze markiert, ist Nuschki plötzlich sogar in einem ganz anderen Land. Statt in Polen befindet er sich nun in Deutschland und sein Herrchen weilt in weiter Ferne. Was soll er nun tun? Nuschki erwägt zunächst eine Oderüberquerung zu Luft, dann zu Wasser und landet schließlich bei der Option Landweg. Also macht er sich auf. Wie es sich für einen ordentlichen Roadtrip gehört, kommt es dabei zu abenteuerlichen Begegnungen und neuen Freundschaften mit herrlich eigenwilligen Charakteren.

Die Geschichte von Nuschki stammt von Autor Martin Muser und aus einem seiner viel gelobten „Kannawoniwasein“-Bücher. Dort geht Nuschki im zweiten Band der Reihe nämlich auf der besagten Floßfahrt verloren. Und weil der Herr Autor immer wieder gefragt wurde, was denn mit dem dreibeinigen Hund passiert sei, ist er der Geschichte von Nuschki schließlich noch einmal nachgegangen. Dazu musste er Nuschki in aller Ausführlichkeit befragen. Und der hat es sich nicht nehmen lassen, den Text des Autors nach seiner Meinung zu korrigieren und zu ergänzen. Zuerst einmal hat Nuschki seinen Namen neben den des Autors und der Illustratorin gesetzt. Und dann hat er mit einem Pfeil zu dem Bild von sich ergänzt „und einer sehr sympathischen Hauptfigur“. Das zeigt schon auf den ersten Blick, wie lustig das Buch ist. Es ist aber auch noch viel, viel mehr: warmherzig und spannend, ehrlich und auch wundervoll inklusiv, zum Vorlesen oder Selberlesen für geübte Leser.

Erzählt aus der tierischen Perspektive von Nuschki triffst du auf Gefährten mit verschiedenen Einschränkungen. Polizeihund Derrick ist fast taub, Ratte Helga so gut wie blind und als „nutzlose Esserin“ von ihrem Rudel verstoßen worden. Und die Katze Mieze wurde einfach von ihrer Familie ausgesetzt. Dennoch trägt jeder einen wichtigen Teil zum Gelingen des Abenteuers bei. Komplett unaufdringlich vermittelt das Kinderbuch, dass jeder gut so ist, wie er ist und auch mit Einschränkungen große Herausforderungen bewältigen und ‚nützlich‘ sein kann. Wichtig ist lediglich der Zusammenhalt. Das macht „Nuschki“ nebenbei zu einer tollen Geschichte über Inklusion. Auch der Illustrationsstil von Tine Schulz ist in gewisser Weise inklusiv, weil er Fotos der realen Welt mit den humorig gemalten Figuren der Geschichte zusammenbringt. Fazit: Diese locker erzählte, lustige Geschichte öffnet das Herz für den Wert jedes Lebewesens und das finden wir ganz und gar großartig.

Was ist dir bei einer Geschichte für Kinder besonders wichtig? Spannung und Unterhaltung? Humor? Sympathische Figuren? Oder dass man daraus etwas für sich mitnehmen kann? Schreib uns gerne einen Kommentar!