Artikel: Kinderbuchmacherin Barbara Iland-Olschewski im Interview
 

Barbara Iland-Olschewski über Osterpudel und Flugmöhren

Wir haben für dich die Autorin von zwei extra originellen Ostergeschichten für Kinder ausgefragt. Lies rein!

Leseliebe: Frau Iland-Olschewski, wie sind Sie eigentlich zu einer ‚Kinderbuchmacherin‘ geworden?

Barbara Iland-Olschewski: Schon als Kind wollte ich Bücher schreiben, hatte aber keine Vorstellung davon, wie man Schriftstellerin wird. Deshalb bin ich erst mal Filmemacherin geworden und habe Drehbücher geschrieben. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich auch fürs Kinderfernsehen arbeiten würde. Ich habe zum Beispiel fürs Sandmännchen mehrere Folgen von „Antjes Fischkoppgeschichten“ geschrieben. Und dann dachte ich, jetzt versuche ich es mal mit einem Kinderbuch.

Leseliebe: Was macht ein gutes Kinderbuch für Sie aus?

Barbara Iland-Olschewski: Ein gutes Kinderbuch ist fantasievoll, originell, unterhaltsam und gut recherchiert. Es nimmt Kinder, ihre Gefühle, Ideen und Sichtweisen ernst, hat einen spannenden Text und tolle Illustrationen.

Ostergeschichte für Kinder

Leseliebe: Ganz frisch aus Ihrer Feder stammen zwei Osterbücher für Kinder: „Endlich Ostern!“ und „Tarzan will zur Osterwerkstatt“. Welche Ostersymbole dürfen für Sie in keinem Kinderbuch zu Ostern fehlen?

Barbara Iland-Olschewski: Hasen und bunt gefärbte Eier – da wissen alle sofort, um was es geht! Darüber hinaus macht es mir Spaß, neue Ostersymbole zu erfinden, zum Beispiel einen Osterpudel, der Tarzan heißt.

Leseliebe: In Ihren Osterbüchern lassen Sie das Traditionsfest auf typische Probleme unserer Zeit treffen. Der Osterhasenpapa hat zum Beispiel ein Burnout; bei der Osterwerkstatt geht es darum, etwas zu ändern, was „schon immer so war“. Sind traditionelle Feste für Sie auch immer ein Anlass, Althergebrachtes zu hinterfragen?

Barbara Iland-Olschewski: Traditionen sind toll, solang sie uns Halt geben, Freude machen und stärken. Aber ich denke, wenn sie nicht mehr zu uns passen, müssen wir sie verändern. Wir können uns auch neue Traditionen ausdenken, die sinnvoller für uns sind.

Tarzan will zur Osterwerkstatt

Leseliebe: Was ist für Sie persönlich am Osterfest besonders wichtig, was Ihr liebster Osterbrauch?

Barbara Iland-Olschewski: Kein Osterfest ohne Eier ditschen – und ich will immer gewinnen!

Leseliebe: In Ihrem Vorlesebuch „Endlich Ostern“ gibt es auch viele, sehr originelle Mitmachideen, zum Beispiel Anleitungen für das Basteln von Perücken-Eierköpfen oder einer Osterdrachen-Tasche. Was ist Ihre Lieblingsidee in dem Buch und wie ist sie entstanden?

Barbara Iland-Olschewski: Ich mag die Flugmöhren, eine eher einfache Bastelei mit überschaubarem Material- und Zeitaufwand. Darauf gekommen bin ich, weil ich nach einer Osterdekoration gesucht habe, die Kindern Spaß macht. Die Flugmöhren aus Servietten passen gut auf den Ostertisch und nach dem Essen können sie als Wurfspiel weiterverwendet werden. Alle Basteleien im Buch habe ich selbst ausprobiert, das war übrigens um Weihnachten herum. Unsere Bücher entstehen ja nicht immer in der Jahreszeit, in der sie erscheinen.

Osterbastelidee Flugmoehren aus Servietten

Leseliebe: In demselben Buch fragen Sie Ihre kleinen Leserinnen und Leser unter anderem: „Was wünscht du dir für ein tolles Osterfrühstück?“ Ist für Sie das Abfragen und Berücksichtigen von Kinderwünschen etwas, das zu jeder Festtagsplanung in der Familie dazu gehören sollte? Und worüber freuen Sie sich beim Osterfrühstück am meisten?

Barbara Iland-Olschewski: So ein Fest soll ja für alle schön sein. Ich denke, dass erreicht man am besten, wenn man die Teilnehmenden vorher fragt, was sie sich vorstellen und wünschen. Ich freue mich übers Ausschlafen, übers Zusammensein und einen selbst gebackenen Osterzopf.

Leseliebe: Sie haben einen magischen Wunsch frei und dürfen drei Bücher bestimmen, die jedes Kind auf der Welt in seiner Kindheit liest. Abgesehen von Ihren eigenen, für welche Bücher entscheiden Sie sich?

Barbara Iland-Olschewski: Mein magischer Wunsch wäre, dass jedes Kind lesen lernt und Zugang zu Büchern bekommt. Dann wünsche ich den Kindern ...

... ein Buch mit Kindergedichten, weil in einem Gedicht eine ganze große oder kleine Welt stecken kann. Und gereimt macht es besonders viel Spaß.

... ein Tierlexikon zum Entdecken und Staunen.

... einen lustigen Comic. Ich war als Kind ein echter Lesemuffel, aber für Comics habe ich es gelernt.

Danach haben die Kinder hoffentlich so viel Lust aufs Lesen bekommen, dass sie damit weitermachen. (Titel möchte ich nicht nennen. Es gibt so viele tolle Kinderbücher rund um die Welt, da ist für alle was dabei.)

Kinderbuchautorin Barbara Iland-Olschewski bei einer Lesung

Leseliebe: Welches Kinderbuch oder welche Lese-Situation hat in Ihrer eigenen Kindheit einen Eindruck hinterlassen, der bis heute nachwirkt und warum?

Barbara Iland-Olschewski: Nach den Comics haben mich die Pippi-Langstrumpf-Bücher von Astrid Lindgren zum Lesen längerer Texte gebracht. Pippi war eine Mädchenfigur, die mich angesprochen hat und mit der ich etwas anfangen konnte. Ich habe die drei kleinen Bände aus meiner Kindheit noch heute.

Leseliebe: Ergänzen Sie doch netterweise den folgenden Satz für uns: Leseliebe ist …

Barbara Iland-Olschewski: ... eine echte Bereicherung und ein großes Glück!

Autorin

Barbara Iland-Olschewski

Barbara lland-Olschewski studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und lernte das Drehbuch-Schreiben am Kölner Filmhaus. Sie setzte eigene Filmprojekte um, arbeitete als Regisseurin für Fernsehproduktionen und schrieb Drehbücher für verschiedene TV-Formate. Beim Schreiben für Kindersendungen entdeckte sie dann, wie viel Spaß es ihr bringt, für Kinder zu schreiben und begann, sich darauf zu konzentrieren.

Barbara Iland-Olschewski Kinderbuchmacherin im Interview

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