Also, es ist so: Freddys und Flos Eltern haben sich getrennt. Beide Eltern haben neue Partnerschaften und die Kinder ziehen jetzt mit ihrem Papa und dessen neuer Freundin Ulrike um. Die zwölfjährige Florentine Feyerabend alias Flo hält das für eine dumme Idee. Oder um ihre Worte zu nutzen: „Ich hasse die neue Wohnung. Die ist voll kacke.“ Außerdem kann sie diese Ulrike auf den Tod nicht ausstehen. Anders ihr kleiner Bruder Freddy. Der ist von dem Umzug absolut begeistert und stürmt sofort los, um alles zu entdecken. Dabei fällt ihm schnell auf, dass die neuen Nachbar*innen irgendwie seltsam sind. Sofort wird sein detektivischer Spürsinn aktiviert. Was ist hier los? Kann es etwa wirklich sein, dass sie in einem Haus voller übernatürlicher Wesen gelandet sind?
übernatürlich – lustig – originell
ab 8 Jahren
Achtung! Bei diesem Kinderbuch droht ernsthaft die Gefahr, dass Lesen plötzlich auch Lesemuffeln total viel Spaß bringt.
Ein Lesebuch voller Witz und Grusel-Coolness
„Unheimlich“ lustige Verschwörungen und Ermittlungen
Die Geschichte von Maria Kling zeigt mal wieder, wie viel Spaß Kinderbuchgeschichten machen können (auch noch Erwachsenen). Auf eine herrlich lustig-unterhaltsame Weise werden hier typische Fantasy-Sagen-Klischees in eine nüchterne Großstadtmoderne übertragen und bunt zusammengewürfelt. Denn ja, tatsächlich hat es Familie Feyerabend in ein Mietshaus voller mehr oder weniger gruseliger Sagengestalten verschlagen. Du liest also vom Werwolf, der einen Autoschilderladen betreibt und von einem Vegetarier-Vampir, der trotz 7-Zonen-Kaltschaum-Matratze im Sarg unter schrecklichen Rückenschmerzen leidet. Wer sonst noch in diesem einzigartigen Haus wohnt, wird nicht verraten. Ein bisschen Spannung muss schließlich bleiben. Auch wenn die eigentlich schon so zu Genüge entsteht, erst durch den Nachbarschafts-Komplott gegen die menschlichen Mitbewohner*innen und dann durch die Ermittlungen zu den Machenschaften des dubiosen Vermieters. Davon liest man im wahrsten Sinne des Wortes „unheimlich“ gerne. Denn neben den eher lustigen als gruseligen Figuren sprudelt die frech erzählte Geschichte nur so vor Originalität.
Riesiger Lesespaß mit vielen Bildern
Eher als dass sich Freddy und Flo vor ihren neuen Nachbar*innen gruseln, gruseln sich diese vor denen. Menschen sind nämlich äußerst gefährlich. Das weiß ja wohl jeder! Umso schöner ist am Ende der Kommentar eines Nachbarn, die Kinder seien in erster Linie ja gar keine Menschen, sondern Freunde. Hach, was für eine schöne Botschaft der Toleranz und Vielfalt sich damit hinter all dem kunterbunten Witz versteckt. Und weil die Geschichte selbst schon so kreativ ist, dass sie im Kopf für viele bunte Fantasieexplosionen sorgt, können die Bilder von Astrid Henn auch gut und gerne auf Farbe verzichten. In stimmungsvollen Grusel-Grautönen unterstreichen sie auf typisch Henn’sche Art alle paar Seiten den Schmunzelfaktor der ungewöhnlichen Horror-Detektiv-Geschichte. Aber mal ernsthaft: In der muss man sich wirklich vor gar nix gruseln. Erst recht nicht vor der mit der Lektüre verbundenen Leseübung. Denn die wird mit diesem stattliche 250 Seiten umfassenden Lesebuch zu einem einzigen Vergnügen.
Was für Bücher liest dein Kind gerne? Witzige? Spannende? Gruselige? Mag es Detektivgeschichten? Realistische oder übernatürliche? Hast du einen tollen Tipp für uns? Schreib uns einen Kommentar!
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