Leseliebe: Herr Dr. Dierssen, Sie sind niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendpsychologie und geben in den sozialen Medien (Twitter @KJPGehrden), in Podcasts, Interviews und anderen Formaten Ratschläge zum Kindeswohl und für ein gelingendes Miteinander im Leben mit Kindern. Welche Berührungspunkte haben Sie als Experte mit dem Begriff „gefühlsstarke Kinder“, der in den letzten Jahren immer prominenter wird?
Dr. Oliver Dierssen: „Gefühlsstarke Kinder“ gibt es überall und hat es natürlich auch schon immer gegeben, und es gut, dass wir inzwischen ein Konzept davon haben, was Gefühlsstärke ist. Natürlich bedeutet Gefühlsstärke nicht, dass eine kinderpsychiatrische Untersuchung oder Behandlung notwendig ist. Allerdings finden wir in unserer Praxis viele Kinder, die aufgrund ihres Temperaments negative Erfahrungen gemacht haben, woraus sich auch eine emotionale Belastung ergibt. Meine Eindruck ist: Je mehr wir über Gefühlsstärke wissen, desto leichter können wir uns auf diese Kinder (und auch Erwachsenen) einstellen und so dazu beitragen, das gegenseitige Verständnis zu stärken.
Kommentar schreiben