Erst wenn Kinder mitfeiern, ist Weihnachten richtig schön, oder? Denn mit ihrer Freude und ihrem Staunen machen Kinder das Weihnachtsfest selbst für Erwachsene wieder magisch. Kleine Kinder glauben an den Weihnachtsmann oder das Christkind und an Wunder. Sie erleben die Weihnachtszeit daher als herrlich aufregend. In solch kribbelnden spannenden Zeiten braucht es Rituale, die stützen, Geborgenheit schenken und die Zeit strukturieren. Entsprechend viele Weihnachtsbräuche gibt es. Sie wirken wie Erinnerungsanker und eine Bestätigung, dass alles gut und richtig ist. In den 24 Tagen vor Weihnachten sind sie außerdem wie ein Countdown, der kontinuierlich die Spannung und Weihnachtsstimmung steigert. Du möchtest mehr darüber erfahren? Die Leseliebe-Redaktion hat die schönsten Weihnachtsbräuche gesammelt, von den Klassikern bis hin zu ganz neuen Ideen für persönliche Familien-Rituale.
Die schönsten Weihnachtsbräuche mit Kind
Wir wünschen dir und deiner Familie frohe Weihnachten und stellen dir dazu die wunderbarsten Weihnachtsbräuche vor.
Die schönsten Bräuche in der Adventszeit – die Klassiker
Viele Bräuche oder Rituale sind eine Art Allgemeingut, die ein Land oder eine Region miteinander teilen. Sie gehören zur nationalen Identität und vermitteln ein wunderbar wohliges Gefühl von Heimat. In Deutschland gibt es ein ganzes Arsenal an Bräuchen zur Weihnachtszeit, und das geht schon in der Adventszeit los:
Weihnachtsdekoration
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Für die richtige Stimmung gehört unbedingt eine passende Dekoration zu Weihnachten. Wenn die Tage immer dunkler werden und der erste Advent näher rückt, werden Lichterketten aufgehängt, Fensterbilder und Dekoratives in der Wohnung platziert. Typisch sind zum Beispiel nelkengespickte Orangen, Tannenzapfen, Weihnachtspyramiden und weihnachtliche Figuren. Engel, Sterne, Kerzen und Motive aus dem Winterwald sind klassische Weihnachtssymbole. Wenn du eine Buchstaffelei besitzt, ist es auch toll, ein besonders schönes Bilderbuch zum Weihnachtsthema aufzustellen. Weitere Ideen für eine stimmungsvolle Weihnachtsdekoration findest du in Bastelbüchern oder Adventskalender-Büchern zur Winter- und Weihnachtszeit.
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Viele Familien bauen entsprechend der christlichen Weihnachtsgeschichte eine Krippe auf. Tipp: Wenn du eine 24teilige Krippe hast, kannst du die wunderbar als Adventskalender-Inhalt verwenden, sodass die Krippe pünktlich zum Heiligabend vollständig aufgebaut ist. Oder du lässt Josef und Maria an 24 Steinen oder Kerzen entlang jeden Tag einen Schritt weiterwandern und liest passend dazu die Weihnachtsgeschichte vor.
Überraschungen und Geschenke
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Zum 1. Dezember gibt es einen Adventskalender. Der enthält jeden Tag bis zum Heiligabend eine kleine Überraschung. Üblich sind Naschereien, Bildchen oder Spielzeuge. In der Leseliebe-Redaktion sind natürlich Buch-Adventskalender und Adventskalender-Bücher mit 24 Geschichten die absoluten Favoriten!
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Brave Kinder werden zu Weihnachten beschenkt – das ist eine weit verbreitete Überzeugung. Deswegen braucht es einen Wunschzettel. Den kann man jedes Jahr am selben Tag schreiben, zum Beispiel am 1. Advent oder einfach dann, wann es passt. Diejenigen, die noch nicht schreiben können, diktieren ihre Wünsche und verzieren den Wunschzettel mit Zeichnungen oder Aufklebern. Für die Kleinen, die noch an den Weihnachtsmann glauben, ist dann die Zustellung an den Weihnachtsmann noch ein ganz besonderes Ritual. Schicke ihn per Weihnachtspost an eine der sieben Weihnachtspostfilialen zu Händen vom Weihnachtsmann, dem Christkind oder dem Nikolaus. Alternative Vorschläge: Verbrenne ihn feierlich und puste die Asche in den Sternenhimmel, lasse ihn dein Kind unter das Kopfkissen legen und nehme ihn nachts heimlich weg oder kreiere dein ganz eigenes Ritual.
Feiertagsbräuche
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Die vier Sonntage vor Heiligabend sind die Advents-Sonntage. Jeden Sonntag wird von den vier Kerzen auf einem Adventskranz oder einem Adventsgesteck eine Kerze mehr angezündet. Den Adventskranz selbst zu binden, zum Beispiel mit Tanne und Weihnachtsschmuck, ist vielfach selbst eine Tradition. Wer wenig Zeit hat, findet aber auch viele wunderschöne Adventskränze und -gestecke im Handel. Viele Familien begehen jeden Advent mit einem gemütlichen Adventstee: Kerze anzünden, weihnachtlich duftenden Tee kochen, Bratäpfel oder selbst gebackene Plätzchen auf den Tisch. Für uns in der Leseliebe-Redaktion rundet das Vorlesen eines Märchens oder einer weihnachtlichen Geschichte die besinnliche Adventsstimmung perfekt ab.
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Am 6. Dezember ist Nikolaus. Dazu werden am Vorabend vom Nikolaustag die Stiefel deines Kindes auf Hochglanz gebracht, vor die Zimmer- oder Wohnungstür gestellt und in der Nacht heimlich befüllt, zum Beispiel mit einem Tannenzweig, Mandarinen, einem Lebkuchenmann und gerne auch einer Portion Leseliebe. Wie wäre es beispielsweise mit Pixis, einem weihnachtlichen Bilderbuch oder einem Mitmachbuch zur Weihnachtszeit? Du möchtest noch mehr wissen? Leseliebe hat für dich viele, viele Infos rund um das Nikolausfeiern mit Kindern gesammelt!
Weihnachtsbasteln und Plätzchenbacken
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Das Plätzchenbacken zur Weihnachtszeit ist für Kinder ein Heidenspaß. Besonders schön wird die Weihnachtsbäckerei mit besinnlicher Weihnachtsmusik im Hintergrund oder einem weihnachtlichen Hörbuch. In vielen Adventskalender-Büchern findest du auch tolle Rezepte zum Nachbacken.
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Für viele Familien gehört ein Lebkuchenhaus unbedingt zu Weihnachten und zur Adventszeit. Dazu werden alle Hausteile einzeln mit einer Schablone aus Lebkuchenteig ausgeschnitten, gebacken und mit festem Zuckerguss zusammengeklebt. Wie bei Hänsel und Gretel wird das Haus dann mit vielen, vielen Süßigkeiten verziert. Eine schnelle und einfache Variante ist ein Mini-Häuschen aus Butterkeksen.
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Für alle, die gerne basteln, ist das Weihnachtbasteln ebenfalls ein absolutes Muss-Ritual der Weihnachtszeit. Ob alleine mit dem Kind oder im großen Kreis mit befreundeten Familien werden Weihnachtsbaumdekorationen, Fensterbilder oder Geschenke gebastelt. Für alle, die gerne lesen, können Kinder schöne Lesezeichen basteln und verschenken. Auch hierfür bieten viele Adventskalender-Bücher Ideen und Anleitungen. Leseliebe hat für dich tolle Bastelideen für jedes Alter gesammelt. Schau gleich rein!
Fast vergessen oder ganz neu: Weihnachtsbräuche vor und zu den Feiertagen
Rituale schenken deinem Kind Geborgenheit, Halt und Struktur und gleichzeitig heimatliche und familiäre Identität. Dafür braucht es in erster Linie drei Dinge: Wiederholung, Aufmerksamkeit und eine feste Zeit. Wenn du also ein eigenes Familienritual gründen willst, lege einen bestimmten Tag dafür fest und wiederhole es jedes Jahr mit der entsprechenden Achtsamkeit. Hier findest du einige Ideen für etwas andere Weihnachtsbräuche:
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Geben ist seliger denn nehmen, ganz besonders zur Weihnachtszeit. Wie wäre es daher mit einer jährlichen Spende? Miste gemeinsam mit deinem Kind an einem festgelegten Tag das Kinderzimmer aus und packe eine Spendenkiste zusammen mit Büchern, Spielen oder Kleidung. Diese kannst du z.B. zu einer gemeinnützigen Spendensammlung bringen. Für Bücher empfiehlt die Leseliebe Redaktion zum Beispiel den Berliner Büchertisch. Ein netter Nebeneffekt: Du schaffst gleichzeitig Ordnung für die Feiertage.
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Im Andenken an die heilige Barbara werden am 4. Dezember frische Zweige (z.B. Obstgehölze, Rotdorn oder Forsythie) geschnitten und in der Wohnung in eine wassergefüllte Vase gestellt. Diese Barbarazweige sollen bis Heiligabend blühen und damit Glück bringen. Im christlichen Sinne gemahnen sie außerdem an Glaubensfreiheit. Ebenso wurden die Barbarazweige aber auch vielfach als Orakel benutzt. Das funktioniert so: Schreibe verschiedene Botschaften oder Entscheidungsfragen auf Zettel, hänge sie an die einzelnen Zweige und warte, welcher Zweig als erster erblüht und dir damit ein Zeichen schickt.
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Weihnachten ist das Fest der Liebe, auch der Nächstenliebe. Ein schöner alter Brauch ist daher, eine aufgestellte Krippe bei jeder guten Tat mit einem Strohhalm zu füllen. Definiere gemeinsam mit deinem Kind, was eine gute Tat ist. Natürlich ist dann das Ziel, dass es das Jesuskind am Heiligabend auf einem dicken Strohbett richtig schön gemütlich hat.
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Wintersonne und Adventsfrühstück: Wie wäre es, an einem Adventssonntag mal früh aufzustehen und raus in die Natur zu fahren? Genieß die Stille mit deinem Kind, atme die frische Luft und sei beim winterlichen Sonnenaufgang dabei. Im Anschluss gibt es ein schönes Frühstück.
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Für Christen ist das Weihnachtsfest das Fest einer Geburt. Auch für Nicht-Christen gehört die Geschichte der Geburt Christi zur Allgemeinbildung und ist außerdem eine schöne Inspiration für ein ganz eigenes Weihnachtsritual, nämlich die Geburtsgeschichten deiner Kinder zu erzählen. Holt dazu die Fotoalben raus und erzählt, warum bei der Geburt deines Kindes für dich auch ein Stern aufgegangen ist.
Die schönsten Weihnachtsbräuche für Heiligabend und die Feiertage
Heiligabend, der erste und der zweite Weihnachtstag bilden den Höhepunkt der Weihnachtszeit. Auch hierfür gibt es klassische Rituale, die die meisten Familien für sich persönlich abwandeln.
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Für die Weihnachtsfeiertage wird ein Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt. Wann der Tannenbaum besorgt wird und mit wem, wann er aufgestellt und geschmückt wird, ob mit echten Kerzen oder Lichterketten, entscheidet jede Familie für sich. Jede Variante hat dabei ihre Vorteile: Ein geschmückter Baum in der Adventszeit verbreitet kontinuierlich weihnachtliche Stimmung. Als Überraschung am Heiligabend sorgt der funkelnde Weihnachtsbaum für einen besonders magischen Moment. In jedem Fall bietet er die perfekte Kulisse für das Lesen einer weihnachtlichen Geschichte.
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Weihnachten ist ein Familienfest. Deswegen kommt es an einem, mehreren oder allen Tagen meist zu einem Familientreffen, meist verbunden mit einem kulinarischen Event wie Festessen oder Weihnachtskaffee.
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Das Festessen gehört für viele zu den wichtigsten Weihnachtsritualen. Oft gibt es am Heiligabend etwas Einfaches wie Kartoffelsalat mit Würstchen oder Fondue. Das große Festessen mit Lachs, Weihnachtsgans oder anderem folgt dann an den Weihnachtsfeiertagen. Besonders schön ist auch hier das Vorlesen einer kurzen Geschichte, die an den Geist der Weihnacht erinnert und besinnlich stimmt.
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Häufig werden weihnachtliche Gedichte, Geschichten, Lieder vor oder nach der Bescherung vorgetragen. Kindergartenkinder können auch schon kleine Gedichte oder Weihnachtslieder lernen, die sie aufsagen oder singen. Das ist ein aufregender Moment für die Kleinen und lässt das elterliche Herz vor Rührung und Stolz anschwellen. Wenn ihr in die Kirche geht, hört ihr dort außerdem die Weihnachtsgeschichte. Die könnt ihr aber auch gut zu Hause vorlesen oder alternativ eine weltliche Geschichte über den Zauber der Weihnacht.
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Für Kinder ist das Ritual, Weihnachten beschenkt zu werden, besonders wichtig. Auch hier entscheidet jede Familie, wie die Bescherung abläuft. Schenken sich die Erwachsenen etwas, gibt es ein Julklapp oder Weihnachtswichteln in der Familie? Werden die Geschenke einzeln überreicht oder dürfen sich die Kinder auf alle gleichzeitig stürzen? Wie viel wird geschenkt, was wird geschenkt? Bei uns in der Leseliebe-Redaktion dürfen Kinderbücher natürlich nicht unter dem Weihnachtsbaum fehlen.
Welche Weihnachtsbräuche in welchem Alter?
In allen Altersklassen ist das Lesen weihnachtlicher Geschichten eine tolle Vorbereitung auf das Weihnachtsfest und für die Leseliebe-Redaktion damit der Weihnachtsbrauch Nummer eins. Weitere Tipps für frohe Weihnachten in allen Altersklassen sind:
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Babys und Kleinkinder fühlen sich am wohlsten in der vertrauten Umgebung und wenn der übliche Rhythmus eingehalten wird. Lege dein Kind deswegen zur gewohnten Zeit zum Mittagsschlaf hin. Vermeide außerdem Überreizungen und achte auf mögliche Gefahrenquellen: Brennende Kerzen, zerbrechliche Dekoration, herabhängende Tischdecken, herumliegende Geschenkbänder.
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Kinder im Kindergartenalter sind voll und ganz in der magischen Phase, in der Weihnachtsmann, Christkind, Knecht Ruprecht oder Nikolaus absolut echt für sie sind. Zelebriere Weihnachten in diesem Alter mit deinem Kind intensiv und schenke ihm mit feierlichen Weihnachtsbräuchen wundervolle Erinnerungen fürs Leben.
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Ab ungefähr sechs Jahren endet die magische Phase und damit häufig auch der Glaube an die weihnachtlichen Symbolfiguren. Hat dein Schulkind jüngere Geschwister, vereinbare mit ihm, dass es ihnen deren Glauben noch lässt. Besonders wertvoll sind für Kinder in diesem Alter die Weihnachtsbräuche im Kreis der Familie, die zunehmend aber auch mit Freunden erlebt werden wollen.
Welche Weihnachtsbräuche sind dir besonders wichtig? Gibt es in deiner Familie ein ganz eigenes Ritual? Worauf legt dein Kind in der Weihnachtszeit am meisten Wert? Hast du ein Lieblingsbuch zur Weihnachtszeit? Schreib uns einen Kommentar!
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