Es ist der letzte Samstag in den Sommerferien. Theo langweilt sich und wünscht sich jemanden zum Spielen. Da taucht Marlen auf einmal auf und schlägt vor, Robinson zu spielen. Und da Robinson auf einer einsamen Insel gelebt hat, müssen die beiden natürlich auch eine Insel finden. Die nahe gelegene Verkehrsinsel am Kreisverkehr kommt ihnen da gerade recht. Aber wie überqueren sie am besten die viel befahrene Straße? Ganz einfach mit ihrem gedachten knallroten Tretboot, mit dem sie zur Insel schippern. Allerdings ist die Verkehrsinsel mit weggeworfenen Pizzakartons, leeren Glasflaschen und einem Minigebüsch sehr trist und wenig abenteuerlich. Die Fantasie der beiden ist jedoch umso lebendiger und so werden aus den herumkreisenden Autos gefährliche „Motorhaie“. Und damit sie immer genug zu essen haben, pflanzen sie kurzerhand einen Butterbrotbaum. Doch als der „Polizei-Haifisch“ am nächsten Morgen vor ihnen steht, werden die beiden jäh aus ihrem Inseltraum gerissen.
ideenreich – fantasievoll - bildstark
ab 6 Jahren
Dieses liebevoll bebilderte Erstlesebuch zeigt eindrucksvoll, wie mit Fantasie jeder Ort zum Abenteuerspielplatz wird.
Eine originelle Fantasiereise für Kinder zum Lesestart
Theo und Marlen zünden ein Feuerwerk der Fantasie
Dieses Leselern-Abenteuer der Lesestufe 2 macht die Kraft der Fantasie für Kinder auf einfache Weise begreifbar. So wird aus einer Decke, Schnur und Zweigen ein sicherer Unterschlupf für den Winter. Türen, Wände und Matratzen denken sich Theo und Marlen einfach dazu. Außerdem gelingt es dem Autor Peter Stamm, die Unterhaltung der beiden in leicht verständlicher und direkter Sprache zu gestalten: „Kannibalen sind so was wie Vegetarier, nur andersherum“, erklärt Marlen zum Beispiel. Das erleichtert Kindern das Leseverständnis und ist zudem auch sehr unterhaltsam. Und schließlich können junge Erstlesende erkennen, dass während einer Fantasiereise auch reale Probleme lösbarer erscheinen. Zum Beispiel, wenn man von einem riesigen Heißluftballon aus die Welt aus einer anderen Perspektive sieht. Dort oben kommt Theo die Idee: „Du kannst die Hälfte von meinem Papa haben“, weil Marlen allein mit ihrer Mama lebt. Das ist so herzerwärmend, dass man diese Geschichte einfach lieben muss. Daumen hoch für dieses fantastische Erstlesebuch.
Tolle Bilder sprechen ihre eigene Sprache
Mit bezaubernden Illustrationen verwandelt Susanne Göhlich eine eintönige Verkehrsinsel in einen spannenden Abenteuerspielplatz mit Sandstrand und Urwaldbäumen. Kinder entdecken in diesem 80-seitigen Hardcoverbuch, wie Theo und Marlen überlegen, mit Rauchzeichen eine Pizza Margherita zu bestellen. Oder wie Marlen auf einem riesigen Butterbrotbaum sitzt und davon träumt, dass sie fünfundsechzig Butterbrote isst. Die mit leichtem Pinselstrich gezeichneten Bilder nehmen dabei etwa die Hälfte der Seiten ein. Kurze Comiceinheiten wie Dialoge im Sprechblasenformat oder ein eierförmiger Mond mit Augen und Nase kommen kindlichen Sehgewohnheiten zudem wunderbar entgegen. Besonders gelungen finden wir die beiden Seiten, wo Marlen und Theo bei ihrer „Inventur“ alles zählen, was sie besitzen. Jeder Gegenstand wird dazu bildlich mit Anzahl und zugehöriger Bezeichnung anschaulich dargestellt. So plakativ und einfach ist es viel einfacher für Kinder, selbst schwierige Begriffe zu verstehen. Wir empfehlen dieses Buch für alle Schulkinder der ersten und zweiten Klasse, die bereits grundlegende Lesefähigkeiten erworben haben.
Unternimmt dein Kind auch gerne Fantasiereisen mit Kinderbüchern? Welche fantastischen Figuren mag es besonders gerne? Mag dein Kind gerne selber lesen oder tut es sich eher schwer? Schreib uns einen Kommentar!
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