Forschen mit Kinderbuch [+ Experimente für Kinder]

Zwischen zwei und vier Jahren erwacht der angeborene Forscherdrang im Kind. Von da an beginnt es, Probleme über die Versuch-Irrtum-Methode beharrlich selbst zu lösen. Es fängt an, unbekanntes Terrain zu erkunden und Experimente interessant zu finden. Denn all das gibt Aufschluss über Zusammenhänge. Und die zu verstehen, ist für Kinder, deren Horizont sich ständig erweitert, eine wichtige Angelegenheit. Deswegen stellen Kinder in diesem Alter auch Fragen über Fragen. Die beste Methode, um die Antworten darauf zu finden, ist gemeinsames Forschen in spannenden Sachbüchern, bei Expeditionen oder Experimenten. Das bringt nämlich viel Spaß und fördert dazu noch kritisches, kreatives und erfinderisches Denken.

Wenn die Zeit der kindlichen Warum-Fragen beginnt, fängt auch die große Zeit der Wissensbücher an. Denn oft genug lassen sich die Fragen nicht aus dem Stand beantworten und auch Google & Co. bieten auf Anhieb keine altersgerechten Erklärungen. Dann schaffen Sachbücher für Kinder einen idealen Zugang zum Wissen der Welt. Anders als bei einer Suche im Internet sind die Informationen nämlich von Fachleuten geprüft und für Kinder aufbereitet. Gerade die Sachbücher aus dem MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) kombinieren dabei oft die Vermittlung von Wissen mit vielen praktischen Aufgaben. So geht dein Kind mit Hilfe des Buches auf eine spannende Forschungsreise und erschließt sich Antworten aktiv selbst. Beispiele gefällig?

• Mit einem Buch zum Spurenlesen wird dein Kind selbst Spurendetektiv*in und geht mit Lupe und weiteren Ausrüstungsgegenständen auf Fährtensuche.
• In diesem Sachbuch über Insekten kannst du ein Experiment zur Tintenherstellung aus den Gallenkugeln der Eichengallwespe finden, eine Anleitung zum Beobachten von Insekten oder für den Bau einer Futterstelle für Schmetterlinge.
• In Connis Farbenbuch findest du viele Anleitungen zum Basteln, Spielen und Experimentieren, zum Beispiel mit einer Farbenbrille, optischen Täuschungen oder einem Farbenkreisel.
• Bei den Antworten in Frag doch mal ... die Maus: In der Natur gibt es Anleitungen zum Bauen eines Mini-Gewächshausen, zum Pflanzen einer Sonnenblume oder zum Kochen von leckerer Beerenmarmelade. Mmh …

Gerade die Naturwissenschaften Chemie, Physik und Biologie bieten schon für Kindergartenkinder tolle Experimente. Sie zeigen faszinierende Zusammenhänge und regen zum selbständigen Denken und Problemlösen an. Wir haben für dich und dein Kind drei spannende Experimente herausgesucht, die ordentlich Eindruck machen und leicht umzusetzen sind.

Benötigte Materialien:

• 1 durchsichtiger Plastikbecher (Einweg)
• getrocknete Erbsen oder Bohnen
• Gips
• Wasser

Fülle den Becher zur Hälfte mit Wasser und schütte dann so viel Gipspulver hinein, dass ein kleiner Hügel aus dem Wasser schaut. Rühre nun kräftig um, bis sich der Gips komplett gelöst hat und keine Klumpen mehr zu sehen sind. Nun füllst du den Becher mit den Erbsen oder Bohnen auf und vermischt sie gründlich mit dem Gips. Stelle den Becher an einen Platz, an dem du ihn gut beobachten kannst und halte den Gips feucht, indem du ab und zu einen Löffel Wasser draufgibst.

Was du beobachten kannst:

Erstens wird der Gips beim Aushärten warm. Denn um Gips herzustellen, wird mit großer Hitze das Wasser aus dem Gips entfernt. Gibt man nun Wasser wieder hinzu, läuft der Vorgang sozusagen rückwärts ab und die Wärmeenergie wird wieder freigegeben.

Zweitens bekommt der Gips mit der Zeit immer größere Risse, bis schließlich richtige Brocken herausgesprengt werden. Das liegt daran, dass der getrocknete Gips kein weiteres Wasser aufnimmt. Das tun stattdessen die Hülsenfrüchte, die dadurch in einem ersten Schritt größer werden und in einem zweiten Schritt sogar keimen und für ihren Weg zum Licht den Gips einfach wegsprengen. Stark!

Benötigte Materialien:

• mehrere Gläser
• Lebensmittelfarbe
• Wasser
• Staudenselleriestängel mit Blattgrün oder weiße Blumen

Fülle die Gläser mit Wasser und färbe das Wasser mit Hilfe der Lebensmittelfarbe kräftig ein, in jedem Glas anders. Wie wäre es zum Beispiel mit den Farben des Regenbogens: Gelb, Orange, Rot, Lila, Blau, Grün. Dazu könnt ihr die Farben natürlich mischen, was alleine für sich auch schon ein Experiment ist: Rot + Blau = Lila, Rot + Gelb = Orange, Blau + Gelb = Grün. Nun platzierst du die Gläser an einem sonnigen Ort, zum Beispiel auf einer Fensterbank und stellst die Selleriestängel oder Blumen hinein.

Was du beobachten kannst:

Im Laufe der nächsten Stunden nimmt die Pflanze das farbige Wasser auf und verfärbt sich. Innerhalb von zwei bis drei Tagen steigt die Farbsättigung immer weiter an. Warum ist das so? Die Pflanze nimmt über die Stängel das Wasser auf, das dann über die Blätter und Blüten verdunstet. Übrig bleiben die Farbteilchen, die dann die natürliche Farbe der Pflanze überdecken. Tipp: Nimm dir eine weiße Nelke und teile den Stängel in der Mitte bis zur Hälfte. Stelle nun die Blume so in die Gläser, dass jede Stängelhälfte in einer anderen Wasserfarbe steht. Was passiert wohl?

Benötigte Materialien:

• leere Flasche
• Tafelessig
• ein Päckchen Backpulver
• Trichter
• Luftballon

Fülle die Flasche zu einem Drittel mit dem Essig. Achtung: Nicht zu tief einatmen, der Essig brennt in der Nase! Nun pustest du den Luftballon mehrmals kräftig auf und lässt die Luft wieder hinaus. So ist das Material schon etwas gedehnt und das Experiment funktioniert besser. Fülle nun mit Hilfe des Trichters das Backpulver in den Ballon. Stülpe dann den Ballon vorsichtig über den Flaschenhals. Sitzt er fest, schüttele das Backpulver aus dem Ballon in die Flasche.

Was du beobachten kannst:

Sobald sich Backpulver und Essig vermischen, steigen Gasbläschen auf und strömen durch den Flaschenhals in den Ballon hinein. Der Luftballon stellt sich erst auf und wird dann immer größer. Das liegt daran, dass zwischen dem Backpulver und dem Essig eine chemische Reaktion stattfindet. Es bildet sich Gas (Kohlenstoffdioxid), das viel mehr Platz benötigt als der flüssige Essig und das pulverförmige Backpulver. Es braucht so viel Platz, das es den Luftballon immer weiter ausdehnt und sich darin breit macht. Gigantisch!

Hast du schon einmal Experimente mit deinem Kind veranstaltet? Welches hat euch am besten gefallen? Wie seid ihr auf das Experiment gekommen? Gibt es ein tolles Kinderbuch voller Experimente, das du uns empfehlen kannst? Schreib uns einen Kommentar!