Die Oma sitzt am Computer und auf einmal funktioniert nichts mehr. Beschämt stellt sie etwas später fest, dass sie das Internet kaputt gemacht hat. Aus Versehen. Quatsch sagen ihre technisch versierten Enkel. Das Internet kann man nicht kaputt machen. Es ist aber DOCH kaputt und zwar auf der ganzen Welt. Und die Oma hat es kaputt gemacht. Nach und nach kommen alle Familienmitglieder zusammen. Die halbwüchsige Tochter mit den grünen Haaren und der Vorliebe für Punk-Bands, der neunmalkluge Max und die kleine Tiffany, die doch eigentlich auf Oma hatte aufpassen wollen. Ein Pizza-Junge kann ohne Navi keine Pizzen mehr ausliefern, fragt nach dem Weg und bleibt einfach da. Auch Opa ist da und würde das Internet mal eben aufschrauben, wenn er nur sein Werkzeug dabei hätte. Dann kommen die Eltern früher nach Hause, weil es ohne Internet in einer Medienagentur und in einer Bank nichts zu tun gibt. Puh, das Internet bestimmt ganz schön viel im Leben. Was sollen sie jetzt ohne Internet anfangen? Geschichten ausdenken zum Beispiel, Fische spielen oder tanzen. Auf jeden Fall wird es kreativ, lustig und gesellig!
lustig - kritisch - schlau
ab 6 Jahren
Mediensatire für Kinder? Ja, das funktioniert, wie dieses Buch mit viel Humor, überraschend einfachen Erklärungen und originellen Ideen zeigt.
„Klick, klick“, sagt die Oma und das Internet ist kaputt
Was passiert, wenn das Internet ausfällt?
Bei jedem Doppelklick sagt die Oma: „Klick, klick.“ Und ebenso wie dieses ‚Klick, klick‘ wiederholen sich andere Formulierungen durch das ganze Buch hindurch. Dazu gehören zum Beispiel kurze Halbsätze, die das Absurde trocken auf den Punkt bringen und im Laufe der Geschichte zum herrlich komischen Running Gag werden. Generell sind die Sätze kurz, was das Verständnis auch beim Selberlesen leicht macht. Eine kleine Hürde sind dabei allenfalls die sehr eloquenten, intelligenten, subtil zynischen Bemerkungen, mit denen ein Grundschüler alleine vielleicht doch etwas überfordert ist. Wenn dein Kind schon weiß, was Worte wie Relikt und Punk, Nazi und Router bedeuten, brauchst du deswegen allerdings keine Bedenken zu haben. Ansonsten sei beim Lesen einfach für Nachfragen in der Nähe oder gönne dir den Spaß und lese deinem Kind die Geschichte vor. Hinweis: Auch ohne alles zu verstehen, kann sich ein Grundschüler über viele Situationen in dem Buch großartig amüsieren. Und dank einiger absolut genialer Erklärungen fördert Marc-Uwe Kling dabei auf unnachahmliche Weise Medienkompetenz und kritisches Denken.
Lustig im Wort und auch im Bild
Die cartoonartigen Illustrationen von Astrid Henn passen perfekt zu dem Stil der Erzählung. Frech und bunt, schlicht und ausdrucksstark verleihen sie den Figuren ein Gesicht und kommentieren die Situationen mit einer großen Portion Witz. Der Bild-Anteil ist dabei sehr hoch. Das macht das dünne Buch zusammen mit der angenehm großen Schrift, dem linksbündigen Flattersatz und den kurzen Sätzen zu einer idealen Erstlese-Geschichte. Wie gesagt: Sei beim kleinen Leseneuling einfach für Nachfragen in der Nähe. Durch die gleichermaßen witzige, wie kritische, schlaue und aktuelle Geschichte hebt sich „Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat“ jedenfalls weit, weit aus dem Standard-Angebot von Erstlese-Geschichten heraus.
Was wäre, wenn das Internet tatsächlich kaputt ginge? Würde es das Leben mit deinem Kind verändern? Kennst du noch weitere medienkritische Geschichten? Oder hast du schon andere Kinderbücher von Marc-Uwe Kling gelesen? Schreib uns einen Kommentar!
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Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Die neusten Kommentare der Community
Der Titel klingt schon lustig. Für welche Altersstufe würden Sie es empfehlen? Wäre es auch was für französische Teenager (11-13 Jahre), die Deutsch lernen?
Ja, das Buch können auch gut ältere Kinder lesen. Zum Lesenlernen ist die Textmenge noch gut überschaubar und vom Spaßfaktor her gibt es keine Altersbegrenzung nach oben.
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