Gibt es Einhörner?

Die Legende vom Einhorn ist urururalt. Dennoch sind die Fabelwesen topmodern. Ja, seit einigen Jahren gibt es einen regelrechten Einhorn-Hype. Man findet Einhörner auf Postkarten, Tassen, als Namen für Süßigkeiten, Stofftiere und sogar als Emoji. Gerade bei Kindern ist das Einhorn als Motiv beliebt wie nie. Dabei kann man grob zwei unterschiedliche Arten von Einhorn-Fans unterscheiden. Die einen lieben das klassische romantische Einhorn, das gut, schön und rein ist. Die anderen feiern eine Art Anti-Einhorn, das frech, respektlos und alles andere als tugendhaft ist. Im ersten Fall steht hinter der großen Einhorn-Liebe oft eine Sehnsucht nach einer magischen, guten Welt, in die man sich umso lieber hineinträumt, desto stressiger der eigene Alltag ist, und umso düsterer die Nachrichten sind. Im zweiten Fall steht der Spaß am Bruch mit Erwartungen im Vordergrund, das Bekenntnis zum Anderssein. Diese Rüpel-Einhörner befreien von Erwartungsdruck und sind auch einfach unheimlich lustig.

Einhörner gehören zu den beliebtesten Fantasy-Wesen überhaupt und finden sich in zahlreichen Geschichten und Filmen wieder. Klassisch werden sie als magische weiße Pferde mit wallender Mähne und einem elegant gedrehten Horn auf der Stirn dargestellt. Sie stehen für das Gute und Reine, können manchmal sogar durch die Lüfte galoppieren und lassen sich nur von Mädchen oder Frauen mit reinem Herzen berühren. In ihrem Horn verbergen die scheuen und starken Tiere Zauberkräfte, die heilen können.

Moderne, lustige Einhörner sind oft eher pummelig als elegant und haben regenbogenfarbene Mähnen oder Pupse. Sie meckern oder sind egoistisch oder wollen als wild und gefährlich wahrgenommen werden. Die Frage, ob sie echt sind, stellt sich bei diesen oft comigartig gezeichneten Einhörnern eher selten. Aber was ist, wenn dein Kind wissen möchte, ob es die klassisch schönen, magischen Einhörner wirklich gibt? Im Zoo besuchen lassen sich die Tiere ja schließlich nicht. Und ein Beweis für die Existenz der Fabelwesen steht nach wie vor aus. Dennoch sollte man mit dem kindlichen Glauben an das Magische und Wundervolle stets einfühlsam und respektvoll umgehen.

Auf die Frage, ob Fabelwesen echt sind, empfiehlt unsere Leseliebe-Expertin Eltern, Wissen und Glauben zu unterscheiden. Du könntest beispielsweise antworten: „Ich weiß es nicht, aber ich glaube schon.“ So vermeidest du eine schmerzhafte Entzauberung der kindlichen Vorstellung ebenso wie eine wissentliche Lüge und lässt deinem Kind Raum für das Ausleben seiner Fantasien. Magisches Denken ist ein wichtiger Teil der Kindheit und deswegen ist es gut, Kinder auch in ihrem Einhorn-Kult zu unterstützen und ein wenig Einhorn-Magie in euren Familienalltag zu holen. Hier einige Ideen dazu:

• Denk dir mit deinem Kind zusammen eigene Antworten auf wichtige Einhorn-Fragen aus und erschafft damit eure eigene Einhorn-Fantasiewelt. Zum Beispiel: Was essen Einhörner? Regenbögen? Zuckerwatte? Gras? Oder wo leben Einhörner? Auf einer magischen Insel? In einem Zauberwald? In einem Schlosspark? Auf dem Mond?
• Veranstalte für dein Kind einen Einhorn-Geburtstag mit einem Einhorn-Kuchen (weiß glasiert, mit einer Mähne aus Schokolinsen oder Fondant in Regenbogen-Farben und einer Eistüte als Horn). Als Deko für die Einhorn-Party eignen sich die Farben Weiß und Rosa, viele Regenbögen und jede Menge Glitzer. Lass die Partygäste Einhorn-Ausmalbilder ausmalen oder aus Luftballons Einhörner basteln, indem sie ein Papierhorn und Ohren ankleben und ein Pferdegesicht aufmalen. Denk dir eine Einhorn-Schatzsuche aus oder veranstalte ein Einhorn-Schminken.
• Stelle Karneval, Fasching oder das Laternelaufen unter das Motto „Einhorn“ und organisiere ein Einhorn-Kostüm oder bastele eine Einhorn-Laterne.
• Lies deinem Kind Einhorn-Geschichten vor. Wenn dein Kind mag, bastele mit ihm für die Vorlesestunde ein Einhorn-Horn aus einem spitz zusammengerollten Kartonpapier und einem Gummiband. Alternativ gibt es online auch Haarreifen mit Einhorn-Horn zu kaufen.

Wenn du noch die passenden Einhorn-Geschichten für deinen kleinen Einhorn-Fan suchst, findest du hier unsere Top 4 der Kinderbuch-Einhörner:

• Für Romantik-Fans sind die Sternenschweif-Bücher von Linda Chapman ein absolutes Highlight. Das Besondere in ihnen ist, dass sich das magisch-fantastische Wesen von Sternenschweif alltags in der Gestalt eines unauffälligen Ponys verbirgt. Dadurch macht Sternenschweif Einhorn-Magie greifbar und bereichert den Alltag von Pferde-Fans um die Möglichkeit von Wundern.
• Top-Star aller frechen Einhörner ist das NEINhorn von Marc-Uwe Kling. Es hat absolut keinen Bock auf die lilaliebe Zuckerwattewelt seiner Einhorn-Familie im herzigen Herzwald und sagt zu allem schlicht „Nein“. Mit seiner bockig unangepassten Art in herrlichen Reimen und den wundervollen Illustrationen von Astrid Henn ist das NEINhorn ein echtes Muss für alle, die auf den modernen Einhorn-Kult stehen.
• Marvin, das Piraten-Einhorn nimmt dich mit in eine episch-kunterbunte Fantasy-Welt voller Witz und kreativer Ideen. In der kämpft Marvin intensiv gegen alte Einhorn-Klischees. Von wegen sanft und gut … Er will wild und gefürchtet sein. Ist dein Kind ein Fantasy-Fan und liebt witzig Originelles? Dann ist „Marvin“ von Stefan Gemmel die perfekte Einhorn-Geschichte.
• Noch ein Highlight für Freunde der unangepassten frechen Einhörner ist Magic. Eigentlich ist Magic ein Stofftier. Im fünften Band der genialen Lieblings-Buchreihe „Bitte nicht öffnen“ von Charlotte Habersack erwacht es jedoch zum Leben und präsentiert sich als verfressenes, faules, ganz und gar nicht tugendhaftes Einhorn mit einem äußerst flapsigen Umgangston. Wer witzige, spannende, schlaue Einhorn-Geschichten mag, wird von dem erdbeerduftigen, rülpsenden Einhorn begeistert sein.

Zunächst einmal: Wir bei Leseliebe finden, was sich in der Fantasie echt anfühlt, ist auf seine Weise auch echt. Denn wenn du so wie beim Lesen komplett in eine andere Welt eintauchst, dann riechst, schmeckst und siehst du alles sehr real in dir. Auch wenn dein Körper beim Lesen gemütlich auf dem Sofa sitzt, ist dein Geist ganz woanders, erlebt Abenteuer und sammelt Erfahrungen. Von dieser Warte aus können für uns auch Einhorn-Geschichten und Einhörner selbst absolut echt sein.

Aber woher kommt die Idee vom Einhorn? Gab es Einhörner vielleicht früher doch einmal? So faszinierend das wunderschöne Einhorn ist, so groß war auch immer das Interesse daran, diese Frage eindeutig zu klären. Und so viele Theorien und Ansätze gibt es zu diesem Thema. Hier findest du einige davon:

Auch das Horn selbst galt häufig als Beweis, dass Einhörner echt sind. Doch stammte dieses schneckenartig eingedrehte Horn meist von dem Narwal, den man ebenfalls „See-Einhorn“ oder „Einhorn des Meeres“ nennt.

Wie viel Einhorn-Fan steckt in deinem Kind? Welche Rolle spielen Einhörner in eurem Familien-Alltag? Hat dein Kind eine Lieblings-Einhorn-Geschichte? Welche? Hast du Tipps für tolle Einhorn-Bücher oder -Aktionen für uns? Schreib gerne einen Kommentar!