magisch - spannend - gruselig

Holla, Harrys zweites Schuljahr in Hogwarts hat es in sich: Spannung und Grusel legen eine Schippe drauf und die Zusammenhänge sind komplexer, als man anfangs vermuten mochte. 

Was ist nochmal im ersten Band passiert? Ach ja: Der elfjährige Waisenjunge Harry Potter erfährt, dass er ein Zauberer ist, seine Eltern vom dunklen Lord ermordet wurden und er fortan die Zauberschule Hogwarts besuchen wird. Dort findet er Freunde, entdeckt sein Talent für den Fliegende-Besen-Sport Quidditch und besteht erneut gegen den dunklen Lord. Dann ist das Schuljahr vorbei und er muss für die Sommerferien zu den Dursleys, die ihn genauso hassen wie er sie. Es ist schrecklich. In ihrem Hass gegen alles Unnormale wollen sie ihn sogar nicht mehr nach Hogwarts zurückkehren lassen. Und auch ein seltsamer Hauself will ihn von der Rückkehr abhalten. Doch zum Glück naht Rettung in Gestalt der Weasley-Brüder und einem fliegenden Auto. Den Rest der Ferien verbringt Harry bei den Weasleys und ist glücklich wie nie zuvor. Es ist einfach toll, in einem Zauberer-Haushalt zu leben mit einem Ghul auf dem Dachboden und Gnomen im Garten. Dann ist es Zeit für das zweite Schuljahr in Hogwarts. Doch als Ron und Harry auf das geheime Gleis für den Hogwarts-Express wollen, geht irgendetwas schief. Und das ist nur das erste vieler mysteriöser Ereignisse in diesem Schuljahr, die am Ende wieder auf einen nervenaufreibenden Showdown hinauslaufen.  

Harry Potter ist ein Jahr älter und die Geschichte ist es gewissermaßen auch. Geister mit abgetrennten Köpfen, Pflanzen, die wie runzelige Babys aussehen und zerschnitten werden sollen… Hui, in „Harry Potter Band 2“ ist der Grusel-Faktor deutlich gereift. Sehr zartbesaitete Seelen könnten davon überfordert sein. Für alle anderen ist es erneut ein magisches Abenteuer, in das man mit Haut und Haar versinkt. Dabei geht besonders die Unbeständigkeit von Harry sozialem Status nahe. Einen Tag von der Masse bewundert und verehrt, ist er am nächsten Tag unversehens das Ziel fieser Gemeinheiten. Was muss der arme Kerl bloß aushalten?! Doch das tut er mit Bravour und ohne sich unterkriegen zu lassen, Seite an Seite mit seinen besten Freunden, Ron und Hermine. Damit ist Harry Potter auch ein großartiges Beispiel für seelische Widerstandskraft und den Wert echter Freundschaft. Neben diesen tiefgründigen Weisheiten zur Dynamik sozialer Gemeinschaften geht es in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ um ein unbekanntes Geschöpf, das Lebewesen versteinert. Viele halten Harry für den Bösewicht und begegnen ihn mit Angst und Ablehnung. Doch was steckt in Wirklichkeit hinter diesem Geheimnis? Wer bei Spannung an den Fingernägeln knabbert, ziehe sich zum Wohle seiner Nägel beim Lesen lieber Handschuhe an! 

Schon der Einband der prächtigen Jubiläumsausgabe zeigt es: Harry Potters Welt ist bevölkert von Geistern und Hauselfen, Eulen und magischen Geheimnissen. Das alte Schloss Hogwarts mit seinen Ritterrüstungen und Wappen vermittelt dabei den Charme vergangener Zeiten. Hier ersetzt die Magie komplett alle Errungenschaften der Moderne und macht Dinge möglich, die sonst nur in Träumen vorkommen. Harry Potter ist ein Dopingmittel für die Fantasie, voller witziger Ideen, kurioser Wortschöpfungen und unmöglicher Wesen und Ereignisse. Mit 352 Seiten ist der Band für Grundschüler schon eine Herausforderung. Aber die mitreißende Geschichte sorgt dafür, dass ein geübter Leser sie mit Begeisterung bewältigt.  

Hat dein Kind schon diesen Band von Harry Potter gelesen? Wie alt war es dabei und wie lange hat es für das Buch gebraucht? Was gefällt deinem Kind am besten in der Harry-Potter-Welt? Schreib uns einen Kommentar!