Die lahme Ente lebt in einem trostlosen Hinterhof. Ganz alleine. Ohne Aussicht auf Besuch. Doch eines Tages taucht in dem Hinterhof ein blindes Huhn auf. Es ist auf der Suche nach einem Ort, an dem die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Dafür hätte das Huhn gerne einen Blindenhund. Da aber gerade keiner zur Verfügung steht, würde ihm auch die lahme Ente reichen. Doch die zittert schon beim Gedanken daran, ihren sicheren Hinterhof zu verlassen. Dennoch entschließt sie sich, das Huhn zu begleiten. Schließlich möchte sie sich keine Vorwürfe machen müssen, dass das Huhn ohne sie im nächsten Straßengraben landet. Also marschieren die beiden Vögel miteinander los, zänkisch wie ein altes Ehepaar. Das Huhn stützt die lahme Ente und die Ente erzählt dem blinden Huhn, was es alles zu sehen gibt. Ob sie gemeinsam den geheimen Ort wohl erreichen? Und was würden sie sich überhaupt wünschen?
lustig – tierisch – philosophisch
ab 8 Jahren
Eine tierische Geschichte voll mit Herz, Humor und Grips von Bestseller-Autor Ulrich Hub und Illustrator Jörg Mühle.
Auf ins Abenteuer mit Huhn und Ente
Tierisch witzig und unterschwellig schlau: eine moderne Fabel für Kinder
„Lahme Ente“, „blindes Huhn“ – Autor Ulrich Hub hat die geläufigen Ausdrücke für seine Geschichte einfach mal wortwörtlich genommen. Herausgekommen ist eine Art Fabel. Du erinnerst dich? Das sind Geschichten, in denen menschlich handelnde Tiere auf eine Pointe zusteuern und eine Moral vermitteln. Diese Moral könnte hier der vorangestellte, mehrdeutige Spruch sein: „Das Ziel ist im Weg“. Wie genau der hier zu verstehen ist, musst du für dich beim Lesen und Nachdenken selbst herausfinden. Willkommen in der philosophischen Dimension des Buches! Die wird nochmal durch die große Schlusspointe deutlich, die so einige Prozesse in Herz und Hirn in Gang setzen kann. Aber das nur unterschwellig. Vordergründig begleitest du zwei schräge Vögel auf einer abenteuerlichen Reise und amüsierst dich über ihre Wortgefechte. Dabei erlebst du, wie selbstverständlich Einschränkungen angenommen, wie positiv sie betrachtet und durch Zusammenhalt komplett ausgeglichen werden können. Wo die beiden rechthaberischen Helden am Ende landen, wird natürlich nicht verraten.
Lustige Bilder für Spaß beim Lesen
Der mehrfach ausgezeichnete Illustrator Jörg Mühle hat bereits einige Bücher von Ulrich Hub illustriert. Das finden wir richtig gut. Denn sein Illustrationsstil ist wie gemacht für dessen witzige, respektlose, doppelbödige Geschichten. Auf fast jeder Seite geben sie der Handlung einen cartoonig humorvollen Ausdruck. Schlicht und lustig, nur die Ente und das Huhn. Lediglich wenn die Ente von der abenteuerlich-gefährlichen Umgebung erzählt, kommen kräftige Farben dazu, mal mit breitem Pinselstrich, mal atmosphärisch ineinander verlaufen. Das sorgt für einen tollen Effekt, dessen Sinn einem spätestens mit der Schlusspointe aufgeht. Insgesamt hat die Geschichte knapp 100 Seiten mit vielen, vielen Bildern. Der Text ist frei von Silbentrennung und mit großzügigem Zeilenabstand gesetzt. Dadurch eignet sich das Kinderbuch wunderbar zum Selberlesen. Ob die tiefgründigen Gedanken dein Kind dabei erreichen, bleibt offen. Dass es feststellt, was für ein grandioser Spaß Lesen sein kann, ist dafür so gut wie garantiert!
Kennt dein Kind schon einige Fabeln? Hat es vielleicht sogar eine Lieblingsfabel? Oder hat es schon ein anderes Buch von Ulrich Hub gelesen? Wenn ja, wie hat es ihm gefallen? Was fand es daran besonders gut? Schreib uns einen Kommentar!
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