abenteuerlich – tierisch – herzig

Auf einer klitzekleinen Insel mitten im Fluss lebt Igel mit ihrem besten Freund Schnuff. Dass Schnuff ein Stoffhund ist, erwähnt niemand. Warum auch? Für Igel ist Schnuff der beste Freund überhaupt, der mit ihr alles, alles zusammen macht. Umso größer ist der Schock, als Schnuff von einem Sturm mitgerissen wird und Igel alleine zurückbleibt. Tapfer stürzt sich die kleine Igelin in die Fluten des Flusses, um ihren Freund wiederzufinden. Auf ihrer verzweifelten Suche trifft sie dabei auf lauter hilfsbereite Tiere und das Mädchen Annika May. Alle schließen sich ihrer Mission an und unterstützen sie nach besten Kräften. Am Ende hat sich so ein bunter Haufen eigenwilliger, völlig verschiedener Charaktere zusammengefunden und die Geschichte über Igel und Schnuff wird zu einer Geschichte über neue Freunde und Zusammenhalt.

Autorin Lauren Castillo ist zugleich die Illustratorin der tierischen Abenteuergeschichte. Sie findet sich tief hinein in ein kindliches Verständnis der Welt, in dem man ebenso innig mit Tieren befreundet sein kann wie mit Kuscheltieren. Man redet miteinander, versteht sich und ist füreinander da. Die Tiere mit ihren Eigenarten und der Umgang miteinander lesen sich dabei so, als wären sie direkt der kindlichen Fantasie entsprungen. Fast ist es, als würde man beim Lesen ein Kind im selbstvergessenen eifrigen Spiel beobachten. Der Verlag empfiehlt das Buch für Kinder ab 6 Jahren. In diesem Sinne sind Schrift und Zeilenabstände für Selberleser angenehm groß gestaltet. Weil die Idee der Geschichte aber so sehr der magischen Phase im Kindergartenalter entspricht, finden wir, man darf – oder sollte sogar – das Kinderbuch auch gerne deutlich früher vorlesen. Denn die Geschichte ist wie gemacht, um kleine Abenteurer zu packen, zu bewegen und zu amüsieren.

Die Illustrationen in dem reich bebilderten Erstlesebuch sind von der Art, bei der man beim verträumten Betrachten gerne mal die Zeit vergisst und unweigerlich seine Lieblingsbilder kürt. Die Bilder sind farbenfroh, ohne je grell zu sein und nehmen dich mit auf ein turbulentes Abenteuer in der Natur. Es geht von der blumengesprenkelten Insel in den großen Wald, vom Eulen-Ausguck zum Biberdamm und von der Wiese bis zu Annika Mays Haus. Dadurch, dass Maulwurfine immer wieder in anderen Sprachen grüßt von „Bonjour“ bis „Salam“ bekommt die Reise noch ein wenig Weltflair on top. Auch weil Annika May vorher an einem Ort gewohnt hat, der sechs Flugstunden weit entfernt liegt. So weckt die Geschichte von Igel und Schnuff auch die Entdeckerlust und zeigt, dass Veränderungen gut sein und das Finden neuer Freunde das Herz wachsen lassen können. Bravo!

Hat dein Kind auch ein Kuscheltier als richtig guten Freund? Wie lebendig ist das Stofftier für dein Kind? Schaut es sich auch mit ihm gemeinsam Kinderbücher an? Kennst du noch eine andere besonders schöne Tier-Geschichte, die du uns empfehlen möchtest? Schreib uns einen Kommentar!