einfühlsam – bestärkend – bravissimo

Olli ist in neu in der Klasse von Ms Cornfield an der Wintersteinschule. Für alle Serien-Neulinge: In dieser Klasse bekommen die Kinder magische, sprechende Tiere zur Seite gestellt. Das sorgt neben Freundschaften fürs Leben auch für reichlich Spaß und Chaos in der Klasse. Seit Ende des zehnten Bandes gehört nun auch Olli zu dieser besonderen Klasse mit dem außergewöhnlichen Geheimnis. So richtig dazugehörig fühlt er sich allerdings noch immer nicht. Umso mehr will er niemanden in seiner Klasse enttäuschen, ganz gleich, ob es um einen bevorstehenden Musikwettbewerb oder die Organisation eines Flohmarkts geht. Dazu gerät bei ihm zu Hause gerade einiges durcheinander. Seine Mutter ist auf Konzertreise, sein Vater ist nur am Arbeiten und seine liebe Oma wohnt ganz plötzlich im Altersheim. Auf einmal muss Olli sich um alles Mögliche kümmern und reibt sich bei dem Versuch, es allen recht zu machen, zunehmend auf. Höchste Zeit für etwas magisch-tierische Unterstützung!

Die Begeisterung für die Kinderbuchreihe von Margit Auer ist ungebrochen. Das liegt sicherlich zum einen an dem lustig-bunten Tiertreiben in der Klasse und der wundervollen Fantasie von einem sprechenden Tier, das treu zu einem hält. Zum anderen ist es das riesige Verständnis, das die Autorin für die Herausforderungen und Sorgen in der kindlichen Lebenswelt zeigt. Auch in diesem Band holt sie Kinder wieder mit einer berührenden Problemstellung in ihrer Alltagswirklichkeit ab. Themen wie Nicht-nein-sagen-Können, Überforderung, Alter und Demenz klingen an und verleihen dem Buch emotionale Tiefe. Mit dem freundlichen, musikalischen Olli kann man superleicht mitfühlen und dadurch auch die Lösungen für die Probleme für sich mitnehmen. Dazu gehört zum Beispiel, Dinge offen anzusprechen und um Hilfe zu bitten, wenn man mal nicht weiterkommt. Was für ein guter Rat, der – ebenfalls ein Erfolgsgeheimnis der Reihe – ohne jede Belehrungsabsicht daherkommt. Bravo, bravissimo!

Bei all den Sorgen von Olli wird die Geschichte nie zu schwer. Dafür sorgen ganz besonders die Tiere. Ob die lustigen Lesepatzer von Schildkröte Henrietta oder der süßen Sprachfehler von Fledermaus Eugenia, stets gibt es ein heiter-liebevolles Gegengewicht. Auch die fröhlichen Illustrationen von Nina Dulleck betonen den Spaß-Charakter der Geschichte. So fliegt man beim Lesen nur so durch die Geschichte, zusätzlich gepusht durch die lesefreundliche Gestaltung. Die Zeilenabstände und die Schrift sind nämlich angenehm groß, die Kapitel und Absätze dafür kurz. Und damit man sich auch nach längeren Pausen oder beim Quereinstieg in die Reihe jederzeit zurechtfindet, gibt es am Anfang eine Vorstellung der wichtigsten Orte, Figuren und aller Kinder mit magischen Tieren. Dadurch kann dein Kind immer wieder an beliebiger Stelle in die Reihe einsteigen und beim begeisterten Versinken in die Wintersteinschulwelt fleißig seine Lesekompetenz trainieren. Noch etwas, das an der Reihe absolut magisch ist!

Ist dein Kind vom ersten Band an Fan der Reihe oder steigt es ganz neu ein? Hat dein Kind vielleicht auch eine tierische Freundschaft, auf die es sich immer verlassen kann? Oder wünscht es sich von Herzen ein eigenes Haustier? Schreib uns gerne einen Kommentar!