frech – freundschaftlich – fulminant

Nachdem „Das NEINhorn“ sich als Riesenerfolgshit entpuppt hat, gibt es nun eine Fortsetzung mit dem witzig widerspenstigen Einhorn. In diesem zweiten Bilderbuchband hat das NEINhorn mit seiner Bande aus dem ersten Buch ständig Streit, vor allem mit der rechthaberischen KönigsDOCHter. Genervt sucht das NEINhorn das Weite. Bloß raus aus dem hübschen Herzwald! Es zerstampft den gezuckerten Glücksklee bei den zahlreichen, zauberhaften Zypressen und hält erst im dichten dunklen Dschungel inne. Hier war es noch nie. Kurz darauf macht es die Bekanntschaft der SchLANGEWEILE. Wie man sich bei dem Namen schon denken kann, langweilt sich die gewaltig. Woran das wohl liegen mag? Wie wird das NEINhorn darauf reagieren? Ist es bei der SchLANGEWEILE vielleicht sogar in ernsthafter Gefahr? Und was ist mit den Freunden vom NEINhorn? Das alles können wir dir ohne Spoiler-Alarm leider nicht verraten. Die Lösung ist: schlelber schlesen, wie die SchLANGEWEILE sagen würde.

Marc-Uwe Kling hat das mit dem Witz echt raus. Mit anderen Worten: Der bekannte Comedian und Kinderbuchautor weiß ganz genau, wie man erzählen muss, um Leute zum Lachen zu bringen. Deshalb darfst du dich auch in diesem NEINhorn-Buch auf reichlich Schmunzel-Kicher-Lach-Spaß freuen. Besonders spaßig beim Vorlesen finden wir den Sprachfehler der SchLANGEWEILE. Probier du doch mal, ob du es auf Anhieb schaffst, Sätze wie „Schlieber schliege ich ssstundenschlang in einem schlichtlosssen Schloch“ fehlerfrei vorzulesen? Überhaupt wird viel mit Sprache gespielt. Mit Wiederholungen, mit flotziger Umgangssprache, mit entlarvenden Doppeldeutigkeiten. Dahinter verbirgt sich Marc-Uwe-Kling-typisch aber auch die ein oder andere Weisheit. So behandelt diese Geschichte zum Beispiel auch Themen wie Freundschaft, Teilen und Hilfsbereitschaft. Nein! Doch! Was? Na und! Na ja, Hauptsache die SchLANGEWEILE wickelt einen nicht ein, oder?

Also, mit diesem Bilderbuch hat Astrid Henn sich mal wieder selbst übertroffen. Die Bilder sind lustig wie immer und zusätzlich so kunstvoll, dass man beim Aufschlagen der Seiten oft überrascht innehält. Wir können uns nicht wirklich entscheiden, welche Seite uns am besten gefällt. Ganz weit vorn ist auf jeden Fall die, auf der das NEINhorn wütend den Herzwald verlässt. Das Bild, auf dem das NEINhorn einen Baum hochklettert, ist allerdings ebenfalls sehr genial. Oder sind die fulminanten Ausklappseiten in der Buchmitte am tollsten? Großartig sind auch die vielen Details, mit denen du ein Suchspiel spielen kannst, sollte die SchLANGEWEILE dich mal am Wickel haben. In dem Fall kannst du dich auch in das Freundschaftsbuch des NEINhorns eintragen. Oder du ordnest vertauschte Spaßnamen. Oder du spielst das Schleiterspiel. Fazit: Die Bilder, die lustigen Texte und vielen Extras machen das Kinderbuch zu einem megaunterhaltsamen Anti-Langeweile-Buch und gleichzeitig zu einem Lieblingsbuch der Redaktion.

Bist du bereits ein NEINhorn-Fan? Wenn ja, was gefällt dir an der NEINhorn-Geschichte am besten? Kennst du auch die anderen Kinderbücher von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn? Welche davon magst du am liebsten? Schreib uns einen Kommentar!