launig – frech – wikingerstark

Die Geschichte von Storm spielt vor über 1000 Jahren. Dort lebt der Junge Storm in einer Fischerfamilie an der englischen Küste. Doch statt von einer Zukunft als Fischer träumt er davon, Krieger und Seefahrer zu werden, und drückt sich vor der Arbeit, wann er kann. Aus lauter Sorge um sein Seelenheil schicken ihn seine Eltern daraufhin in ein Kloster. Doch Storm ergreift bei nächster Gelegenheit die Flucht aus dem „Klostergefängnis“. Allerdings nur, um einer Horde Wikinger in die Hände zu fallen und als Sklave in deren norwegisches Heimatdorf verschleppt zu werden. In der folgenden Zeit verliert Storm trotz knochenharter Schufterei für die Frau von Ansgar dem Haarigen sein Ziel nicht aus den Augen: Er will Krieger und Seefahrer werden. Dazu muss er nur eine Möglichkeit finden, auch als Sklave zu den Wikingerprüfungen zugelassen zu werden. Zum Glück hat Storm Freunde an seiner Seite und eine gehörige Portion Kühnheit im Herzen.

Eine gute Methode, um alte, längst vergangene Zeiten für Kinder interessant zu machen, ist, von ihnen in einer flotzig frechen, modernen Sprache zu erzählen. Das setzt Jan Birck hier absolut gelungen und witzig um. Die Lehrer am Kloster nennt er zum Beispiel Geomönch, Biomönch oder Mathemönch. Auf seiner Flucht lässt sich Storm „superleise und supervorsichtig“ auf die Ruderbank sinken und das Drachenschiff der Wikinger „parkt rückwärts aus“. Das bringt beim Lesen viel Spaß und macht den historischen Hintergrund ebenso unterhaltsam wie greifbar. So manches in diesem Kinderbuch würde dabei einer wissenschaftlichen Überprüfung wohl nicht standhalten. Dennoch steckt unheimlich viel Zeit- und Wikingertypisches darin: Aberglaube und Lebensraum, Alltagsarbeiten und Gesellschaftsstrukturen. Man bekommt ein ‚Gefühl‘ für diese ganz andere Art des Lebens und das erweitert bei allen historischen Frei- und Albernheiten im allerbesten Sinne den Horizont. Und dann ist da ja auch noch das mit der Erfindung des Fußballs …

Wie der Text stammen auch die Bilder von Jan Birck. Deswegen passt beides auch hervorragend zusammen. Für einen schön farbenfrohen Druck der Bilder sind die Seiten schön dick und bilderbuchglatt. So liest und schaust du dich gleichermaßen durch Storms Abenteuer, die immerhin schon über 150 Seiten umfassen. Mit vielen originellen Ideen in Bild und Geschichte erleben so Kinder ab 6 schon ein richtig langes Vorleseabenteuer. Zum Selberlesen braucht es dafür eine Lesekompetenz, die etwa Ende der dritten, Anfang der vierten Klasse erreicht sein sollte. Den Höhepunkt an Witz und Kreativität entfaltet diese Wikinger-Abenteuergeschichte übrigens dann, als es um die angekündigte Erfindung des Fußballs geht. Die läuft so herrlich ungewöhnlich und überraschend ab, dass hier natürlich nichts darüber verraten wird. Am besten, du liest einfach selbst nach. Vor allem kleine Fußballfans, Mädchen genauso wie Jungen, werden sich über die Geschichte königlich amüsieren.

Welche vergangenen Zeiten interessieren dein Kind? Lest ihr dazu auch spaßige Abenteuergeschichten oder eher Sachbücher? Ist dein Kind ein Fußballfan? Wenn ja, hat das einen Einfluss auf eure Buchauswahl? Kannst du uns vielleicht ein besonders tolles Kinderbuch über Fußball empfehlen? Schreib uns einen Kommentar!