traumhaft – charmant – lustig

Wenn Mama „So“ sagt, weiß Anton schon, was los ist. Er muss ins Bett. Auch, wenn er gar nicht müde ist. Er hat viele gute Ideen, um das Zubettgehen hinauszuzögern: aufs Klo gehen, Autos sortieren, den Rücken kratzen lassen, trinken und mit Mama kuscheln. Aber es hilft alles nichts, er muss trotzdem schlafen. Denn Mama hat jetzt Feierabend! Anton hat keine Ahnung, was Feierabend ist. Aber er will es herausfinden. Schon schlüpft Anton durch seine Zimmertür. Und traut seinen Augen nicht, als er sieht, was Mama und Antons Kuschelelefant Rosi am Abend anstellen. Sie krümeln alles voll, essen Schokolade, springen in die Badewanne, singen Piratenlieder und pupsen! Schließlich jagen sie auch noch so wild durch die Wohnung, dass die Dielen wackeln und plumpsen dann erschöpft auf die Couch. Da kuschelt sich Anton gern dazu. Er möchte am nächsten Abend wieder Feierabend machen. Oder hat er etwa alles nur geträumt?

Madlen Ottenschläger erzählt die wunderbare und superlustige Gute-Nacht-Geschichte mit viel Tempo. Die Story beginnt mit einem ziemlich normalen Abend, wie ihn Eltern zur Genüge kennen: Die Kinder sind noch aufgedreht und überhaupt nicht müde, während die Erwachsenen sich schon nach dem Sofa sehnen. Doch das Zubettgehen zieht sich ewig hin, weil dem Kind immer noch etwas Wichtiges einfällt. Dann ist es endlich soweit: Gute-Nacht-Kuss, Licht aus, Tür zu, Feierabend! Was Anton danach heimlich beobachtet, macht beim Vorlesen richtig viel Spaß. Denn seine Mutter und der plötzlich riesige Kuschelelefant Rosi lassen es zum Feierabend ordentlich krachen. Sie toben herum und tun Unerhörtes. Mama reibt sogar Antons Lieblingspuppe mit Astronautenseife ein, obwohl Lotti überhaupt nicht baden darf. Mit jeder Szene legen Mama und Rosi noch eine Schippe drauf. Bis schließlich alle erschöpft vom Tag und vom Feierabend auf dem Sofa einschlafen. So verschwimmen Traum und Realität höchst unterhaltsam.

Die zauberhaften Illustrationen von Marta Balmaseda sorgen in dem 32-seitigen Bilderbuch für schwungvolle Partystimmung. In fröhlichen Farben und mit vielen lustigen Details zeigen sie, wie Mama fröhlich mit Karotten wirft, im Badezimmer herumspritzt und das Wohnzimmer zum Piratenschiff umräumt. In allen Zimmern wird dabei reichlich Chaos veranstaltet. Die Figuren sind in den vielen wilden Szenen so liebevoll und sympathisch gezeichnet, dass man am liebsten selbst mit ihnen durch die Wohnung toben würde. Aber warum fangen wir eigentlich nicht selbst damit an? In unseren eigenen vier Wänden. Der ganz normale Familienalltag ist doch anstrengend genug. Sollten wir da nicht alle nach Feierabend mal fünfe gerade sein lassen? Wie wäre es, wenn wir heute einfach mal den Abend mit etwas Lustigem feiern, statt die Küche aufzuräumen und Wäsche zusammenzulegen? Danach können wir uns ja immer noch auf die Couch legen.

Welche Tricks hat dein Kind drauf, um das Zubettgehen hinauszuzögern? Gibt es Rituale, die euch helfen, mit der Familie den Feierabend einzuläuten? Und welche Gute-Nacht-Geschichten lassen euch zur Ruhe kommen? Schreib uns gern einen Kommentar!