abenteuerlich – ponystark – geheimnisvoll

Anni liebt ihr Wildpferd Ponyherz über alles und möchte am liebsten jede freie Minute mit ihm über die Blumenwiese reiten. Nur ihr Freund Lorenz weiß von dieser engen und geheimen Freundschaft. In dieser neuen Pferdegeschichte hat aber auch Lorenz ein Geheimnis: Die beiden putzigen, wenn auch sehr verwahrlosten Zwergponys namens Trudi und Rudi sollen auf dem Reiterhof gesundgepflegt werden. Damit jedoch kein Besucheransturm ausgelöst wird, soll das vorerst niemand wissen. Als Anni die beiden Shetties schließlich entdeckt, ist sie komplett hingerissen und verbringt bald ihre gesamte Zeit bei den beiden. Das merkt auch Ponyherz und reagiert eifersüchtig auf die Mini-Pferde. Und dann ist da noch Lynns Grusel-Geburtstagsparty, für die Anni eine Wald-Geisterbahn plant. Bald schon wächst ihr alles über den Kopf und als Trudi unerwartet ausreißt, wird eine riesige Suchaktion gestartet. Ob Ponyherz vielleicht etwas mit dem Verschwinden der beiden Zwergponys zu tun hat? Da hat Anni die rettende Idee …

Die Geschichten von Anni und Ponyherz sind bei jungen Pferdefans beliebt. Denn die wildromantische Freundschaft zwischen Anni und Ponyherz, um die sich immer wieder neue spannende Abenteuer ranken, zieht einen schnell in ihren Bann. Dabei beleuchtet die Autorin Usch Luhn auch die weniger zauberhaften Momente in Annis Leben. Dazu zählen zum Beispiel anstrengende Lehrkräfte, nervende Eltern oder zickige Kinder in der Klasse. Gerade diese alltäglichen Probleme erleichtern es gleich alten Kindern ungemein, sich mit Anni zu identifizieren und Probleme nachzuempfinden. Die vielen magischen Momente mit den Wildpferden sind hingegen sehr einfühlsam beschrieben und laden zum Träumen ein. In dieser Ponyherz-Geschichte muss Anni sich eingestehen, dass sie die Betreuung der beiden Zwergponys überfordert. „Du nervst mich voll. Tschüss“, schreit sie Ponyherz einmal wutentbrannt an, als das Wildpferd eifersüchtig auf die Zwergponys reagiert. Anni ist selbst erschrocken darüber, dass sie ihr Ponyherz so unfair behandelt hat und merkt bald: „Ich muss mich bei Ponyherz entschuldigen. Unbedingt.“

Die Ponyherz-Geschichten richten sich an Kinder ab sieben Jahren, die schon etwas Leseerfahrung gesammelt haben. Für reichlich Lesemotivation sorgen dabei die 13 kurzen, spannenden Kapitel, die in großen Lettern und mit einem angenehmen Zeilenabstand das Lesen leicht machen. Aber auch die kurz formulierten Sätze und der Verzicht auf Silbentrennung erleichtern Kindern das Selberlesen. Mit der Bildgestaltung ist der Illustratorin Franziska Harvey zudem wieder ein wahrer Augenschmaus gelungen. Ihre ganzseitigen Schwarz-Weiß-Illustrationen begleiten auch diese knapp 130 Seiten starke Pferdestory und bieten schöne Lesepausen, um tief in die Ponyherz-Welt einzutauchen. Das Zeichnen selbst hat jedoch noch eine weitere wichtige Bedeutung. Denn Anni liebt es, auf ihrem Skizzenblock Bleistiftbilder von Ponyherz zu zeichnen. Hier kann sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen, sich weit wegträumen und auch Trost finden. Wir finden, das ist eine tolle Möglichkeit, Gefühle auszuleben und zu verarbeiten. Und vielleicht wird bei deinem Kind mit der kleinen Zeichenschule am Buchende auch die Lust am Zeichnen geweckt.

Kennt dein Kind bereits die Ponyherz-Kinderbuchreihe? Ist dein Kind auch so ein Pferdefan wie Anni und Lorenz? Welche Geschichten motivieren dein Kind am meisten zum Selberlesen? Schreib uns einen Kommentar!