intergalaktisch – agentenmäßig – spaßig

Fonk ist ein Vogel. Zumindest sieht er wie einer aus. Um genau zu sein: wie ein blauer Wellensittich. In Wahrheit ist er allerdings ein Badschirianer vom Planeten Kleiner Badschi. Als Geheimagent der Intergalaktischen Liga Sanftmütiger Existenzen, kurz ILSE, soll er die Erdlinge auf Herz und Nieren prüfen. Sind sie gut und sanftmütig genug, um Mitglied der Liga und dadurch vor den gefährlichen Sternenfressern geschützt zu werden? Natürlich ist Fonks Auftrag streng geheim. Nichtdestotrotz verplappert er sich bei der erstbesten Gelegenheit. Kaum ist er mit seinem keksdosengroßen Raumschiff gelandet, weiß Florian Schneider schon Bescheid. Zufällig ist auch noch gerade Flos Geburtstag und dass der vogelige Außerirdische gerade bei ihm gelandet ist, ist für ihn das größte und tollste Geschenk überhaupt. Plötzlich ist Florian mitten drin in einem Abenteuer, bei dem es um nicht weniger als den Schutz des ganzen Planeten geht.

Florian ist ein Einzelgänger. Oder eher ein Außenseiter? Freunde hat er jedenfalls nicht. Das ändert sich, als die Mission „Rettung der Erde“ ihn und zwei andere Kinder eher zufällig zusammenschweißt. So trifft eine Freundschaftsgeschichte auf eine ordentliche Portion „Save the planet“. Denn wenn Fonk bei der ILSE ein gutes Wort einlegen soll, müssen die Kinder stellvertretend für die Menschheit erst einmal beweisen, dass sie in der Lage sind, Pflanzen und Tiere zu schützen. Sie sollen den Bau eines Parkplatzes auf dem „Wilden Land“ verhindern und lassen sich dafür so einiges einfallen. Autor Tobias Goldfarb schreibt davon aus der Ich-Perspektive von Florian, mit trockenem Humor und gelegentlicher Ironie. Sprachliche wie inhaltliche Action in die Geschichte bringt dabei vor allem der maßlos von sich selbst überzeugte Geheimagent Fonk, der aus Vokalen gerne Umlaute macht, Buchstaben vertauscht und auch ansonsten für reichlich Gelegenheit zum Schmunzeln und Kichern sorgt.

Die Bilder von Lisa Hänsch sind schwarz, weiß, grau und knallig blau. Hört sich nüchtern an, schafft aber eine echt coole und effektvolle Optik. Mal bringen sie so ein Plus an cartoonigem Humor, zum Beispiel wenn sie zeigen wie Fonk eine Arschbombe mitten hinein in die Müslischale macht. Mal zaubern sie kunstvoll Atmosphäre mit intergalaktischen. Mal zeigen sie absurd witzige Gegenstände wie Fonks Raumschiff in Keksdosenoptik oder das Buch „Menschen, Makrelen, Makkaronis – Alles Wissenswerte über den Planeten Erde“, aus dem Fonk sein ziemlich fragwürdiges Wissen über das Leben auf der Erde nimmt. Kurz: Optisch wie inhaltlich geht es ziemlich lustig zu, greift dabei das Top-Thema „Umweltschutz“ auf und mixt Freundschafts-, Außerirdischen- und Geheimagentengeschichte zusammen. Es werden also alle Register gezogen, um Kinder zum Lesen zu bewegen. Dazu zählen auch erleichternde Maßnahmen wie große Schrift und Zeilenabstände, der Verzicht auf Silbentrennung und am Ende ein zünftiger Cliffhanger hin zum Folgeband.

Was für Geschichten mag dein Kind am liebsten? Müssen sie eher lustig oder spannend, fantasievoll oder realitätsnah sein? Welche Themen interessieren dein Kind am meisten? Das Weltall oder Freundschaft, Umweltschutz oder Geheimagenten? Oder etwas ganz anderes? Schreib uns gerne einen Kommentar!