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Zeit fürs Töpfchen?! Wissenswertes zur Sauberkeitserziehung

Wann sollte ein Kind windelfrei sein? Wie funktioniert das Töpfchentraining? Wir haben eine Checkliste und Buchtipps für dich! 

Jedes Kind entwickelt sich individuell. Wann genau dein Kind reif fürs Töpfchen ist, kann dir im Vorfeld daher niemand sagen. Alles zwischen zwei und fünf Jahren bewegt sich im vollkommen normalen Rahmen. Und zwischen dem Trockenwerden am Tag und einer windelfreien Nacht können noch einmal Monate oder sogar Jahre liegen. Erzählen Großmütter, dass ihre Kinder bereits mit 10 Monaten trocken waren? Lass dich nicht verunsichern! Meist waren die Kinder nicht wirklich trocken, sondern wurden nur alle halbe Stunde aufs Töpfchen gesetzt. Heute wickelt man stattdessen lieber weiter und auch Kinderbücher gehen das Thema angenehm locker an. Zum Start in der Kindergarten-Elementargruppe ist ein windeltragendes Kind heute jedenfalls eher die Regel als die Ausnahme. Hab also einfach etwas Geduld. Wenn dein Kind für das Töpfchen bereit ist, geht die Sauberkeitserziehung ratzfatz und ‚pipileicht‘. Passende Kinderbücher unterstützen dich dabei dann optimal. 

Zeit fürs Töpfchen

Auf dem Weg zur Töpfchen-Reife

Du willst wissen, wo dein Kind auf dem Weg zur Töpfchen-Reife steht? Bis dein Kind erfolgreich auf die Windel verzichten kann, durchläuft es verschiedene Stadien in seiner körperlichen und geistigen Entwicklung. Aber Achtung: Die Reihenfolge der Entwicklungsschritte ist nicht in Stein gemeißelt: 

Schritt 1: Dein Kind ist in der Lage zu melden, dass es in die Windel gemacht hat. Dabei unterscheidet es bereits zwischen dem großen und dem kleinen Geschäft.  

Schritt 2: Die Windel bleibt bis zu zwei Stunden trocken. Das ist ein Anzeichen dafür, dass der Schließmuskel ausreichend trainiert ist, um den Urin halten zu können.  

Schritt 3: Dein Kind zeigt, zum Beispiel über Kinderbücher, Interesse an Töpfchen oder Toiletten, dem kleinen und großen Geschäft. Es möchte viele Dinge selbständig tun und empfindet eine volle Windel als unangenehm. 

Schritt 4: Dein Kind kann sich alleine die Hose an- und ausziehen und ist in der Lage, auf dem Töpfchen einige Minuten still zu sitzen. 

Schritt 5: Dein Kind kündigt sein Geschäft an, bevor es sich tatsächlich erleichtert. Erst das macht es möglich, dein Kind rechtzeitig auf Toilette oder Töpfchen zu setzen. Es wehrt sich nicht gegen das Töpfchen oder die Toilette, sondern zeigt im Gegenteil Interesse daran. (s. Schritt 2) 

Schritt 6: Dein Kind kann seinen Harn- und Stuhldrang kontrollieren. Auf Wunsch kann es schon kurz anhalten oder gezielt sein Geschäft verrichten, zum Beispiel bevor es mit dir die Wohnung verlässt.  

Schritt 7: Dein Kind wacht nachts bei Harndrang rechtzeitig auf, um auf die Toilette oder das Töpfchen zu gehen.  

Reif fürs Töpfchen? Das können Eltern tun

Wenn dein Kind Interesse für den Toilettengang zeigt, beantworte geduldig alle seinen Fragen und lies entsprechende Kinderbücher mit ihm. Solche Kinderbücher können dein Kind auch zur Auseinandersetzung mit dem Thema anregen und sind daher für jede Kleinkind-Bibliothek eine gute Idee. Ist dein Kind noch nicht soweit, wird es die Bücher einfach ignorieren oder ablehnen und zu einem späteren Zeitpunkt anschauen. Ist es jedoch Feuer und Flamme für das Töpfchen-Thema, braucht es das passende Equipment zum Trockenwerden. Für das Erwachsenenklo ist der Kinderpopo nämlich viel zu klein. Üblich für das Töpfchentraining sind daher praktische Alternativen zur Kindertoilette im Kindergarten: 

  • Töpfchen: Sie vermitteln deinem Kind Sicherheit, stehen stabil und in angenehmer Sitzhöhe auf dem Boden und lassen sich bei Bedarf überall hin mitnehmen.  

  • Sitzverkleinerer oder Toilettensitze: Diese Aufsätze für die normale Toilette gibt es in unzähligen, manchmal sogar faltbaren Ausführungen. Sie erleichtern deinem Kind den Wechsel auf die Erwachsenen-Toilette und machen eine Reinigung wie beim Töpfchen überflüssig. Damit die Füße einen festen Halt haben, solltest du einen Toilettensitz immer mit einem Hocker ergänzen.  

  • Leitersitze: Ein Leitersitz kombiniert einen Sitzverkleinerer mit einer ein- oder zweistufigen Treppe zu einer Art Klothron. So kommt dein Kind selbständig auf die Toilette und sitzt bequem und sicher.  

Beziehe dein Kind bei der Auswahl ruhig mit ein. Denn so förderst du seine positive Einstellung zu dem Thema und auch eine Art von Beziehung zu dem Toiletten-Equipment. Noch ein Tipp: Achte in der Überganszeit auf Hosen, die sich leicht an- und ausziehen lassen. Ideal sind Hosen mit Gummibund. Für die erste Zeit beim Töpfchen-Training sind auch Höschen- oder Trainingswindeln praktisch. Kommt dein Kind nicht schnell genug zur Toilette bleibt damit die Hose angenehm trocken.  

Zeit fürs Töpfchen

Trocken in der Nacht

Auch wenn dein Kind am Tag bereits ohne Pannen aufs Töpfchen geht, ist das noch lange kein Garant für eine windelfreie Nacht. Vielmehr kann es noch richtig lange dauern, bis dein Kind bei voller Blase in der Nacht aufwacht. Hilfreich für die Übergangszeit ist auch hier eine Trainingswindel. Ebenfalls praktisch ist ein Töpfchen direkt neben dem Bett. Achte darauf, dass dein Kind vor dem Schlafengehen noch einmal aus Töpfchen geht und verwende zum Schutz der Matratze eine wasserfeste Unterlage. Und wenn doch mal etwas daneben geht, bleib ruhig und tröste dein Kind. Schimpfen macht das Trockenwerden zu einem Stress-Thema und das sorgt eher für Rück- als für Fortschritte. Tipp: Verständnisvolle Kinderbücher können dein Kind beim Trockenwerden seelisch unterstützen und gerade bei kleinen Unfällen das Selbstbewusstsein stärken. 

Welche Erfahrungen hast du bisher mit dem Trockenwerden gesammelt? Hast du ein Lieblings-Buch zu dem Thema Töpfchen? Schreib uns einen Kommentar!  

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