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Naturerlebnis Gärtnern: ein Garten für Kinder

Wenn Kinder draußen spielen und gärtnern sammeln sie wertvolle Naturerlebnisse. Wir haben Tipps & Gartenideen für dich!

Die Natur zu erleben, bereichert alle Sinne und ist für Kinder faszinierend, lehrreich und entwicklungsfördernd zugleich. Ein Garten für Kinder bringt die Natur ganz nah an die kindliche Erlebniswelt heran. Und dabei ist es ganz gleich, ob „Garten für Kinder“ bedeutet, dass du deinen eigenen Garten kinderfreundlich zum Spielen und Entdecken anlegst. Oder ob es heißt, dass sich Kinder als Gärtner*innen ein eigenes kleines Beet anlegen oder auf dem Balkon Kübel und Kästen bepflanzen. Die Hauptsache ist der Kontakt mit Pflanzen, mit ihrem Wachstum und ihrem Wandel im Laufe der Jahreszeiten. Genau dafür haben wir für dich Tipps und Ideen zusammengestellt – zum Gärtnern mit Kindern und zum Garten für Kinder.

Gärtnern mit Kindern – das ist wichtig

Kinderbeet Beet anlegen

Die Initiative zum Gärtnern kommt nicht unbedingt vom Kind selbst, ganz besonders dann nicht, wenn es durch seinen Kinderalltag überhaupt keinen Bezug dazu hat. Das Wichtigste ist daher, dass dein Kind durch dich oder eine andere Bezugsperson in Kontakt mit dem Thema Garten und Pflanzen kommt. Dafür können ganz besonders auch Kinderbücher über die Natur einen tollen Einstieg liefern und richtig Lust aufs Gärtnern machen. Wenn es dann losgehen soll, achte auf Folgendes:

  • Die richtige Einstellung: Um Kinder fürs Gärtnern zu begeistern, sollten die Gartenarbeiten für Kinder eher als spielerisches Abenteuer denn als mühevolle Arbeit angelegt sein. Bedenke außerdem: Je kleiner das Kind, umso weniger Ausdauer hat es. Gelassenheit, viele Pausen, spielerisches Entdecken, faszinierendes Beobachten und schnelle Erfolge sind daher die Devisen in einem Garten für Kinder.
  • Die richtigen Gartengeräte für Kinder: Wenn im Garten gebuddelt und gepflanzt, gegossen und geharkt werden soll, brauchen Kinder Gartengeräte, die an ihre Größe, Kraft und motorischen Fähigkeiten angepasst sind. Das ist wichtig, um die Arbeit zu erleichtern und Verletzungen zu vermeiden. Von der Kinderschubkarre über die kleine Garten-Hacke bis zum kompletten Kinder Gartenset gibt es dazu im Handel eine riesige Auswahl. Ein positiver Nebeneffekt einer solchen Ausstattung ist der hohe Motivationsfaktor. Denn meist können es Kinder überhaupt nicht erwarten, die eigenen Gartenwerkzeuge auszuprobieren und erleben dann die Gartenarbeit mit stolz geschwellter Brust als herrliches Spiel.
  • Die richtigen Pflanzen für Kinder: Absolutes No-Go in einem Garten für Kinder sind natürlich giftige Pflanzen, ebenso wie giftige Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Aber auch Dornen und Stacheln verderben Kindern beim Gärtnern schnell die Lust am Garten, ebenso wie empfindliche und extrem anspruchsvolle Pflanzen, die leicht eingehen. Wähle stattdessen robuste, pflegeleichte und schnell wachsende Pflanzen.

Geeignete Pflanzen für das Kinderbeet

  • Blumen zum Aussäen: Ringelblumen, Sonnenblumen
  • Blumen mit essbaren Blüten: Kapuzinerkresse, Veilchen, Tagetes (Studentenblume)
  • Gemüse zum Aussäen: Möhren, Radieschen, Pflücksalate
  • Gemüsesetzlinge: Zuckererbsen, Gurken, Cocktailtomaten
  • Obst: Erdbeeren, Himbeeren
  • Kräuter: Pfefferminze, Schnittlauch, Petersilie, Gartenkresse
  • Zum Anfassen und Streicheln: Wollziest

Was kann man draußen machen? Gartenideen für Kinder

Rund um das Thema Garten warten unzählige Projekte und Abenteuer darauf, ausgeführt und erlebt zu werden. Wir haben für dich einige Tipps und Gartenideen für Kinder zusammengestellt!

Früh(beet) übt sich: ein Gewächshaus auf der Fensterbank

Für Kinder ist es ein tolles Erlebnis, wenn sie aus nächster Nähe Samen beim Keimen beobachten können. Besorge dafür ein Mini-Gewächshaus (Anzuchtkasten) für die Fensterbank, kleine Töpfe, Aussaaterde und Samen für Pflanzen, die später nach draußen sollen, zum Beispiel ins Kinderbeet. Säe die Samen mit deinem Kind nach Packungsanweisung aus, gib Wasser in das Gewächshaus, setze den Deckel drauf und platziere es auf einer sonnigen Fensterbank. Jetzt heißt es nur noch abwarten und beobachten. Aufregend!

Lieblingsbeschäftigung im Garten: spielen und verstecken

Was kann draußen machen

In einem Garten für Kinder sind Möglichkeiten zum Spielen und Verstecken ganz wichtig. Wenn du ausreichend Platz im Garten hast, sind zum Beispiel Sandkisten und Gartenspielgeräte wie Rutsche, Schaukel, Klettergerät und Co. toll, ebenso wie alle Arten von Gartenspielzeug. Der Klassiker zum Verstecken im Garten sind das Kindergartenhaus und – Traum vieler Kinder – das Baumhaus. Eine originelle und extra naturnahe Versteckmöglichkeit ist dafür das Feuerbohnen-Tipi. Dazu brauchst du lange, stabile Holzstäbe, die du kreisförmig in den Boden steckst und oben zusammenbindest. Es sollte ein großes Zelt mit Eingang entstehen. Dann steckst du ab Mitte Mai um jeden Holzstab herum 6 bis 8 Feuerbohnen jeweils 2 Zentimeter tief in die Erde. Halte den Boden feucht und freue dich mit deinem Kind auf ein üppig grünes, rot blühendes Pflanzenversteck im Sommer.

Erfolgserlebnisse beim Gärtnern: naschen, ernten und verwerten

Garten Ideen Kinder

Natur erleben, heißt, mit allen Sinnen zu erleben. Deswegen ist es für Kinder unheimlich wertvoll, wenn sie im Garten auch etwas zum Naschen finden. Ideal sind dafür Obstbäume, Erdbeeren und Beerensträucher. Achtung: Bei stacheligen Vertretern wie Himbeeren, Brombeeren oder Stachelbeeren zeige deinem Kind, wie es die köstlichen Früchte ohne Piksgefahr ernten kann. Ganz prima für das kindliche Stolz- und Selbstwertgefühl und für das Verständnis von natürlichen Kreisläufen ist außerdem das Ernten und Verwerten von eigenem Gemüse und Obst. Je mehr Leute beim Ernten mitmachen, umso mehr Spaß bringt es übrigens. Erst recht, wenn es im Anschluss noch ein kleines Erntedankfest gibt. Zum Verarbeiten sind dann Rezepte toll, bei denen Kinder mithelfen können und die ihnen besonders gut schmecken, vom frisch geernteten Salat für das Mittagessen bis zu Fruchtkompott, Marmeladen und Obstkuchen.

Vom Garten in die Kreativwerkstatt und zurück in den Garten

Je vielfältiger die Garten-Erlebnisse deines Kindes sind, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich nachhaltig für Gartenarbeit oder Naturerlebnisse begeistert. Kreative Naturprojekte sprechen dabei in besonderem Maße die Fantasie an und bringen deinem Kind die Natur auf spielerische Weise näher. Klassische Naturprojekte sind zum Beispiel:

  • Blätter und Blüten pressen, um daraus Bilder zu basteln
  • mit gepressten Blättern ein Herbarium anlegen
  • Kräuter und Duftpflanzen wie Lavendel trocknen und in selbst genähte Duftsäckchen packen
  • das Basteln mit Naturmaterial wie Kastanien oder Eicheln zum Herstellen von Kastanienmänchen, Ketten oder Tierfiguren

Wir haben außerdem noch diese Gartenideen für dich:

Herrschen über ein eigenes Reich: ein Kinderbeet anlegen

Gärtnern mit Kindern

Das Nonplusultra für das Gärtnern mit Kindern ist aber selbstverständlich ein Kinderbeet. Es lässt Kinder eine eigene Beziehung zum Garten und zu Pflanzen entwickelt, fördert Selbstständigkeit und Verantwortungsfühl und stärkt das Selbstbewusstsein. Das gilt natürlich vor allem dann, wenn Gemüse und Blumen in dem kleinen Beet wachsen und gedeihen. Neben der Auswahl der richtigen Pflanzen für Kinder (s.o.) gibt es dafür auch einiges beim Beet-Anlegen zu berücksichtigen:

  • Wähle einen vollsonnigen Standort.
  • Achte auf einen durchlässigen, humusreichen Boden. Tausche das Erdreich gegebenenfalls aus oder werte es mit reifem Kompost auf. Etwas Sand lockert schwere Böden auf.
  • Stecke mit deinem Kind eine 1 bis 2 Quadratmeter große Fläche ab. Dabei sollte das Beet nicht breiter als ein Meter sein, damit die kurzen Kinderarme überall gut herankommen. Extra-Tipp: Noch komfortabler wird das Gärtnern für Kinder mit einem eigenen Hochbeet oder Tischbeet, das an die Kindergröße angepasst ist.
  • Eine Beeteinfassung erleichtert Kindern das Gärtnern, indem es Unkraut und Schnecken abhält.
  • Tipp für das Gärtnern mit Kindern auf Balkon oder Terrasse: Lasse dein Kind seine Kübel oder Kästen nach Wunsch bemalen und fülle sie dann mit hochwertiger Erde. Solange dein Kind daran denkt, regelmäßig zu gießen, eignen sich zum Bepflanzen dieselben Pflanzen wie für das Kinderbeet draußen.

Lasse dein Kind aus den geeigneten Pflanzen einige Wunschpflanzen auswählen. Nicht zu viele, um es nicht zu überfordern. Besprich mit ihm dann, worauf es bei der Aussaat, dem Pflanzen und der Pflege achten muss. Für Nachfragen oder Hilfe solltest du auch im weiteren Verlauf jederzeit zur Verfügung stehen. Aber ansonsten lasse dein Kind am besten ganz frei schalten und walten und seine eigenen Erfahrungen mit seinem Kinderbeet sammeln. Wir wünschen viel Freude beim Gärtnern!

Hat dein Kind bereits ein Kinderbeet im Garten? Oder hat es einige Pflanzentöpfe unter seiner Aufsicht? Was waren für dich die größten Schwierigkeiten und die schönsten Erfolge beim Gärtnern mit Kindern? Hast du noch weitere Tipps für schöne Naturerlebnisse mit Kindern? Schreib uns einen Kommentar!

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Wir haben in diesem Jahr zum ersten Mal einem Gemüseacker gepachtet. Bisher sind beide Kinder mit Feuereifer dabri. Sie staunen wie weit die verschiedenen Gemüsesorten schon gewachsen sind. Ich finde das auch eine tolle Alternative in der Stadt zum begehrten Schrebergarten.