Marla ist gerade zehn Jahre alt, als sie ihre Eltern durch einen ziemlich dummen Unfall verliert: Weil die nur auf ihr Smartphone achten, stürzen sie eine Klippe hinunter. Weg sind sie und Marla ist ein Waisenkind. Genauer: eine Smartphone-Waise. Jahre später hat die erwachsene Marla in Berlin ein Heim für andere Smartphone-Waisen wie sie gegründet und beherbergt dort insgesamt fünf Kinder. Doch Schockschwerenot: Das Haus soll abgerissen werden. Und wie soll man in Berlin in kurzer Zeit eine neue bezahlbare Unterkunft für sechs Menschen finden? Zeit für die Smartphone-Waisen selbst aktiv zu werden und ein grandioses Gangster-Feenstaub-Abenteuer ins Rollen zu bringen. Mit dabei sind eine alte Schlossherrin in einem Renn-Rollstuhl, ein Butler, ein waschechter Bösewicht, ein kostbares Gemälde und viele absurd-originelle Ideen, die zum Schreien komisch und dabei noch raffiniert hintergründig sind.
abenteuerlich – originell – superlustig
ab 8 Jahren
Ein geniales Großstadt-Abenteuer voller Witz und Fantasie, das zeigt, wie viel Spaß Lesen machen kann.
Auf ins Abenteuer!
So geht Satire für Kinder
„Das Schloss der Smartphone-Waisen“ hat es schon mit den ersten paar Seiten in das Regal der Leseliebe-Lieblingsbücher geschafft. Ein Grund dafür ist die herrlich unkonventionelle, lustig-unverblümte Erzählstimme. Sie zieht einen mit einer direkten Ansprache, Fragen, Kommentaren und weisen Erkenntnissen zum alltäglichen Lauf der Dinge mitten hinein in das überaus lebendige Lese-Abenteuer. Ja, sie hat es sogar geschafft, uns in der Redaktion laut zum Lachen zu bringen. Autor Salah Naoura versteht es zudem ganz hervorragend, der Geschichte immer wieder vollkommen unerwartete, fantasievoll-skurrile Wendungen zu geben. Das bringt beim Lesen unheimlich viel Spaß und hält die grauen Zellen auf Trab. Gleichzeitig finden sich hinter all dem Humor und Abenteuer große, ernsthafte Themen wie die übertriebene Aufmerksamkeit für Smartphones, mangelnde Fürsorge für Kinder oder Geldgier. Das macht das Buch zu einer gelungenen Satire für Kinder, die sich so spaßig liest, dass sie Lust auf mehr macht, gleichzeitig aber auch berührt und nachhaltig wirkt.
Grandioser Lesespaß in Text und Bild
Die etwa 220 Seiten lange Geschichte verlangt schon einiges an Leseübung und eignet sich zum Selberlesen daher für Kinder etwa ab der dritten Klasse. Die Zeilenabstände sind noch immer großzügig, die Schrift ist allerdings schon eher klein und Wörter werden getrennt. Dazu ist es definitiv kein Bilder-, sondern eben ein Lesebuch. Das heißt, es folgen häufig mehrere reine Text-Seiten aufeinander. Dafür, dass die Augen sich dennoch gelegentlich entspannen können und eine zusätzliche Spaß-und-Unterhaltungsebene ins Buch kommt, sorgen dann in regelmäßigen Abständen lustige Graustufen-Bilder von Kai Schüttler. Sie setzen eine Szene oder ein kleines Detail perfekt ins Bild und passen mit ihrer liebenswerten, frech-cartoonigen Optik super zur Sprache der Geschichte. Davon abgesehen bringt die witzige, bunte Story alleine mehr als genug Farbe und Abwechslung ins Buch. Bunt sind dabei auch die Charaktere und die vorgestellten Lebensstile, sodass dieses Kinderbuch auch in dieser Hinsicht absolut zeitgemäß und lesenswert ist.
Liest dein Kind gerne lustige Bücher? Bei welchem Buch hat es bisher am meisten gelacht? Liest dein Kind schon komplett alleine? Oder liest du ihm auch noch Bücher vor? Welches Buch hat euch beiden beim Vorlesen besonders viel Spaß gebracht? Schreib uns einen Kommentar!
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