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Bilderbücher: Magie für Augen, Herz und Fantasie

Erfahre jetzt was du über Bilderbücher wissen solltest und entdecke tolle Tipps für deine Bilderbuch-Auswahl! 

Bilderbücher sind toll. So toll, dass wir sie selbst als Erwachsene noch anschauen. Dann heißen sie allerdings Bildbände, sind viel größer, schwerer und teurer. Aber auch an die Bilderbücher der eigenen Kindheit kann man sich oft noch gut erinnern. Und wenn man eins dieser liebsten Bilderbücher mal wieder in die Hand nimmt und aufschlägt, sind sofort ganz viele Gefühle da. Denn Bilder wirken unmittelbar und können deine Stimmung direkt beeinflussen. Sie erzeugen Spannung oder lassen dich staunen, bringen dich zum Lachen oder Mitfühlen. Neben der Wirkung auf die Emotionen erzählen sie auch. Ganz ohne Lesekompetenz vermitteln sie Aussagen, Handlungen, Ereignisse. Bilder können Kompliziertes einfach verständlich machen, Abstraktes veranschaulichen. Sie können die Fantasie anregen und dich träumen lassen. Kurz: Bilderbücher sind pure Magie! Und diese Magie funktioniert schon für die Kleinsten und führt dein Kind später wie von Zauberhand zum Lesenlernen.  

Bilderbuch Magie Trick 1: Illustrationen helfen beim Textverständnis

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Die Augen gelten als unser stärkstes Sinnesorgan. Selbst wenn wir schon lesen können, kann das Gehirn Bilder viel schneller erfassen und im Gedächtnis speichern als Text. Dadurch bieten Bilder im Kinderbuch eine enorme Verständnishilfe. Im Sachbuch helfen Infografiken zum Beispiel beim Verstehen schwieriger Zusammenhänge. Eine Illustration von Abläufen, Entwicklungen oder einem Aufbau fördert sofort das Begreifen. Und was wäre ein Tierbuch über das Fährtenlesen ohne Abbildungen von den Spuren und Tieren? Auch für Leseanfänger bieten Bilder eine große Hilfe bei der Sinnerschließung des Textes. Weil das Gehirn das Bild rascher und leichter entschlüsseln kann als die Schrift, bieten Illustrationen im Erstlesebuch außerdem kurze Erholungspausen. Und kleinen Kindern helfen sie, der Vorlesegeschichte zu folgen. Weil sie die Bilder mit den Augen selbst entschlüsseln können, nehmen sie beim gemeinsamen Lesen so einen aktiven Part ein. Und das wiederum fördert die Entwicklung ungemein und bereitet optimal auf das spätere Lesenlernen vor.  

Bilderbuch Magie Trick 2: Bilder bringen zum Träumen

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So turboschnell wie Bilder im Gehirn ankommen und das Gefühlszentrum aktivieren, so effektiv können sie dich in Gedanken mit in die Buchwelt nehmen. Intensives Lesen (deep reading) lässt die Geschichte zu einem Film in deinem Kopf werden, den du nicht nur siehst, sondern regelrecht erlebst. Die Illustrationen in einem Bilderbuch schubsen diesen Prozess hilfreich an. Sie geben eine Optik vor und erzeugen passende Gefühle. Dadurch erleichtern sie das Abtauchen in die Geschichte und geben der Vorstellungskraft Halt und Orientierung. Indem du die Bilder in deinem Kopf lebendig werden lässt und weiterspinnst, trainierst du außerdem Fantasie und schöpferisches Denken. Dabei entstehen Bilder, die dein Kind bis in die Träume begleiten können und die sofort wieder aufploppen, wenn es an das Bilderbuch denkt. Besonders anregend wirken hier Bilderbücher, die mit der Realität spielen und Abstraktes sichtbar machen. Schöne Beispiele dafür sind etwa „Mina entdeckt eine neue Welt“ und „Das kleine Wir“.

Was die Wirkung von Bildern bestimmt

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  • Farben: Die Wirkung von Farben entsteht direkt im Nervenzentrum, in das unser Auge die jeweilige Farbfrequenz übermittelt. Rot wirkt anregend, Blau beruhigend. Warme Farbtöne mit hohem Gelbanteil verströmen Harmonie und Geborgenheit. Zu der Wirkung der Farben gehört auch die Stärke der Kontraste, die Farbsättigung und die Lichtstimmung. Säuglinge erkennen besonders gut leuchtende Farben und starke Kontraste. Suchen sich Kinder später Bilderbücher selbst aus, dann spielt dabei oft die Farbstimmung im Buch eine entscheidende Rolle. Das Bilderbuch wird dann entweder gewählt, weil es zur eigenen Stimmung gerade gut passt oder weil es als eine Art Kinderbuch-Farbtherapie besonders gut tut, tröstet, aufheitert oder beruhigt. 

  • Linien: Sind die Linien im Bild wie mit dem Lineal gezogen oder krakelig? Dick oder dünn? Gibt es viele oder ganz wenige? Linien strukturieren ein Bild und sorgen damit für eine breite Wirkungs-Palette von nüchtern bis chaotisch. Für die Kleinsten sind klar umrissene einfache Formen wichtig. Ab 2 Jahren darf es dann im Wimmelbuch auch schon herrlich unübersichtlich werden. Größere Kinder mögen oft comicartige oder detaillierte und realistische Bilder gerne. 

  • Komposition: Was steht im Mittelpunkt? Wie groß oder klein sind die einzelnen Bildelemente und wie sind sie zueinander angeordnet? Je nach der Komposition können Bilder statisch oder dynamisch wirken, realistisch oder surreal, nüchtern oder verspielt. Gerade im Bilderbuch für Kinder wird die Welt oft auf den Kopf gestellt, Bildelemente verlassen ihren Rahmen oder verbinden sich mit dem Text. Das wirkt lebendig und regt die Fantasie an. Überlegt doch beim gemeinsamen Betrachten mal zusammen, was das Bild durch die Komposition erzählt und bewertet! Wie fühlen sich wohl die Bilderbuchhelden und an welche selbst erlebten Situationen erinnert euch das? 

  • Motiv: Nach den unmittelbaren Wirkungen auf die Gefühle zählt im zweiten Schritt der Inhalt des Bildes. Das geht im Kopf so schnell, dass wir gar kein Nacheinander bemerken. Doch das Übersetzen der Bildsprache ist ein richtiges Entschlüsseln und damit direkter Vorläufer zum Lesenlernen. Beim Erschließen der Bildbedeutung zählen kleinste Details von Gesichtsausdrücken und Körperhaltungen bis hin zu versteckten Humor-Elementen. Entsprechend lange können sich Kinder damit befassen und sich die Geschichte selbst erzählen oder sogar inhaltliche Ergänzungen zu dem Vorlesetext finden.  

Tipp: Die Auseinandersetzung mit Bilderbüchern ist eine großartige Vorbereitung auf das Leben in einer bilddominierten Gesellschaft voller verführender Werbung. Denn das Bilderbuch schult die zukünftigen Konsumenten ganz nebenbei auch im kritischen Umgang mit dem Erzählmedium Bild. 

Bilderbuch Auswahl: Welche Bilderbücher in welchem Alter?

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Bestimmte Bilderbuch-Arten eignen sich für unterschiedliche Altersstufen. Hier findest du eine kurze Übersicht: 

  • Bilderbücher für Säuglinge: Achte auf große Bilder, einfache Motive aus der bekannten Lebenswelt und satte Farben. Ideal sind Papp-Bilderbücher mit dicken, abgerundeten Seiten oder Stoffbücher. Weil die Bücher auch gerne in den Mund gesteckt werden, sollten die Bilderbücher außerdem unbedingt schadstofffrei sein.  

  • Bilderbücher für Kinder ab 1 Jahr: Auch in diesem Alter sind Bilderbücher mit stabilen Pappenseiten und abgerundeten Ecken empfehlenswert, um bei den noch unkoordinierten Bewegungen Verletzungen vorzubeugen. Ebenso gibt es leichte und dünne Bilderbücher aus reißfestem Material wie zum Beispiel die Baby Pixi Reihe. Als Bild-Motive eignen sich Szenen aus der Erfahrungswelt des Kindes und vorhersehbare Handlungen. Ebenso gehören in diesem Alter Bilderbücher über Tiere oder Fahrzeuge zu den absoluten Favoriten der Kinder.  

  • Bilderbücher ab 2 Jahre: Pappenbücher sind mit 2 Jahren noch immer angesagt. Hoch im Kurs stehen nun auch Bilderbücher zum Mitmachen. Dazu gehören zum Beispiel Wimmelbücher, in denen Kinder ewig suchen und finden können oder Bilderbücher mit Klappen, Schiebereglern, Pop ups oder anderen interaktiven Elementen. Ergänzt werden dürfen die Bilder dabei schon von kurzen Geschichten, gerne auch in Reimform.  

  • Bilderbücher für Kindergartenkinder: Langsam geht der Blick über den Tellerrand hinaus. Und das zeigt sich auch im Bilderbuch. Fantastische Geschichten von Rittern, Piraten und Prinzessinnen oder Bilderbücher über fremde Länder und Kulturen werden gerne gelesen. Die Bilderbücher können jetzt schon gerne dünne Papierseiten haben und kunstvolle Bild-Gestaltungen, die mit normalen Seh-Gewohnheiten brechen.  

  • Bilderbücher in der Grundschule: Bilderbücher, in denen der Bild-Anteil dominiert, weichen in der Grundschule bebilderten Vorlese- oder Erstlesebüchern. Hier sind die Bilder vor allem zur Unterstützung der Texterschließung wichtig. Ebenso lieben viele Kinder Comics, vor allem Jungs. Hier erzählen umgekehrt eher die Bilder die Geschichte, während Sprechblasen und kurze Texte die Erschließung des Bildsinns erleichtern. Eine besondere Herausforderung sind nun komplexe, anspruchsvolle Bildergeschichten, so genannte Graphic Novels. Solche gezeichneten Romane sind oft erst ab zwölf oder vierzehn Jahren empfohlen und heben Bilderbücher auf ein kunstvolles und meist ernsthaftes Niveau 

Wusstest du, dass …

es in der Pädagogik eine richtige Methodik der Bilderbuchbetrachtung“ gibt? Dabei spielen zum Beispiel offene Fragen zu den Bildern eine wichtige Rolle ebenso wie Impulse, die man zur Bildbetrachtung gibt. Probiere es doch selbst mal aus mit Fragen und Bemerkungen wie: Warum gucken die denn alle so traurig auf dem Bild? Was versteckt sich denn da im Hintergrund? Oje, da ist es ja auf einmal ganz dunkel! Lass uns noch einmal zurückblättern und schauen, wie xy eben noch aussah! 

Welches Bilderbuch aus deiner Kindheit hat einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen und warum? Welches Bilderbuch liebt dein Kind besonders? Hast du Lieblings-IllustratorInnen? Schreib uns einen Kommentar! 

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