Manni möchte einen Glitzerrock haben. Aber Mama findet: „Das ist doch nur für Mädchen“ und kauft ihm eine Hose. Manni möchte auch Puppe Rosa schön machen, eine Prinzessinnenparty veranstalten oder wie eine Ballerina tanzen. Aber auch das ist alles nur für Mädchen, hört er immer wieder. Manni spielt deshalb mit Dinos, baut Ritterburgen und kickt den Fußball. Doch dann trifft er Paul, der im Rock die Rutsche runtersaust. Und Timur, der mit seiner Babypuppe im Tragetuch einkaufen geht. Alessandro gewinnt den Kindergarten-Pups-Wettbewerb – im Feenkleid. Manni merkt: Sachen nur für Mädchen oder nur für Jungs gibt es gar nicht. Er kann sein, wie er will. Denn die Welt ist weit. Manni kann im Matsch kneten – oder eine feine Torte backen. Und er kann tanzen, feiern und glitzern, wie er möchte. Egal, wie er sich fühlt, das ist immer genau richtig. Manche müssen das noch lernen. Aber Manni hat das schon verstanden.
vielfältig – glitzernd – bestärkend
ab 3 Jahren
Sachen nur für Jungs oder nur für Mädchen? Die gibt es gar nicht! Manni macht Schluss mit Stereotypen.
Geschlechterrollen auf der Spur
Stereotypen überwinden
Madlen Ottenschläger erzählt Mannis Geschichte aus kindlicher Perspektive und lässt ihre Hauptfigur schnell hinterfragen, woher unsere geschlechterspezifische Sortierung von Dingen oder Aktivitäten eigentlich kommt. Wer darf entscheiden, ob etwas für Mädchen oder für Jungen ist? Und warum überhaupt sollten nur Mädchen mit Puppen spielen und Jungs keine Röcke tragen? „Ich bin ich, denkt Manni. Und ich mache, was mir gefällt“. Und genau das ist die Botschaft, die die Autorin durch die Geschichte trägt. Denn es wäre ja „stinkeoberlangweilig“, wenn es Sachen nur für Mädchen und nur für Jungen gäbe. Mama, Papa und auch viele Freunde müssen das noch lernen, haben aber großen Spaß dabei. Das ist versöhnlich, denn so wird niemand ausgegrenzt. Auch dann nicht, wenn wir uns als Erwachsene vielleicht zwischendurch ertappt fühlen, weil auch wir noch mit vielen traditionellen Rollenbildern aufgewachsen sind. Wenn aber ein Kind wie Manni Stereotypen so charmant hinterfragt, können wir gar nicht anders, als selbst unsere Klischees über Bord zu werfen.
Bunt statt schwarz-weiß
Jennifer Coulmann hat das 32-seitige Bilderbuch liebevoll illustriert. Dabei führt sie uns ganz nebenbei vor Augen, wie schon Farben und Gegenstände im Umfeld der Kinder für eine erste Prägung sorgen. Kleidung und Kinderzimmer für Mädchen leuchten rosa, rot oder lila. Bei den Jungs dominieren Blau- oder Grüntöne. Doch die Charaktere im Buch lassen die Grenzen zwischen den traditionellen Geschlechtergrenzen schnell verschwimmen. Jungs in schwingenden Röcken und matschverschmierte Mädchen tauchen auf. Papa übt Tanzschritte statt Fangesänge, Mama klettert über Baumstämme. Durch die supersympathischen Illustrationen wird noch viel schneller klar, wie viel Spaß es macht, wenn es keine Vorschriften gibt, was wir tun oder anziehen dürfen.
Deine Tochter möchte Boxerin werden und dein Sohn liebt rosa Einhörner? Wie reagieren Familie und Freunde auf die vielfältigen Vorlieben der Kinder? Mit welchen Stereotypen setzt ihr euch zuhause auseinander? Und welche werden vielleicht sogar in Kinderbüchern verstärkt? Schreib uns gern einen Kommentar!
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