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Malen für Kinder – 5 einfache Maltechniken

Lust auf Kinder-Kunst? Dann entdecke unsere Tipps und Maltechniken für fünf kreative Projekte mit Kindern!

Malen ist eine so eine wertvolle Ausdrucksform für Kinder. Warum? Weil sie beim kreativen Experimentieren mit Farben und Formen die Eindrücke ihres Kinderalltags effektiv verarbeiten, Spannungen abbauen und Ruhe finden können. Gleichzeitig regt das Malen auch noch wunderbar die Fantasie und die Sinne an. All das gelingt dann besonders gut, wenn Eltern Interesse an der künstlerischen Tätigkeit ihrer Kinder zeigen und für Angebote und Anregungen sorgen. Bist du dabei? Dann findest du hier praktische Tipps und ebenso anregende wie einfache Maltechniken. Wir wünschen dir und deinem Kind viel Spaß!

Malen mit Kindern – so geht’s

Kindermalen

Bevor ihr anfangt kreativ zu werden, noch einige nützliche Hinweise:

  1. Je besser Kleidung und Raum vor Farbspritzern geschützt sind, umso entspannter ist das Malerlebnis. Verwende daher idealerweise wasserfeste Basteltischdecken und Malkittel. Für letzteres eignen sich übrigens auch ausrangierte Herrenhemden toll.
  2. Lass deinem Kind Raum, sich frei zu entfalten. Erst ab etwa drei Jahren versuchen Kinder, ihren Bildern einen Sinn zu geben oder bestimmte Motive zu malen. Davor geht es in erster Linie um das Experimentieren mit Farben. Gerade diese Probierphase regt die Fantasie kräftig an. Verzichte daher am besten auf Fragen oder Vorschläge, die dem Bild einen Sinn geben sollen („Was soll das denn sein?“, „Mal doch noch eine Sonne!“). Stattdessen könntest du einzelne Aspekte des Kunstwerks hervorheben („Mir gefällt das Rot“, „Wow, sind das wilde Linien“), um mit deinem Kind über das Bild ins Gespräch zu kommen.
  3. Wertschätze die Kunstprodukte deines Kindes, indem du sie aufhängst oder sammelst. Tipp: Falls du sie langfristig aufbewahren möchtest, zum Beispiel in einem Sammelordner oder einer Mappe, beschrifte die Rückseite mit dem Datum und bei mehreren Kindern im Haushalt auch mit dem Namen. Das macht es später leichter, sie zuzuordnen.

Natur- und Fingerfarben selbst herstellen

5 einfache Maltechniken für Kinder

Die nun folgenden Maltechniken funktionieren alle auch prima mit selbstgemachter Naturfarbe. Los geht’s!

1. Mit Murmeln malen
Für diese Technik legst du ein Blatt Papier in einen flachen Karton. Dann wird eine große Murmel in einen Farbtopf getaucht oder mit der gewünschten Farbe bepinselt und auf das Papier in den Karton gesetzt. Nun kann dein Kind den Karton mit den Händen in verschiedene Richtungen neigen und auf diese Weise wirre Linienmuster erzeugen. Das kann es beliebig oft und mit immer wieder anderen Farben wiederholen, bis es mit dem Muster zufrieden ist.

2. Mit Fingern und Händen malen und stempeln
 

Fingerfarben

Alles, was du für diese einfache Maltechnik brauchst, ist Papier, Farbe und deine Hand. Direkt mit den Fingern in der Farbe herumzumatschen und sie auf Papier zu bringen, ist für viele Kinder ein Heidenspaß und eine großartige Kreativ-Erfahrung. Wichtig dafür ist, dass sie ohne Einschränkung mischen, matschen, patschen dürfen. Zurückhaltende Kinder könne sich der Fingerfarbe natürlich auch stückweise annähern, zum Beispiel erst über einen Borstenpinsel, dann mit einer einzelnen Fingerspitze und irgendwann vielleicht auch mit der ganzen Hand. Tipp: Der Handabdruck ist mit Namen und Datum versehen eine wundervolle Erinnerung. Größere Kinder haben dann oft viel Freude daran, mit ihren Fingern ganz bestimmte Motive zu stempeln. Zum Beispiel wird aus einem roten Fingerabdruck im Handumdrehen ein süßer Marienkäfer, wenn du mit einem schwarzen Stift Beine, Punkte und Fühler ergänzt. Viele, viele Tipps und Anleitungen dazu findest du in dem Malbuch „Mein buntes Fingerstempel-Buch“.

3. Mit Blättern drucken (Blattdruck)
 

Blattdruck

Wenn dein Kind herausgefunden hat, was für Abdrücke seine Finger und Hände machen (vielleicht sogar seine Füße), möchte es vielleicht noch andere Abdrücke entdecken. Besonders gut eignen sich dafür verschiedene Blätter. Deswegen fängt diese Maltechnik mit einem Ausflug in die Natur an. Sammelt dort viele verschiedene Blätter ein. An eurem Malplatz bestreicht ihr dann eine Seite der Blätter mit Farbe. Nun nehmt ihr das Blatt am Stil und legt es mit der Farbseite nach unten auf ein Blatt Papier. Mit einem Glas oder Plastikbecher wird ein (!) Mal vorsichtig darüber gerollt, dann kann das Blatt wieder entfernt werden und dein Kind über einen tollen Abdruck staunen. Hinweis: Dieses Malprojekt erfordert schon einiges an motorischem Geschick und eignet sich daher auch super für größere Grundschulkids. Die können die einzelnen Blattabdrücke nach Belieben noch schwarz umranden. Oder zunächst ein Papier großflächig bunt bemalen und dann die Blätter mit schwarzer Farbe aufdrucken. Oder ihr legt ein sauberes Blatt auf das Papier, haltet es mit dem Finger gut fest und malt mit einem Pinsel in alle Richtungen drüber. Wenn ihr nun das Blatt entfernt, leuchtet es euch als weißes Negativ entgegen.

4. Klappen, knüllen, wischen – Maltechniken für Überraschungseffekte
 

Maltechniken Kinder

Kunst ist viel mehr als Kunstfertigkeit. Es ist auch Neugier, Ausprobieren, Staunen. Dafür sind Maltechniken toll, bei denen man vorher nicht weiß, was am Ende herauskommt. Wir haben drei Varianten für dich:
1. Male auf ein Papier im Querformat ein beliebiges Muster mit extra dickem Farbauftrag. Nun faltest du das Blatt einmal in der Mitte von links auf rechts. Streiche mit der Hand drüber und falte es wieder auseinander. Wie sieht das Muster jetzt aus? Du kannst vor dem Falten auch nur auf eine Seite ein Muster malen, um es auf die andere Seite zu spiegeln. Zum Beispiel malst du entlang der Mittellinie einen Schmetterlingsflügel und klappst das Papier dann zusammen, um einen ganzen Schmetterling zu erhalten.
2. Statt das Papier zu falten, kannst du es zu einer kleinen Kugel zusammenknüllen und danach wieder entfalten. Was für ein Muster ist nun entstanden?
3. Für die Wisch-Technik tröpfelst verschiedene Farben kreuz und quer über das Papier. Dann legst du eine Klarsichthülle oder Frischhaltefolie darüber und wischst mit dem Finger von innen nach außen, bis vom weißen Papier nichts mehr zu sehen ist. Anschließend nimmst du die Folie wieder ab. Sieht das nicht toll aus?

5. Mit Wattestäbchen malen (Dotpainting)
 

Dot Painting

Für diese Maltechnik verwendest du einfache Wattestäbchen aus dem Drogeriemarkt. Stelle verschiedene Farben bereit, in die das Wattestäbchen eingetaucht werden kann. Tipp: Wenn die Farben rein bleiben sollen, lege vor jeden Farbtopf ein eigenes Wattestäbchen. Und dann zeige deinem Kind, wie man mit dem Wattestäbchen ganz einfach schöne Punkte macht. Wenn es schon mit Realitätsbezug malt, entsteht so vielleicht ein Regenbild. Größere Kinder mögen oft schon mit geometrischen Formen experimentieren. Für einen tollen Effekt sorgen zum Beispiel bunte Kreise auf schwarzem Papier. Setze dafür zunächst einen Punkt als Mittelpunkt des Kreises. Dann wähle eine zweite Farbe und punkte einen Ring um den Mittelpunkt. Es folgt ein Kreis in der Mittelpunktfarbe. Und so geht es abwechselnd weiter, bis der Kreis groß genug ist. Punkte einen weiteren Kreis in anderen Farben und fülle so Stück für Stück das ganze Blatt. Das funktioniert auch mit anderen Formen und mehr als zwei Farben. Probiere doch mal aus, einen bunten Maiskolben, Ostereier oder Blüten mit dieser Technik zu malen.

Ist auch dein Kind ein kleiner Picasso und liebt das Malen? Welche Maltechniken hat es schon ausprobiert? Kennst du eine weitere tolle Technik, die du uns empfehlen magst? Mit was für Materialien malt dein Kind besonders gerne? Mit Pinseln, Fingern oder Stiften? Mag es lieber ein weißes Blatt Papier oder ein Ausmalbuch? Schreib uns einen Kommentar!

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