spannend - magisch - gruselig

Die kultige Buchreihe wird mit jedem Band spannender, die Geschichte komplexer und die magische Welt echter. Auf nach Hogwarts mit Band 3: „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“! 

Gegen den Willen seiner fiesen Verwandten erfährt der Waisenjunge Harry Potter, dass er ein Zauberer ist. Staunend stellt er fest, dass – verborgen vor normalen Menschen (= Muggel) – eine eigene magische Welt existiert. Fortan besucht Harry Hogwarts, eine Schule für Zauberei und Hexerei in einem riesigen Schloss. In „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ist Harry bereits im dritten Schuljahr und die Aufgaben in Fächern wie Verwandlung oder Zauberkunst werden immer anspruchsvoller. Doch das hohe Lernpensum, ein gemeiner Professor und die erbitterte Feindschaft mit einem anderen Schüler sind nicht die einzigen Herausforderungen, denen sich der Dreizehnjährige stellen muss: Der verurteilte Mörder Sirius Black ist aus dem Zauberer-Gefängnis Askaban entkommen und macht scheinbar Jagd auf ihn. Das Zaubereiministerium fahndet unter Hochdruck nach ihm und postiert die unheimlichen Wächter des Zauberergefängnisses in Hogwarts. Für Harry am wichtigsten sind jedoch die Quidditch-Meisterschaften, die in mörderischem Tempo auf fliegenden Besen ausgefochten werden. Als wichtigster Spieler seiner Mannschaft trainiert er verbissen. Gleichzeitig wundert er sich über seine beste Freundin Hermine, die an mehreren Orten gleichzeitig sein zu können scheint. Und er sorgt sich gemeinsam mit seinen Freunden um das magische Tierwesen Seidenschnabel, das vollkommen zu Unrecht von einer Hinrichtung bedroht ist.  

Wieder einmal strotzt Harry Potter nur so von verrückten magischen Ideen. Im komplett muggelfreien Zaubererdorf Hogsmeade sind ein Laden voller Zauber-Süßigkeiten und ein phänomenales Scherzartikel-Geschäft der Inbegriff eines kindlichen Schlaraffenlandes. Statt Bankkonten gibt es Schatzkammern in der koboldgeführten Zaubererbank und im Unterricht werden Zaubertränke gebraut und Verwandlungen statt Grammatik gepaukt. Trotzdem bleiben gewisse Prinzipien gleich: Schule heißt lernen, lernen, lernen, Beliebtheit ist ein äußerst wankelmütiger Zustand und Fehler haben Folgen. Durch mysteriöse Geschehnisse und Geheimnisse über Geheimnisse ist die Geschichte sagenhaft spannend. Dabei kann man sich der Empathie für den außergewöhnlichen Helden Harry kaum entziehen. Er ist ein Außenseiter, der mal als Held gefeiert, mal als Sonderling beargwöhnt wird. Harry steht für sagenhafte Ungerechtigkeiten, die einem widerfahren und für einen beispielhaften Mut, mit dem man sich für andere einsetzt. Dadurch geht man mit Harry Potter nicht nur auf eine fantastische Reise in die ebenso düstere wie bunte magische Welt, sondern auch in eine intensive Auseinandersetzung mit einer breiten Palette an Emotionen. Selbst Muggel mit Fantasy-Abneigung sind mit Harry Potter daher einer absoluten Sucht-Gefahr ausgesetzt.

Anlässlich des zwanzigjährigen Jubiläums von Harry Potter gibt es alle sieben Bände in einem fantastischen Pracht-Einband, der für ein optisches Highlight im Buchregal sorgt. Im Inneren kommen die Harry-Potter-Geschichten komplett ohne Illustrationen aus. Daher sollte dein Kind definitiv schon ein geübter Leser sein, um sich an diese Mammut-Geschichte mit knapp 450 Seiten zu machen. Ist es erst einmal in die Geschichte eingetaucht, entstehen die farbenprächtigen Bilder ganz automatisch im Kopf und man ist eher froh, dass der mitreißende Text von nichts unterbrochen wird. In den Bereichen Grusel, Ekel und emotionale Härte geht es in Harry Potter ganz schön zur Sache. Ideal ist es daher, wenn du gerade bei sensiblen Gemütern die Lektüre deines Kindes begleitest. Das ist auch sinnvoll, um die fremdartigen Begriffe der Zaubererwelt und die englische Aussprache vieler Namen und Orte zu erklären. Dadurch, dass der Text in der eigenen Geschwindigkeit gelesen wird und der Kopf selber die Bilder erzeugt, ist das Buch jedoch definitiv besser geeignet für Kinder als die Verfilmung. Und weil jedes Buch einen positiven Abschluss findet und jedem Grusel auch Humor, jeder Bösartigkeit auch Herz entgegengesetzt wird, bleibt am Ende ein rundum befriedigendes, einzigartig motivierendes Lese-Erlebnis.

Liest dein Kind bereits Harry Potter? In welchem Alter hat es damit angefangen? Welche Figur mag es am liebsten? Welcher Band hat ihm bisher am besten gefallen? Schreib uns einen Kommentar!