Im Kindergartenalter entdeckt dein Kind seinen eigenen Willen, der trotzig nach Durchsetzung verlangt, notfalls mit latuem Schimpfen, Schreien und Toben. Die klassische Situation ist der kreischende Sprössling auf dem Boden vor der Supermarkt-Kasse. Als Auslöser reicht eine verweigerte Süßigkeit und schon führt sich dein Kind auf wie ein wild gewordener Wüterich. Wutanfälle von Kindern sind anstrengend. In der Öffentlichkeit sind sie das besonders, weil man dann auch noch die mitleidigen bis vorwurfsvollen Blicke oder die belehrenden Kommentare älterer Mitmenschen ertragen muss. Dennoch ist Wut kein falsches Gefühl. Es hilft deinem Kind dabei, für sich selbst einzustehen und dient dem Bedürfnis nach Selbsterhaltung und Freiheit. Dazu muss das Kind für seine Wut jedoch einen sozial verträglichen Ausdruck finden. Und dabei können Kinderbücher helfen.
Mitten drin in der Trotzphase!
Wütend zu sein ist anstrengend, oder?! Das findet dein Kind auch! Zum Glück bieten dir Kinderbücher praktische Hilfe!
Wütende Kinderbuchfiguren, die zu denken geben
Setzen Kinder ihre Wut mit Gewalt um, machen sie sich schnell unbeliebt und werden ausgegrenzt. Andersherum werden Kinder, die ihrer Wut gar keinen Ausdruck verleihen, allzu leicht herumgeschubst. Wichtig ist es daher, den Gefühlsausdruck auf das richtige Maß zu regulieren. In der Psychologie spricht man von „Emotionsregulierung“. Dazu muss das Gefühl erkannt, überwacht und bewertet werden können. So wird es möglich, auf die eigene emotionale Reaktion Einfluss zu nehmen. Eine hilfreiche Unterstützung bei diesem Prozess können Bilderbücher über Wut sein, in denen kleine Held*innen einen Wutanfall bekommen. Aus der sicheren Vorlesesituation heraus kann dein Kind sich mit diesem impulsiven Gefühl auseinandersetzen. Dein Kind erlebt, wie Wut zu Streit führt und was das anrichten kann. Wenn es jetzt eine Beziehung zwischen der Kinderbuchfigur und sich selbst herstellt, ist schon ein wichtiger Schritt in Richtung Emotionsregulierung getan. Diesen Vorgang unterstützt du aktiv, indem du mit deinem Kind über das Bilderbuch redest und Fragen stellst.
„Hui, ist der wütend. Kennst du das auch?“
„Weißt du noch, als du neulich so wütend warst und mit dem Spielzeug geworfen hast?“
Wohin mit meiner Wut? Praktische Tipps im Kinderbuch
Bilderbücher zeigen, dass man über Wut und Streit reden kann und bieten dadurch einen wichtigen Baustein für den richtigen Umgang mit dem Gefühl. Denn Wut sprachlich ausdrücken zu können, ist ein entscheidender Schritt zum konstruktiven Umgang damit. Hilf deinem Kind in der nächsten Wut-Situation dabei, indem du das Gefühl für dein Kind in Worte fasst: „Bist du wütend, weil du das Spielzeug nicht haben darfst?“ Dann geht es darum, die Wut wieder abzubauen und Lösungen zu finden. Bilderbücher über Wut und Streit geben dafür zahlreiche Tipps, zum Beispiel ein Wutkissen zu verhauen, mit den Füßen aufstampfen oder langsam zu zählen. Bringe dein Kind zum Nachdenken, indem du es am Ende fragst, ob es noch andere Ideen hat, um die Wut loszuwerden. Auf keinen Fall solltest du dich durch die Wutanfälle deines Kindes erpressen lassen. Bleibe standhaft und so gelassen wie möglich. Denn Kinder lernen Emotionsregulierung vor allem durch Beobachtung, elterliche Reaktionen und Bewertungen sowie die vorgelebten Beziehungen in der Familie. Noch ein Tipp zum Schluss: Lernt dein Kind, eher Wünsche als Forderungen zu formulieren, wird es bei einem Nein generell weniger wütend.
Welche Tipps zur Bewältigung der Wut kennst du aus Bilderbüchern? Hast du noch andere Tipps für uns? Welches Wut-und-Streit-Buch hat euch geholfen? Schreib uns einen Kommentar!
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