Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die darüber bestimmen, wie das Vorlesen ankommt. Es beginnt bei deiner Aussprache und der Lautstärke deiner Stimme, Betonungen und Pausen. Natürlich ist auch das Vorlesebuch selbst extrem wichtig. Achte auf eine altersgerechte Geschichte. Die erkennst du im Zweifelsfalle daran, dass die Hauptfigur etwa so alt ist wie dein Zuhörer. Ebenso sollte sie den Interessen deines Kindes entsprechen. Am besten sucht ihr die Geschichte gemeinsam aus. Dabei sollte die Geschichte nach Möglichkeit nicht nur dein Kind neugierig machen, sondern auch dir gefallen. Denn dann gelingt das Vorlesen in der Regel besonders gut. Du hast das perfekte Buch zum Lesen gefunden? Dann probiere unsere Tipps für eine gelungene Vorlesezeit aus!
Vorlesen wie ein Profi – Tipps für die Vorlesestunde
Du möchtest so gut vorlesen können, dass dein Kind an deinen Lippen hängt und die Welt vergisst? Dann los!
Ort, Zeit, Ablauf – das Drumherum des Vorlesens
Ziehe dich zum Vorlesen mit deinem Kind an einen ruhigen, gemütlichen Platz zurück. Das kann zum Beispiel eine Leseecke mit Kuschelkissen sein, die Couch im Wohnzimmer oder das Kinderbett. Idealerweise liest du immer zur gleichen Zeit vor. Kinder lieben Rituale und diese leben von Wiederholung und Regelmäßigkeit. Das kann sich auch auf das Immer-wieder-Lesen des gleichen Buches beziehen. Besonders gut zum Vorlesen eignen sich ruhige Momente im Tagesablauf, zum Beispiel nach dem Mittagessen oder vor dem Schlafengehen. Bestimme je nach Alter und Leselust die Vorleselänge. Die muss gar nicht endlos sein. Schon von einer Viertelstunde Vorlesezeit am Tag profitiert dein Kind. Bei kleinen Kindern gibt es noch nicht viel Text zum Vorlesen. Dann geht es um das Betrachten, Entdecken und Darüber-Reden. Bei älteren Kindern liest du am besten eine in sich abgeschlossene Geschichte oder ein einzelnes Kapitel vor. Achtung: Vermeide dabei aufregende Cliffhanger direkt vor dem Schlafengehen. Und bei allen Büchern mit Bildern ist es schön, wenn ihr gemeinsam hineinschauen könnt. Setzt euch dazu nebeneinander oder nimm dein Kind auf den Schoß. Das macht die Vorlesezeit gleichzeitig zur heißgeliebten Kuschelzeit.
Tempo, Stimme, Betonung – das Vorlesen beginnt
Damit dein Vorlesen gut ankommt, solltest du zunächst einmal deutlich sprechen und eine angemessene Sprechlautstärke wählen. Wenn man dich nämlich nicht versteht, bringt auch die schönste Betonung nichts. Als nächstes ist ein langsames Sprechtempo hilfreich. Mache zusätzlich bei Satzzeichen eine Pause. Das gibt deinem Kind die Möglichkeit, die Worte in seinem Kopf zu Bildern werden zu lassen. Für das Tüpfelchen auf dem i sorgt nun die stimmliche Umsetzung des Inhalts. Verstelle deine Stimme für unterschiedliche Stimmen, passe dein Lesetempo bei Bedarf rasanten Textszenen an, lies fröhlich, düster, überrascht – je nachdem wie es gerade passt. Zusätzliche Effekte wie spannungssteigernde Pausen, Klatschen, erschrocken aufgerissene Augen sorgen für einen Extraspaß beim Vorlesen. Stelle dich dabei darauf ein, dass du beim Vorlesen unterbrochen wirst und reagiere geduldig auf Fragen und Kommentare. Denn dein Kind profitiert von seiner aktiven Beteiligung enorm. Auch ist es für die ganz Kleinen noch nicht wichtig, ob die Geschichte zu Ende gelesen wird oder nicht. Daher sei flexibel, wenn es dieses Mal nur einzelne Seiten anschauen möchte. Denke immer dran: Das Lesen soll Spaß bringen!
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