Leseliebe: Was hat Vielfalt für Sie mit Vorurteilen zu tun und wie gehen Sie darauf mit Ihren Kinderbuch-Geschichten und -Bildern ein?
Constanze von Kitzing: Ich glaube, es ist ein Bedürfnis in Menschen, zu einer klar definierten Gruppe dazuzugehören, und dieses Gefühl entsteht stark im sich Abgrenzen oder andere Ausgrenzen. Wie man hierbei das Anderssein definiert, ist vollkommen willkürlich. An meinen Kindern merke ich, dass es sie ziemlich wenig interessiert, welche Hautfarbe ein Kind hat oder wie reich dessen Eltern sind. Es ist viel wichtiger, ob das Kind nett ist, ob man mit ihm oder ihr gut spielen kann, ob es auch teilt oder zu einem hält. Das finde ich so erfrischend zu beobachten und würde mir selbst oft mehr davon wünschen. In meinen Büchern versuche ich den Blick auf diese Offenheit und den Sinn für das Wesentliche zu lenken. Persönlich merke ich, dass es mir selbst leichter fällt auf andere zuzugehen und andere so zu akzeptieren, wie sie sind, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin. Und wenn ich versuche mich bei Vorurteilen anderen gegenüber bewusst zu fragen, woher diese Gefühle kommen und was sie mit mir selbst zu tun haben.
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