Der neunjährige Björn und sein vierjähriger Bruder Maik leben mit ihren Eltern an der Nordsee auf einem idyllischen Grundstück am Deich. Eines Tages kommt Björn nach Hause und erfährt von seiner Mama und Maik, dass sein Kaninchen Yoda tot ist. Ganz schön traurig. Trotzdem weint Björn nur ganz für sich alleine, abends im Bett. Vor Maik, der nicht weint, sondern sogar lacht, will er das nicht. Eine Woche später möchte die Mama ein neues Kaninchen holen. Björn findet das doof und beteiligt sich deswegen auch nicht an der Auswahl. Stattdessen will Maik unbedingt ein ganz bestimmtes Meerschweinchen haben, obwohl es ziemlich schwach und krank ist. Kurz darauf muss sich die Familie erneut mit Verlust und Trauer auseinandersetzen. Denn auch das Meerschweinchen Herkules stirbt. Die Bilderbuchgeschichte zeigt, wie die Jungs ihre Trauer bewältigen und ihr einen eigenen Platz in ihrem Leben geben, sodass sie auch wieder Spaß haben und fröhlich sein können.
unterstützend – verständnisvoll – feinfühlig
ab 4 Jahren
Die einfühlsame Bilderbuchgeschichte zeigt, wie Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter mit Trauer umgehen können.
Traurige Dinge passieren – Kinderbücher wie dieses helfen dann
Ein Bilderbuch als verständnisvoller Trauerbegleiter
Die Autorin Ayşe Bosse ist ausgebildete Trauerbegleiterin und hat als solche auch Kinder in Zeiten der Trauer begleitet. Ihre Kinderbücher tun auf wundervoll hilfreiche Weise dasselbe. Nach dem Mitmachbuch „Du fehlst mir so“ und dem Buch zum Abschiednehmen für Kids ab 12 „Einfach so weg“ gibt es jetzt ihr erstes Bilderbuch, das schon Kinder ab 4 Jahren beim Trauern unterstützt. Darin sind die Sätze so kurz und einfach, dass schon Kleine alles gut verstehen können. Gleichzeitig spricht die Geschichte durch den neunjährigen Helden aber auch Grundschulkinder an, die sich den einfachen Text als Erstleser sogar komplett selbst erschließen können. Trotz der geringen Textmenge kommt dabei viel Inhalt rüber. Das Thema Tod wird eingerahmt vom Leben mit Klassenpartys, Klassensprecherwahl und Fußballspielen. Und im gleichen Maße wie die Geschichte das Traurige des Verlustes anerkennt und durch Verständnis Trost spendet, macht es Hoffnung und gibt sanfte Bewältigungstipps.
Jedes Kind darf trauern, wie es will
Andreas Klammt hat das Bilderbuch illustriert. Die bunte Farbigkeit seiner Bilder ist leicht gedeckt, die Figuren und Szenerien sind lässig, modern und dynamisch. Wie die Geschichte vermitteln sie dabei auf eine feinfühlige, unaufgeregte Weise das Neben- und Miteinander von Trauer und Lebenslust. Gleichzeitig bietet das Bilderbuch die Freiheit, das Thema Trauer beliebig intensiv an sich heranzulassen. Dazu verbindet es Typisches mit Unkonventionellem. Beispielsweise ist die Familie jung und cool, der Lebensort am Deich ungewöhnlich. Der kleine Maik ist– so heißt es – besonders. Sein Leben gehe langsamer als das anderer. Björn ist dafür umso nahbarer mit seinem Wunsch Klassensprecher zu werden oder ein Handy zu haben. Je nachdem, wie dein Kind sich dem Thema Trauer nähern kann oder will, wird es seine Aufmerksamkeit automatisch eher auf Ähnlichkeiten oder Unterschiede zu seiner eigenen Lebenswirklichkeit lenken. Gut so! Denn wie heißt es am Ende des Buches? Jedes Kind darf trauern, wie es will.
War dein Kind schonmal oder ist es gerade mit den Themen Verlust und Trauer konfrontiert? Wie geht es damit um? Hast du mit deinem Kind vielleicht sogar schon ein Kinderbuch dazu gelesen, um ihm zu helfen? Wenn ja, welches? Schreib uns gerne einen Kommentar!
Kommentar schreiben